Willkommen im Traumland

Träume sind etwas wunderbares. Lassen Sie sich niemals ihre Träume nehmen. Träume sind wichtig, etwas, was man erlebt hat, gut zu verarbeiten. Was aber, wenn man sich im Traumland verirrt hat? Welche Träume hat man denn dann in der Nacht?

Das Traumland, man hört immer wieder davon. Leute bauen sich ihre eigene Traumlandschaft auf. Da werden Geschichten erzählt, dessen Wahrheitsgehalt der Erzähler selbst nicht mehr überprüft. Alles ist irgendwie ein großes Märchen. Das ist die Gegend, aus der man – wie es beim Moor auch passiert – ganz schwer wieder herauskommt, wenn man einmal drin steckt.

Mir kommen immer wieder Geschichten unter, die erst einmal sehr plausibel klingen. Nehmen wir einmal an, mir erzählt jemand irgendwas über irgendwen, Da man selbst nicht zugegen war, als das Erzählte geschah, glaubt man es erst einmal. Aber je öfter das Erzählte um weitere Aspekte erweitert oder angereichert wird, desto mehr sagt man sich als Zuhörer, dass das nun auch irgendwie – nun ja – seltsam ist.

Sie wissen sicherlich, was ich genau erzählen will. Sie kennen sicherlich auch solche Leute, auf die eine solche grobe Beschreibung zutrifft. Irgendwie kommen die einem Außenstehenden immer so vor, als würden sie sich eine bunte Brille aufsetzen und sich die Welt so zurecht dichten, wie es ihnen gerade passt.

Das Problem ist, dass man als Gefangener im Traumland gar nicht mehr einschätzen kann, dass man eben ein solcher überhaupt ist. Wird man mit der Vermutung konfrontiert, man wäre in eben jenem Traumland und noch dazu ein Gefangener, fühlt man sich sicher unverstanden, benutzt, ausgelacht. Aber ich glaube nicht mal, dass so etwas überhaupt stimmt.

Wenn jemand – aus welchen Gründen auch immer – nicht weiß, wie er oder sie sich aus dem Moor des Traumlands wieder befreien kann, dann sollte man jemanden um Hilfe bitten, der zur Hilfe in der Lage ist. Das ist im Prinzip gar nicht schwer. Aber dazu muss wahrscheinlich erst einmal eine solche Erkenntnis reifen. Und DAS ist die große Schwierigkeit.

Mir sind Leute bekannt, über die jeder sagen würde: Was ist denn das für ein komischer Kauz? Das denkt der sich doch alles aus! Aber wer weiß, vielleicht hat das auch alles einen guten Grund? Ich will jetzt nicht sagen, dass dieser jemand nun krank ist oder ein notorischer Lügner ist, obwohl genau so etwas häufiger über solche Leute erzählt wird. Ich nehme eher an, dass sich diese Leute vor irgendwas schützen wollen.

Es gibt ein wahnsinnig treffendes Lied von den Puhdys aus dem Album „Computer-Karriere“: „Stop, Baby Stop“ behandelt genau das Thema, dass jemand nur von Illusionen lebt. Dabei ist es eigentlich völlig normal, sich auch einmal den Gefahren zu stellen. Man sollte eben nur einmal aufwachen.

Dummerweise erfolgt für viele, die im Traumland leben, das Aufwachen ohne Vorwarnung und hart mit einem Vorschlaghammer. Und dann ist es hilfreich, wenn ein tragfähiges Fundament steht. Aber ist das nicht gegeben, erfolgt ein langer Taumel. Und wer hält sie dann noch fest?

Träume sind gut und schön, um den Tag zu verarbeiten, eine bestimmte Situation, irgendwas. Sie sind gut und wichtig, damit sich der Mensch am nächsten Tag frisch und ausgeruht fühlt. Aber ein Traumland, was manche sich erbaut zu haben glauben, ist nur ein reiner Trugschluss und führt zu nichts als einem tiefen Fall. Und wer möchte das schon erleben?

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