Facebook: Nachverfolgung von Nicht-Mitgliedern untersagt

Wer nicht bei Facebook registriert ist, dem konnte es trotzdem passieren, dass das soziale Netzwerk über den Internet-Nutzer Bescheid weiß. Hintergrund war das von Facebook eingesetzte „datr“ Cookie. Mit einem Cookie können Nutzer-Aktionen im Internet nachverfolgt werden. Und Facebook hat diese Nachverfolgung auch bei Internetnutzern durchgezogen, die gar kein eigenes Benutzerprofil im sozialen Netzwerk besitzen. Und das ist jetzt untersagt worden.

Facebook nutzt das Cookie namens „datr“ für das Tracking von Internetnutzern. Nun hat aber ein belgisches Gericht entschieden, dass Facebook genau dieses Cookie abschalten muss. Und das sehr zügig. Mit dem Cookie wurden ausschließlich Internetnutzer nachverfolgt, die zwar auf Facebook nach Informationen gesucht haben, aber nicht über ein eigenes Profil verfügen. Und außerdem verbleibt das Cookie auch noch 2 Jahre nach der Deaktivierung des Facebook-Kontos auf dem Computer. Diese Praxis von Facebook ist seit Jahren höchst umstritten. Und im Juni hatte der oberste belgische Datenschützer gegen Facebook geklagt. Und nun kam das Urteil: Innerhalb von 24 Stunden muss das Cookie abgeschaltet werden, sonst wird eine Strafe von bis zu 250000 US-Dollar pro Tag fällig. Das ist ziemlich heftig, oder?

Facebook hatte angegeben, dass man mit dem Cookie angeblich Fake-Profile entlarven wollte. Und man wolle gegen das Urteil in Berufung gehen. Denn wenn Fake-Profile festgestellt werden können, diene das schließlich auch dem Vorhaben, Cyber-Attacken frühzeitig abwehren zu können. Und man würde nur mit anonymisierten Daten arbeiten. Aber wieso beschleicht mich da Zweifel? Ich meine, die Datenschützer haben schon einiges feststellen müssen, wo es Facebook nicht so genau nimmt mit dem Datenschutz. Irgendwie wird das schon einigermaßen stimmig sein, was da die belgischen Behörden veranlasst haben. Und es liegt dann auch in der Natur der Dinge, dass sich der Verklagte gegen solche Vorwürfe wehren wird.

Warten wir mal ab, was passiert. Nun steht erstmal die Berufung an. Und in Kalifornien sieht die Sache eh anders aus. Aber das nun gefällt Urteil sorgt natürlich für Aufsehen. Was halten Sie denn davon? Ist es richtig, dass hier Facebook nachbessern soll? Oder halten Sie es für übertrieben, was die Belgier da veranstaltet haben?

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