Die Frage nach der Kooperation

Nein, es ist kein neues Thema. Ich habe das schon mal gehabt. Aber ich muss einfach nochmal von Kooperationen erzählen. Denn die sind zwar möglich, aber eben nicht zu unmöglichen Bedingungen. Das begreifen aber so viele nicht. Und deshalb mal wieder ein paar Worte dazu.

Da habe ich gerade von einem freischaffenden Journalisten die Frage gelesen, ob Selfpublisher Kooperationen können. Ein Blogger ist ja quasi auch ein Selfpublisher, also jemand, der in Eigenregie seine Dinge veröffentlicht / publiziert. Ein Blog wird meistens im Eigenverlag betrieben. Aber diese Frage, ob ein Selfpublisher dazu in der Lage sei, mit irgendwem zu kooperieren, regte mich zu diesem Artikel an.

Als Blogger, der mit der Zeit eine gewisse Reichweite erlangt hat, erhalte ich immer wieder lustige Emails mit irgendwelchen Kooperationsangeboten. Ich habe darüber schon öfter mal philosophiert. In den Angeboten stehen obskure Vorstellungen der sich bewerbenden Kooperationsleute. Ja, richtig gelesen: Ich sehe das so, dass irgendwelche SEO-Heinis, die mir ein solches Angebot zuschicken, sich um eine Kooperation mit mir bewerben. Tja, und wie das eben bei Bewerbungen auf eine Arbeitsstelle ist: Die Vorstellungen der Bewerber sollten realistisch sein. Und das sind sie eben nicht bei den sich bewerbenden Kooperationsleuten.

Deshalb habe ich auch keine zusätzlichen Einnahmen. Aber ich lebe beruhigt damit. Ich werde ganz sicher keine Kooperationen eingehen, bei denen ich drauf zahle. Das erlebt jeder Blogger irgendwie. Wenn also die SEO-Buden nicht mehr auf die Idee kommen, Blogger als Witzfiguren hinzustellen, und irgendwelche Möchtegern-Anbieter aufhören, blödsinnige Vorstellungen von Kooperationen zu äußern, wird sich vielleicht auch der eine oder andere Blogger zu einer Kooperation hinreißen lassen.

Ich erzähle Ihnen mal vom krassesten, was mir mal so angeboten wurde: Ich sollte für einen Homepage-Baukasten Werbung laufen, also einen Artikel schreiben. Möglichst 3, 4, 5 oder so Links zu denen reinbauen, Bilder machen und ein Video und all das einbauen. Das war alles „Muss“. Und alle Links auf „DoFollow“, also „Guckt unbedingt hier rein, da gibt es auch viel zu sehen„. Der Artikel sollte so lange unverändert bleiben, wie es den Blog gibt. Und dafür wollte mir eine SEO-Bude 25 € bezahlen. Für einen riesigen Aufwand? Auf meine Nachfrage, ob sich der Typ nicht etwa vertan hätte, hieß es: „Ihr Blogger seid doch eh für jeden Scheiß zu haben, nun stell dich nicht so an„.

Nein, sind wir nicht. Und kein Blogger lässt sich unterstellen, unkooperativ zu sein. Ich habe ja auch hier und da mal ohne jegliche Gegenleistung über gemeinnützige Dinge erzählt. Also ist das gelogen. Und Lüge im Internet kommt heraus. Und so habe ich keinerlei Kooperationen mit irgendwem. Weil ich mich nicht für dumm verkaufen lasse. Eine Kooperation ist immer eine Partnerschaft auf Augenhöhe.

Deshalb sind die Leute, die mich anschreiben und einen Artikelplatz haben wollen, Bewerber. So lang das die SEO-Buden und Anbieter nicht begreifen, denke ich nicht mehr über derartiges nach. Ich beantworte nicht einmal Emails zu dem Thema. Mir ist einfach meine Zeit zu schade.

6 Replies to “Die Frage nach der Kooperation”

  1. Huhu,

    Kooperationsanfragen in dieser Art bekomme ich auch zunehmen. Gut, auf der einen Seite ein kleiner Indikator dafür, das der Blog bekannter wird. Leider aber auch (oft) ein Zeichen dafür, das man als Blogger für strunzdumm gehalten wird. Beispiele und Sprüche, wie die von Dir genannten könnt eich mittlerweile auch haufenweise zitieren. Ich hatte sogar schon mal überlegt, ob ich das nicht sogar machen soll, inkl. Nennung der Agenturen. Aber das ist rechtlich bestimmt fragwürdig.

    Es gibt aber auch einige, wenige Ausnahmen. Diese zahlen nicht nur angemessen, mit denen kann man auch vernünftig verhandeln. Da sind dann auch NoFollows und die Kennzeichnung kein Problem, teilweise sogar erwünscht.

    Letzten hat so eine SEO-Dame für eine Anfrage sogar angefangen, meinen Preis zu erfragen, wenn ich denn doch DoFollow setzen würde. Lustig, das war schon keine Bewerbung mehr – das hatte schon was von Betteln. Komisch nur, nach meiner Antwort „100.000 EUR – sonst geh weg“ habe ich nichts mehr von ihr gehört. Dabei hat sie doch gefragt… :-) (Ja, für die Summe wäre ich käuflich, würde den Blog schliessen, alles in einen neuen Blog umziehen und die Anzeige, schön DoFollow, da alleine unter der URL stehen lassen *veg*

    LG Thomas

  2. Hallo Henning,
    immer wieder interessant diese Beiträge zu den Kooperationsanfragen lesen.
    Du bist ja nicht der einzige der über seine Erfahrungen schreibt und sich darüber ärgert.

    Thomas hat ja auch schon unzählige Male darüber auf verschiedenen Plattformen seine Meinung dazu geäußert.

    Zwei Zitate und meine Antworten die zum Nachdenken anregen könnten:

    Ich werde ganz sicher keine Kooperationen eingehen, bei denen ich drauf zahle.

    Und dafür wollte mir eine SEO-Bude 25 € bezahlen.

    Mal davon abgesehen das man nur noch Links setzen sollte die nicht von Google als unnatürlich erkannt und mit einer manuellen Maßnahme abgestraft werden,
    Ich habe berichtet : Linktextwahl http://perfect-seo.de/linkaufbau-linktext-wahl.php

    kann man doch schon für 25 Euro ein für 12 Monate garantiertes Advertorial verfassen ohne drauf zahlen zu müssen.

    Einen 400 Wörter Artikel kann man bei mir für ab 7,20 € zzgl. MwSt. einkaufen.
    Da bleiben 17,80 € an Gewinn übrig.

    Fazit es wird nicht drauf gezahlt:

    Die Seo Buden schauen nur nach KPI´s
    Dein Blog hat eine Sistrix von 0,17 was ganz gut aussieht. Einen Pagerank von 0 . Da muss man schauen wie alt der Blog ist.
    Alles in allem könnte man aber schon wegen der Sichtbarkeit 100 € für ein Advertorial verlangen.

    Verlangt man weniger bekommt man mehr Aufträge , verlangt man mehr dann bekommt man halt weniger.

    Aber letztendlich ist es den Seo Buden egal ob Du Dich über deren Angebot aufregst und wenn Du nicht antwortest ist es denen auch egal.
    Man muss sein Budget verbrauchen und die Mails sind in der Regel eh nur Textbausteine.

    Ich möchte mal ausrechnen wie viel Zeit Blogger schon verplempert haben mit Beiträgen in denen sie sich über sowas aufgeregt haben :-)

    Zumindest hat man wenn man seinen Ärger zu Blog bringt einen Artikel mehr :-)

    Was meint Ihr zu meiner Ausführung?
    Ich freue mich auf eure Antworten.

    Grüße
    Lothar

    1. Der Blog hat derzeit PR0, da noch ein Link übrig war, der mir mal Geld eingebracht hat. Manuelle Maßnahme, du verstehst? Sonst PR3. Sobald die MM aufgehoben ist, geht alles wieder normal vonstatten. Das ist eben auch sowas, weshalb ich nicht mehr ohne weiteres so was mache.

      Aber du hast schon Recht. Was dabei aber blöd ist: Die SEO-Buden verlangen sonstwas, sodass ich mich nicht frei bewegen kann. Und dann wollen sie nicht mal die Sichtbarkeit honorieren? Wie du schon schreibst: 100 €/Advertorial. Und die Wertschätzung, dass man kein Dümmling ist. So lang rege ich mich dann lieber auf. Ist doch auch was.

  3. Neulich checkte ein Kunde eines meiner Blogs, welches PR 2 hat und mir wurde gesagt, dass sie für ein Sponsored Post 80 Euro zahlen würden. Das ist vollkommen in Ordnung, wie ich finde. Bei meinem Hauptblog verlange ich selbst immer 80-100 Euro für eine Artikelplatzierung.

    Aber letztens wurden die Anfragen minimiert. Die Kunden wissen ja auch, was in meinem Blog alles geschieht und wenn ich auch erwähne, dass ich mit NoFollow arbeite, dann gibt es auch weniger Anfragen. Manuelle Massnahmen hatte ich schon, aber das ist jetzt schon Schnee von gestern, dennoch gibt es einem zu denken.

    Ich versuche ab nun, natürlich zu verlinken und die Anfragen werden schon noch kommen, wenn ich im Blog regelmässig aktiv bin und weiterhin Backlinks sammele. Die SEO-Buden checken auch alles Mögliche, was das Blog betrifft und immer wieder wird der Pagerank miteinbezogen. So ist leider.

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