Google und die Datenschutzbestimmungen – es besteht Handlungsbedarf

Google gerät ja immer mal wieder in die Kritik und hat nicht von ungefähr den Ruf weg, eine Datenkrake zu sein. Dabei kommt Google noch schlechter weg als Facebook. Nun ändert Google seine Datenschutzbestimmungen. Was ist dabei zu beachten?

Die folgenden Informationen betreffen alle Internetnutzer mit einem Benutzerkonto bei Google+, bei Youtube, Nutzer einer GoogleMail-Adresse sowie fast alle Nutzer von Android-Handys. Wenn Sie nicht dazu gehören, können Sie sich gern mit diesem Artikel informieren, aber Sie werden nicht von den Änderungen betroffen sein.

Nehmen wir einmal an, dass Sie angemeldet nach irgenetwas suchen. So führen Sie seit einiger Zeit Ihre Suchen durch, weil es einfach praktisch ist. Google speichert diese Suchanfragen in einer Art Profil ab und erstellt aus diesem Profil eine Art Raster. Zukünftig, nämlich ab 1. März, werden Sie dann zu Ihrer Suche fast nur noch Ergebnisse erhalten, die zu den anhand des Rasters angenommenen Vorlieben passen.

Ich glaube, hier kann man schon ein Stück weit von Zensur reden. So sehen es auch einige kritische Kommentare zum Thema. Wie stellt sich dies dann dar? Es werden personalisierte Suchergebnisse präsentiert. Das Portal chip.de sieht hier ein großes Problem:

Von Krankheiten bis zu sexuellen Vorlieben, Google weiß über sie alles und verrät es auch ihren Freunden oder ihrem Boss, wenn sie mit ihnen am nächsten Tag ganz was anderes bei anderem Google-Dienst suchen.

Das Geheimnis ist, dass Google Webprotokolle anlegt. In solchen werden Suchanfragen und das Surf-Verhalten vom Startpunkt Google gespeichert. Die Lösung ist, das Webprotokoll zu löschen. Google hat sich zum Webprotokoll bereits geäußert, wie chip.de (Link weiter unten) weiß:

„Unsere neue Datenschutzrichtlinie macht klar, dass wir, sobald Sie eingeloggt sind, Informationen, die wir beim einen Dienst gesammelt haben, für Informationen bei einem anderen Dienst verwenden dürfen“, erklärt Google in einem offiziellen Statement zum neuen Datenschutz. Und weiter: „Wir können die Suche verbessern – indem wir herausfinden, was Sie wirklich meinen, wenn Sie Apple, Jaguar oder Pink eintippen. Wir können auch relevantere Werbeanzeigen bereitstellen.“

Künftig können also anhand Ihrer Krankheitssuche, Ihren sexuellen Vorlieben oder andere brisante Details konkrete Suchergebnisse bereitgestellt werden. Und der Google-Nutzer stimmt der Datensammlung erst einmal grundsätzlich zu. Man kann hier schon seine Bedenken bezügl des Datenschutzes haben. Und Google sollte nicht überrascht sein, wenn es detaillierte Hinweise gibt, wie diese Sammelwut gestoppt werden kann.

Ich empfehle jedem, der mindestens einen der oben genannten Dienste nutzt, die bebilderte Anleitung bei chip.de (Link weiter unten) genauestens zu prüfen. Ich kann Ihnen natürlich nicht empfehlen, die Protokollierung in jedem Fall zu löschen, denn vielleicht mögen Sie ja auch personalisierte Suchergebnisse.

Man könnte vor diesem Hintergrund sogar darüber nachdenken, seine Google-Konten komplett zu löschen. Für Webmaster wird das natürlich schwierig, weil viele den Dienst Google Analytics benutzen. Das könnte noch für viele Diskussionen sorgen.

Informationsquellen und Links:

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