Leipzig: Kostenlos-Zeitungen werden eingestellt

Wer noch keinen „Bitte keine Werbung“-Aufkleber auf seinem Briefkasten hat, der wird die kostenlosen Zeitungen kennen, die in Leipzig ausgeliefert werden. Jetzt werden aber einige aufatmen, denn zwei kostenlose Wochenzeitungen wird es nicht mehr geben. Für die mit den besagten Aufklebern wird sich nichts ändern, für andere könnte das eine erfreuliche Leere im Briefkasten bedeuten.

Ich kenne Leute, die immer gesagt haben: Wenn wir den Leipziger Wochenkurier und Hallo Leipzig lesen, lesen wir wenigstens eine Zeitung. Man hat sich zwar daran gestört, dass gefühlt 95% der Pamphlete aus Werbung bestanden, aber durchgeblättert hat sie doch der eine oder andere. Nicht wahr? Nur werden beide Zeitungen eingestellt. Darauf aufmerksam wurde ich durch eine Mitteilung bei der Heldenstadt.

Man bezieht sich dabei auf eine offizielle Mitteilung des Verlags Leipziger Wochenkurier Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG. Diese liest sich allerdings so, als ob der komplette Verlag eingestellt wird. Dieser war auch mit dem Verlag des Leipziger Amtsblatts betraut. Und dies wird nun von einem Chemnitzer Verlag erledigt.

Der freie Journalist Daniel Große wünscht seinen Kollegen, dass sie weich fallen mögen. Und er stellt fest, dass nun die Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft die einzig verbliebene Größe im Leipziger Zeitungsverlagsmarkt ist. Dieser Verlag bringt ja neben der Leipziger Volkszeitung noch als Kostenlos-Zeitungen den Sachsen Sonntag und die Leipziger Rundschau unters Volk.

Die Konzentration auf einen großen Verlag im Leipziger Zeitungsgemenge ist für eine Verlagsstadt wie Leipzig keine gute Zukunft. Ich kann mir vorstellen, dass hier die Monopolstellung der Leipziger Volkszeitung noch eine große Rolle spielen wird. Umso wichtiger ist es, dass die Konkurrenz in Form der Leipziger Internetzeitung gestärkt wird. Denn zu viel Macht für ein Unternehmen hat weder dem Markt noch der Kundschaft gut getan.

Wie finden Sie die Entwicklung? Haben Sie – falls Sie aus Leipzig sind – die beiden eingestellten Blätter gelesen? Oder ist es Ihnen ganz recht, dass diese nun eingestampft werden? Was soll jetzt mit den Mitarbeitern passieren?

2 Replies to “Leipzig: Kostenlos-Zeitungen werden eingestellt”

  1. Es ist Schade das diese Zeitungen eingestellt werden. Bei uns in Leipzig/Mockau wurde diese Zeitung im ganzen Haus gern gelesen. Uns fehlt diese Zeitung wirklich. Seit 3 Wochen bekommen wir überhaupt keine Zeitungen mehr.
    Mit freundlichen Grüßen Thomas Menz

  2. Die Leipziger Rundschau ist nun auch weg.
    Die LVZ, die längst nur einmal gekauft und danach im Treppenaufgang herumgereicht wird, hat „nur noch“ die Leipziger Internetzeitung „zu befürchten“. Deren Erfolg beruht auf hoher Professionalität und harter Arbeit – und auf politischer Neutralität! Dort realisiert im Kern ein Mitarbeiter (Vorstand=Chefredakteur=Chefreporter=Artikelschreiber=Vertriebsmitarbeiter) den erfolgreichen Fortbestand. Kurzum ist die Produktivität vermutlich 100 fach größer als bei den LVZ-Journalisten!? Je nachdem, wieviele Mitarbeiter die LVZ noch hat, die in den vergangenen Jahren von 120 auf 100 und nun vermutlich auf 80 (oder weniger) geschrumpft ist.
    Es wird ein spannender Endkampf werden. Wird hier ein selbstloser Profi gegen eine dezimierte (ehemals verwöhnte) Hundertschaft gewinnen? Ich würde ihm diesen Erfolg gönnen. Für Leipzig wäre es ein schwerer Schlag, wenn es in unserer Stadt kein Regionalblatt mehr gäbe.

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