Einbruch in das Netzwerk des Bundestags

Einen solchen Angriff wie den jetzt bekannt gewordenen hat es angeblich nach Aussagen in der Geschichte des Bundestags noch nicht gegeben. Es muss ein massiver Angriff gewesen sein, und man kann von einem handfesten Einbruch reden. Damit ist die deutsche Politik irgendwie ins Mark getroffen. Aber es wirft einige Fragen auf, wie wohl die Sicherheit der IT-Infrastruktur des hohen Hauses aussieht. Und der wird man wohl jetzt nachgehen.

Ich habe vor Jahren mal für einen IT-Dienstleister gearbeitet, dessen Kunde der Bundestag war. Ich kann mich erinnern, dass das Rechenzentrum einen Schwelbrand hatte. Das kann passieren. Ich weiß nicht mehr, woher das kam und wie sich das Alles verhielt. Aber ich weiß, dass die Server alle vernichtet wurden. Denn sie wurden durch die eingebaute Sprinkleranlage regelrecht gebadet. Man konnte den Brand sicherlich auch mit Schaum und dergleichen löschen. Man muss keine elektrischen Geräte mit Wasser übergießen. Da muss man kein Experte sein, um zu wissen, dass das eine blöde Idee ist.

Wie auch immer, jedenfalls warf das schon mal ein eigenartiges Bild auf die Verwaltung der IT-Infrastruktur des Bundestags. Und wenn ich so zurückdenke, wie laienhaft das Alles damals ablief, war das sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis ein richtig echtes Sicherheitsproblem im hohen Haus auftaucht. Und vor ein paar Tagen war es dann soweit.

Petra Pau von der Partei DIE LINKE, die Vorsitzende der Bundestags-IT-Kommission, sprach von einem beispiellosen Cyberangriff, der wohl noch gar nicht vorbei sei. Aufgefallen war der Angriff wohl am Dienstag. Und Teile der Infrastruktur sind wohl abgeschottet worden, um noch größeren Schaden abzuwenden. Dabei weiß man ja noch gar nicht, ob und welcher Schaden entstanden sein kann. Und es ist ebenso unklar, welcher Schaden noch entstehen könnte.

Es ist zum Beispiel nicht klar, ob relevante Dinge rund um den NSA-Untersuchungsausschuss oder andere Sachen entwendet wurden. Und dann wäre der absolute Ernstfall eingetreten, denn man hätte dann sicherheitskritische Informationen verloren. Und man weiß ja gar nicht, wer das getan haben könnte. Von NSA über MOSSAD oder den Russen oder Chinesen ist praktisch alles möglich. Auch Terroristen und Wirtschaftskriminelle könnten dafür verantwortlich gewesen sein. Jedenfalls ist das ein sehr kritischer Zustand.

Ich weiß nicht, aber vielleicht hat man sich das Alles mit der Administration von IT-Technik einfacher vorgestellt, als es in der Realität wirklich sein konnte. Ich habe in meiner jetzigen Tätigkeit viel mit Behörden zu tun. Und daher weiß ich, dass das Sicherheitsbewusstsein durchaus stark ausgeprägt sein kann. Aber ich kenne eben – wie oben beschrieben – auch die Gegenseite. Es ist nicht immer einfach.

Für verschiedene Experten, die sich selbstverständlich jetzt zu Wort melden, war das Alles nur eine Frage der Zeit. Das würde ja darauf hindeuten, dass ich mit meinem Bauchgefühl gar nicht so falsch liege, dass da im Bundestag einiges schief gegangen sein muss. Was man jetzt vorhat, wollte Petra Pau selbstverständlich nicht kundtun. Aber soweit ich die Nachrichten verfolge, dauert wohl der Angriff weiter an. Und da wäre es sehr interessant, was die Intention dahinter ist. Was meinen Sie? Werden wir es erfahren?

5 Replies to “Einbruch in das Netzwerk des Bundestags”

  1. Vielleicht sollte sich die Regierung und der Bundestag mal Gedanken machen, einen Hacker einzustellen, der immer versucht das Netzwerk zu attackieren (zu gucken, ob und wo Schwachstellen sind). Ist dann auch noch billiger, als Maßnahmen, wie sie jetzt nötig sind.

  2. Es wird Zeit, dass wir erfahren, was da wirklich vor sich geht. Vor allem heute, in einer Zeit, wo alles durch Medien usw. vertuscht werden kann, sollten die Bürger doch erfahren, was wirklich hinter den Kulissen abgeht. Wie viel Geld bekommt Griechenland? Wie wird es mit der Flüchtlingsproblematik weitergehen? Und und und…Fragen über Fragen.

    Ich persönlich denke, dass das die Intention des Angriffs ist – herauszufinden, welche Pläne die Regierung abseits der Öffentlichkeit geschmiedet hat.

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