Festnetz der Telekom nur noch dort, wo es sich lohnt

Nachdem die Deutsche Telekom seit einer Weile gewaltig ins Kreuzfeuer der Kritik geraten ist, weil man da Pläne hat, den Internetkonsum ab einer gewissen Datenmenge zu drosseln, kommen sie jetzt mit der nächsten fabulösen Idee um die Ecke. Das Festnetz, so wie man es bisher kennt, soll es künftig nicht mehr überall geben.

Ich würde mich an dieser Stelle nicht wundern, wenn es wieder Hohn und Spott für den magentafarbenen Riesen aus Bonn geben würde. Die Telekom hat es ja bei Twitter und Google+ handfest mit dem Hashtag #drosselkom um die Ohren bekommen. Ich werde das mal beobachten, was da noch passiert.

Ich weiß das selbst von Leuten, die ich kenne, wie das ist: Da wohnt man auf dem Land und hat das klassische Telefon. Das war es aber auch. Für das Internet muss man sich einen Mobilfunk-Anbieter suchen. Und mir ist bekannt, wie hoch die Übertragungsraten teilweise im ländlichen Raum sind. Hätte man einen vernünftig ausgebauten DSL-Anschluss, wäre auch eine sinnvolle Geschwindigkeit möglich.

Künftig soll es keine großartigen Ausbau-Anstrengungen in Gebieten geben, die für die Telekom nicht lohnenswert sind. Klar, als privatwirtschaftliches Unternehmen muss man auf den Gewinn acht geben. Wäre die Telekom wie früher staatlich, hätte sie einen staatlichen Auftrag und müsste der Chefsache Netzausbau auch ernsthaft nachgehen.

Was soll die Alternative sein? Diese unschönen Metallmasten mit den vielen Antennen. Ja, die Netzbetreiber haben tatsächlich vor, den ländlichen Netzausbau mit dem Mobilfunkstandard LTE zu realisieren. Danach können sie wahrscheinlich sagen: Ziel erreicht, egal wie.

Ich bin bei solchen Vorhaben immer ziemlich nah bei der Meinung vom Caschy. Der hat heute folgendes geschrieben:

Freilich wird in Zukunft immer mehr über Mobilfunk laufen, vielleicht braucht man in ein paar Jahren gar keine Festnetz-Anschlüsse mehr. Komisch ist allerdings, dass die Telekom in letzter Zeit immer mehr auf den Kosten für den Ausbau herumreitet. Als für den Endkunden in Deutschland teuerster Anbieter sollte, bei ein wenig kaufmännischem Verständnis, genug Geld für solche Investitionen übrig sein.

Irgendwie kommt mir das alles sehr halbherzig vor. Zumal mir da auch immer so ein Umweltgedanke in den Sinn kommt. Einerseits stehen diese Masten in der Weltgeschichte herum und könnten vielleicht Flugbahnen von Vogelschwärmen behindern. Andererseits ist vielleicht die Strahlenbelastung nicht zu unterschätzen. Bei neuen Kabeln muss man „nur“ einmal richtig buddeln, die Kabel hineinlegen und die Gräben wieder zuschütten.

Wie ist das jetzt? Gibt es bereits Betroffene, die keine neuen Festnetzanschlüsse mehr bekommen? Wird man hier wirklich nur noch mit Mobilfunk abgespeist? Mich würde das einmal interessieren, wie da die Anbieter – allen voran die Deutsche Telekom – agiert.

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