Foursquare: Verkauf der Positionsdaten der Nutzer an Werbefirma

Es ist eigentlich nichts ungewöhnliches: So ziemlich alles, was sich soziales Netzwerk schimpft, verkauft Benutzerdaten an irgendwelche Werbefirmen. Was meinen Sie, wie sonst die empfohlenen Beiträge zu Twitter und Facebook gelangen? Nun ist – wenig überraschend – bekannt geworden, dass das standortbezogene Netzwerk Foursquare seine Daten verkauft.

Es geht um die Positionsdaten, die Foursquare-Mitglieder in den großen Netzwerken umherschicken: „XYZ checked in to Ort ABC“. Sie kennen sicherlich diese Meldungen u.a. bei Facebook, oder? Gibt es einen Aufschrei? Hhm, soweit man umherblickt, bleibt der vorerst aus.

Verkauft werden diese Daten an das Werbeunternehmen Turn. Es sollen angeblich „bestimmte Benutzer“ identifiziert werden. Und all das passiert mal wieder, um benutzerspezifische Werbung anzeigen zu können. So wie es auch bei Facebook passiert. Die Anzeigen, bei denen es sich um herkömmliche „Display Ads“ (also Bildanzeigen) und um Video-Werbung handelt, können auf Desktop PCs mit installiertem Foursquare, auf Smartphones oder auf Tablets angezeigt werden.

Es werden dabei frühere Daten der Foursquare-Benutzer verwendet. Also wird – wie schon so oft – eine Art Benutzerprofil ausgelesen. Es kann durch die Positionsdaten sogar dazu kommen, dass eine Art Bewegungsprofil erstellt werden kann. Und das wiederum nützt der Werbewirtschaft.

Das Geschäft könnte für Turn sehr attraktiv sein. Schließlich verzeichnet Foursquare 3,5 Milliarden Check-Ins (siehe Beispiel oben). Aber die Werbeaktivitäten sollen nicht nur darauf beschränkt sein. Das alles hat das Portal „Advertising Age“ veröffentlicht. Unterm Strich handelt es sich dann um den Verkauf von kontextbezogener Werbung auf Facebook.

Man kann jetzt nicht sagen, dass man unbedingt Foursquare nicht mehr nutzen soll. Die Daten werden doch sowieso schon verwendet. Wie es bei der Verwendung um den Datenschutz bestellt ist, möchte ich ehrlich gesagt gar nicht so genau wissen. Es passiert mal wieder alles „zum Wohl des Nutzers“, nicht wahr?

Nutzen Sie eigentlich Foursquare? Wie denken Sie über den Verkauf der Daten? Deutsche stehen dem Verkauf von Nutzerdaten ja immer skeptisch gegenüber. Aber ist das bei Foursquare auch so?

2 Replies to “Foursquare: Verkauf der Positionsdaten der Nutzer an Werbefirma”

  1. Erst mal danke für „der Blog“ ;-) super wie du schreibst, liest sich wirklich toll. rnrnEs ist für mich kein Wunder, dass die Liste der Datenverkäufer immer länger wird, aber schlimm finde ich es nicht. Solange die Daten nicht sensibel sind (Kreditkarte, Bankverbindung etc.) ist das völlig OK, zumal die allgemeinen Daten auch für den Betroffenen einen Mehrwert bringen können, indem gezielt geworben wird. Ich finde es alle Male besser gezielte Werbung zu sehen, als irgendwas das mich sowieso nicht interessiert.

    1. Ja, man muss sich wohl damit abfinden, dass bei solchen sozialen Diensten immer mit Daten gehandelt wird. Und deine Meinung finde ich dabei recht gut. Das scheint das kleinere Übel zu sein.nnUnd ja, ich stehe zu „der Blog“. Denn „das Blog“ ist zwar richtig, spricht sich aber irgendwie seltsam.

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