Leipzig: Krieg im Rockermillieu

Leipzig hat offenbar ein Problem mit Rockerbanden. An der Eisenbahnstraße kam es zu einer Schießerei mit einem Toten und Verletzten. So liest man es allenthalben. Es kam zu einem Großeinsatz, und irgendwie war ziemlich der Teufel los in dem Gebiet, das die Leipziger gern mal als „Klein-Istanbul“ bezeichnen. Der Stadtteil Neustadt-Neuschönefeld ist bekannt für seinen hohen Migrantenanteil, weshalb auch andere Gerüchte gestreut werden. Ich erzähle mal meine Meinung zu dem Vorfall vom Wochenende.

Wenn man durch die Eisenbahnstraße fährt, fällt auf, dass die Geschäfte, Buden und Läden dort oftmals von Leuten mit Migrationshintergrund betrieben werden. Hier hat sich irgendwie ein spezielles Milieu entwickelt, das nicht jedem in Leipzig gefällt. Es gab auch häufig Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Volksgruppen. Wer als Leipziger die lokalen Medien verfolgt, wird das Alles wissen. Allerdings kam es am Samstag Nachmittag zu einem Vorfall, der dann schon gewaltig anders war. Und das wollen die Verschwörungstheoretiker nicht verstehen.

Offenbar rivalisierende Rockergruppen duellierten sich im Stadtteil an der Eisenbahnstraße, genauer am Otto-Runki-Platz. Es ist die Rede davon, dass sich „Hells Angels“ und „United Tribuns“ einen blutigen Kampf lieferten. Die „Hells Angels“ sind bekannt als zum Teil kriminelle Rockerbande mit weltweiten Niederlassungen, so genannten „Chapters“. Die „United Tribuns“ sind eine Rockerbande, die ihre Wurzeln in Baden-Württemberg hat und ein Sammelbecken von „Bodybuildern, Kampfsportlern und Türstehern“ sein soll.

Ich sauge mir das ja nicht aus den Fingern, das kann überall nachgelesen werden. Die „United Tribuns“ und die „Hells Angels“ sind irgendwie vergleichbar, wenn ich das so sehe. Gewalt spielt eine große Rolle, außerdem waren bei beiden Gruppierungen Mitglieder wegen „ausbeuterischer Zuhälterei“ angeklagt. Und beide lieferten sich also ein Gefecht im Leipziger Osten. Am Ende gab es einen Toten und mehrere Verletzte. Möglicherweise ging es um ein Probe-Chapter der „United Tribuns“, das vor kurzem nahe des Schauplatzes eröffnet wurde und „Iron City“ heißen soll.

Die „Hells Angels“ sind ja schon länger in Leipzig. Und immer wieder gab es Konflikte. Wenn sich nun mit den „United Tribuns“ jemand neues etablieren will, gibt es doch meistens blutige Auseinandersetzungen. Wir lesen und hören doch davon immer wieder. Und gerade beim organisierten Verbrechen, wo Rockergruppen in vielen Medien immer wieder hinzu gerechnet werden, sind – nun ja – Revierkämpfe an der Tagesordnung. Man hat immer wieder von den Kämpfen zwischen „Bandidos“ und „Hells Angels“ gehört. Nun also die „United Tribuns“.

Natürlich wird in den Kommentarspalten darüber orakelt, dass es niemand sonst als „die Ausländer“ sein konnten, die sich da untereinander bekriegt haben. Und das auch ungeachtet der vielen Fotos, die vom Vorfall veröffentlicht wurden. Es wurde gar die Anwesenheit der „Hells Angels“ bestritten. Das waren angeblich keine Rocker, das waren „die Migranten“. Und natürlich auch „die Flüchtlinge“.

Wahr ist, dass die „United Tribuns“ von einem Bosnier vor 12 Jahren in Villingen-Schwenningen gegründet wurden. Und soweit ich das auf der Facebook-Seite der Vereinigung sehen kann, sind wohl auch einige Mitglieder mit Migrationshintergrund dabei. Aber ich denke, das spielt bei dem Vorfall keine Rolle. Es ist wichtiger, dass hier eine Gruppierung im Gebiet, das von der anderen kontrolliert wird, wildern wollte. So sieht das für mich aus. Und da spielt es keine Rolle, ob das Deutsche, Grönländer, Bosnier oder sonstwer ist. Diese Gruppierungen lassen sich nicht die Butter vom Brot nehmen, daher der Vorfall.

5 Replies to “Leipzig: Krieg im Rockermillieu”

  1. Ich dachte von Revierkämpfen sind wir inzwischen weg. Das ist ja wie wenn kleine Kinder sich um ihr Spielzeug streiten. Die Menschen lernen nicht dazu. Gerade in diesem Wohngebiet schau ich mir diese Woche 3 Wohnungen an…

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