Kommunikation ist alles

Ja, man kann mir erzählen, was man will, aber ich bin der felsenfesten Überzeugung: Kommunikation ist alles. Überall, auf jedem Weg, mit allem, was der Mensch so tut. Wir kommunizieren als Menschen eigentlich unentwegt. Sehen Sie das anders? Schauen wir mal, wer Recht hat.

Sie denken vielleicht, dass Reden, Schreiben, Telefonieren, Email, all sowas Kommunikation ist. Damit haben Sie völlig Recht. Wir nehmen mal noch die ganzen Messenger, die sozialen Netzwerke, SMS, Fax, Briefe und das alles mit dazu. Aber reicht das aus? Ist das wirklich alles, was wir mit Kommunikation verbinden können?

Wie sieht es denn mit dem Verhalten, der Tonlage, der Körpersprache und so etwas aus? Müssen wir denn nicht auch Emotionen zur Kommunikation dazurechnen? Und kommunizieren wir nicht auch mit der Art und Weise, wie wir etwas tun? Was also klassifiziert uns zum kommunikativen Menschen?

Nehmen wir Fußball. Es reicht ja nicht aus, dass man exzellente Spieler innerhalb einer Mannschaft zusammenspielen lässt. Nein, die müssen auch miteinander klarkommen, auf der menschlichen Basis sozusagen. Wie soll denn Mannschaftssport funktionieren, wenn die Mannschaft nicht miteinander redet? Wie soll ein Team funktionieren, wenn man nicht aufeinander zugeht, sich darauf einlässt, sich in seine Kameraden hineinzuversetzen, oder sich einfach durch Gesten verständigt?

Wenn ich bei der derzeit ablaufenden Fußball-Weltmeisterschaft so das eine oder andere Team sehe, wird mir schlagartig klar, dass es da an der Kommunikation hapert. Man redet auf dem Platz nicht miteinander, man lässt die Schultern hängen, man zeigt nicht an, dass man bereit ist. Das ist nicht bei allen Teams der Fall, aber das eine oder andere habe ich gesehen, das sich so verhält.

Oder nehmen wir Kollegen in einer Abteilung her. Was nützt denn das beste Wissen, wenn man andere nicht unterstützt? Was nützen besondere Fähigkeiten, wenn die restliche Abteilung nicht weiß, dass es diese in der Abteilung gibt? Oder wieso kommt es immer wieder vor, dass sich Kollegen untereinander in die Pfanne hauen? Bloß gut, dass mir in meiner Abteilung ein solches Verhalten nicht bewusst ist. Ich denke, bei uns funktioniert die Kommunikation.

Schwierig wird es aber, wenn das Gegenüber denkt, man höre, was sie oder er sagt, und gibt sich damit zufrieden. Das ist aber nur ein Achtel der Wahrheit. Der Mensch fühlt, was ihm mitgeteilt wird. Mancher eher, mancher später. Aber die Kommunikation, die nicht mit Worten stattfindet, die ist eigentlich die bestimmende.

Kennen Sie den Begriff „Eisberg-Prinzip“? In Sachen Kommunikation ist der Eisberg, den die Titanic sieht, das gesprochene Wort. Das ist das, was 12% der Kommunikation ausmacht. Die anderen 88% sind Gesten, Gesichtsausdrücke, Körpersprache, Tonfall, Sprechgeschwindigkeit und all sowas. Der Eisberg, gegen den die Titanic gefahren ist, sozusagen.

Ich würde mich als feinfühligen Menschen einschätzen. Oft merke ich, was der Hahn auf dem Misthaufen eigentlich kräht. Ich stelle Veränderungen, die man vor mir verbergen will, eigentlich schon fest. Wer mich für dumm verkaufen will, dem merke ich das an. Sei es an der Sprache oder an sonstwas. So wusste ich von dem Ende meiner langen Beziehung schon Monate, bevor es amtlich wurde.

Ich kann doch nicht einfach behaupten, es wäre alles in Ordnung, und verhalte mich streitsüchtig, diskussionsfreudig, gestresst und genervt. Eine solche Veränderung kommt nicht von jetzt auf gleich, weil man ja auch nicht gleich mit der Tür ins Haus fällt. Aber glauben Sie mir, wenn jemand feinfühlig genug ist, dann stellt man so etwas beizeiten fest. Schauen Sie einfach mal hier im Blog nach entsprechenden Artikeln, die darauf hindeuten.

Wie auch immer, Kommunikation findet so vielfältig statt. Dabei habe ich noch gar kein Wort über bewusste und unbewusste Kommunikation geschrieben. Ein wichtiges, bewusstes Kommunikationsmittel ist für mich mein Blog. Wie Sie sicherlich mitbekommen haben, habe ich diesen Blog auch dafür genutzt, um privates zu verarbeiten. Das kam so, weil mir auf Fragen Antworten gegeben wurden, die zwar den Worten nach alles in beste Ordnung versetzten, aber die ganzen ungesagten Dinge meine Alarmglocken schrillen ließen.

Und so ist das mit eigentlich allem im Leben. Achten Sie mal darauf. Es kommt in den seltensten Fällen darauf an, was man sagt. Es kommt darauf an, wie etwas gesagt wird. Man sollte sich da auch nicht trainieren. Denn so trainiert man sich an, die oben genannten 88% in einer Kommunikation wegzublenden. Und das macht dann jegliche Kommunikation zunichte. Und so etwas ist das so genannte Eisberg-Prinzip:

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