Statistisch mehr ausgebrannte Patienten

Man fühlt sich ausgebrannt, desillusioniert, müde, unwohl. Dazu ist man sehr schnell auf 180. Man ist nicht mehr engagiert, funktioniert einfach nur noch. Und man meint, man ist nicht mehr erfolgreich. Das schwächt den Glauben an sich selbst. Man wird schlaflos, unruhig bis hin zu körperlichen Krankheiten.

Dann ist man vom Burnout betroffen. Worüber vor Jahren, als der damalige Skispringer Sven Hannawald vom Burnout heimgesucht wurde, nur hämisch gelacht wurde, das ist allmählich ein wirkliches Problem geworden. Zeit, einmal darauf hinzuweisen.

Was längst zu einer Volkskrankheit geworden ist, war vor Jahren nur eine Randerscheinung. Sicher, ein Teil der Betroffenen hat schlicht nicht darüber geredet oder sich die eigene Krankheit auszureden versucht. Jetzt ist das Thema Burnout allgegenwärtig, wodurch es auch in Krankenstatistiken sehr präsent geworden ist.

Nun hat eine Studie des BKK-Bundesverbandes offenbart, dass sich die Krankentage aufgrund von Burnout zwischen 2004 und 2011 verachtzehnfacht haben. Bei BKK-Mitgliedern habe sich die Anzahl von durchschnittlich 4,6 Krankheitstagen wegen Burnout auf durchschnittlich 86,9 erhöht. So schreibt es das Portal „Vermischte Meldungen“ unter Berufung auf WELT ONLINE. Und noch etwas zeigt die Studie: Frauen sind öfter betroffen wie Männer.

Burnout ist keine angenehme Erfahrung und kann vielerlei Ursachen haben. Bei mir war die Sorge um die Zukunft in meinem Arbeitsplatz, die mich um erholsame und ruhige Nächte gebracht hat. Dazu ständige Müdigkeit, die man mit Kaffee und dergleichen bekämpft hat. Oder es zumindest versucht hat. In diesen wirren Zeiten sollte man dann aber lieber selbst etwas auf die Bremse treten. Man kann statt des ständigen Stresses auch mal ausgedehnte Spaziergänge wählen.

Burnout sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Es ist keine Krankheit, die Verbände und Tabletten benötigt. Auch eine Operation ist nichts hilfreiches. Die Erkennung der Krankheit ist für Ärzte nicht einfach, da man sprichwörtlich nicht mit dem Kopf unterm Arm in die Praxis kommt. Da aber glücklicherweise die Gesellschaft allmählich für Burnout sensibilisiert ist, ist die Akzeptanz gegeben, damit gegen solche Erkrankungen wirksam vorgegangen werden kann. Vielleicht durch etwas weniger gesamt-gesellschaftlichen Druck?

Das Nachrichtenportal „Vermischte Meldungen“ hat immer wieder interessante Meldungen. Mich hat erstaunt, dass ich im Twitter-Stream die Meldung nicht von der WELT ONLINE mitbekommen habe. Vielleicht ist sie nicht wichtig genug.

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