Gefährlich ist es, Blogs blind zu trauen

Was ist denn mit dem Uhle los? Der schimpft jetzt also mal eine Runde auf die Blogger selbst? Nein, nicht auf alle. Auf ein paar Blogger. Und dazu habe ich – glaube ich – allen Grund. Und das möchte ich gern mal ausführen. Wer nicht zu Ende liest, wird nicht mitbekommen, was ich meine, wenn ich hier schreibe, dass man Blogs nicht blind vertrauen sollte. Vielen etablierten Medien übrigens auch nicht. Aber es geht erstmal um Blogs.

Weltweit haben Blogs eine Macht. Sie dienen der Meinungsbildung. Große Blogs, die entsprechend viel Einfluss haben, können aber auch Meinung machen. Ich schaue mich gern in Blogs um. Das liegt daran, dass ich gern mal eine alternative Meinung zu den etablierten Medien haben möchte. Ja, nicht alle Medien sind so, es gibt einige gute. Und so ist das eben auch bei Blogs.

Ich bin in einem Blog-Netzwerk, einem Blog-Verzeichnis registriert und halte da täglich so etwas wie eine „Blog-Schau“ ab. Ja, nennen Sie es, wie Sie wollen, das ist so etwas wie die Presseschau, die hier und da im Fernsehen abgehalten wird. Ich schaue da also mal nach, was da so Themen sind, die die Leute bewegen, die die Blogs lesen, die dort in dem Verzeichnis registriert sind. Und dabei habe ich etwas festgestellt.

Ja, politische Blogs haben immer einen großen Einfluss. Aber einige Blogs dort in dem Verzeichnis zeichnen einen gefährlichen Einfluss. Vordergründig als Blog geplant, der den Medien den Spiegel vorhält oder der eine „echte Sicht der Dinge“ oder so bietet, merkt man irgendwie, dass da Blogs die Leser anziehen wie Licht die Motten, die von „Systemmedien“ oder „Lügenpresse“ oder derartigem künden. Aber so ist es nun einmal nicht.

Was ich damit sagen will: So, wie das bei vielen Medien ist, dass einfach mal wild eine Meinung aufgrund falscher oder einseitig recherchierter Informationen gebildet werden soll, so ist das auch bei Blogs. Da wird in dem einen oder anderen Blog einfach mal der Aluhut aufgesetzt und von DENEN DA geschwafelt. Da werden wilde Behauptungen aufgestellt. Und das wird dann als Information oder Nachricht rausgehauen.

Man kann mir gut und gern auch vorwerfen, dass ich das auch so machen würde. Da habe ich kein Problem damit. Aber gucken Sie mal nach oben. Was steht da? „Beobachtungen von der Fensterbank“ kann man da lesen. Das heißt für mich, dass ich hier meine Meinung reinschreibe. Das hat ja nun nichts mit Nachrichten zu tun. Und so wird das auch bleiben. Aber wenn ich so bei meiner Blog-Schau morgens nicht aufpassen würde, würde ich mich auf Artikel verlassen, die von einer „Anti-Dollar-Allianz“ zwischen China und Russland oder von der Islamisierung Deutschlands künden.

Unterm Strich kann man sagen: Die meisten Blogs sind wirklich ehrlich. Da schreiben die Blogger auf, was sie beschäftigt. Als Meinung mit persönlichen Eindrücken. Aber es gibt auch Blogs, die hängen sich den Deckmantel der „echten Nachrichten“ um und polemisieren drauflos und sorgen so für eine seltsame Strömung. Möglicherweise sorgen solche Blogs dann auch für politische Bewegungen, mit denen man in Deutschland nicht einverstanden sein kann. Also muss man – wie bei vielen Medien auch – genau hinschauen, was man glauben kann und was nicht.

Blogs werden immer wichtiger. Und wie viele etablierte Medien ihre Artikel mit „Meinung“ oder „Kommentar“ überschreiben oder sie ins Feuilleton verschieben, sollten das in meinen Augen auch Blogs machen. Meinung ist Meinung, Nachricht ist Nachricht. Das sollten alle unterscheiden, die Medien und die Blogs. Das wird mir oft genug nicht deutlich genug. Sonst vertrauen Leser blind dem Geschriebenen und folgen damit dann unter Umständen gefährlichen Strömungen. Hier denke ich, dass sich die Blogger ihrer Verantwortung bewusst werden sollten. Oder was meinen Sie?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert