Irgendwie anders und so weiter

„Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“ – Mein lieber Herr Gesangsverein, my dear Mr. singing club, das ist doch so ziemlich die Floskel überhaupt. Das ist so das neue Hhm-leckere-Bananen-aber-du-willst-ja-nicht, oder? Irgendwie sieht man immer wieder, dass Menschen doch grundlegend verschieden sind. Anpassen – schön und gut. Man sagt, es gibt für alles irgendwie eine Lösung. Aber manche Dinge lassen sich einfach nicht diskutieren.

„Zusammenraufen“ ist ein schreckliches Wort. Das fängt ja nicht dabei an, dass man jemanden kennenlernt. Das geht dann irgendwie später los. Viel später. Und davor kann einem Angst und Bange werden, wenn man vorher feststellt, dass da irgendwie doch der Faden schnell überspannt werden könnte. Man hat schnell den Gedanken, dass der Drops schnell gelutscht sein könnte, dass der Reiz schnell verflogen sein könnte und all das.

Na klar, es gibt halt Situationen, da stellt man fest: Mit dem Partner versteht man sich blendend, agiert blind, schwimmt auf der gleichen Welle und so weiter und so fort. Und im nächsten Augenblick könnte man schwören, dass einen die besagte Welle unter Wasser drückt und man ertrinkt, man weggespült wird. Das kann dann der größte Wohlfühlfaktor nicht einfach so wettmachen. Da gehört schon mehr dazu.

Ob man sich dann doch auf den Weg macht und sich mit dem Partner zusammenraufen will, wie es Ulrike Bertus beschrieb, hängt sicherlich von ganz bestimmten Dingen ab. Und damit meine ich nicht die körperlichen Aktivitäten. Ich denke, wenn man eine Möglichkeit findet, dass die Brandung nicht zu stark wird und die Welle einen nicht unter Wasser drückt, hat man eine realistische Chance darauf, das Ziel zu erreichen. Aber ehrlich, wenn man da erst hohe Deiche bauen muss, braucht man auch keine Beziehung, oder?

Dieses Ding mit dem Zusammenraufen ist eine verflixte Geschichte. Ob das jemals wieder bei mir soweit sein wird, wage ich nicht zu behaupten. Irgendwie geht es immer weiter, manchmal ist es auch irgendwie anders. Jedenfalls habe ich keine Lust darauf, von einer viel zu großen Welle weggespült zu werden.

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