Neues Jahr, neue Blog-Monetarisierung?

Na, alle gut rein gekommen ins neue Jahr? Sehr gut. Unterhalten wir uns doch mal über das Geld verdienen von Bloggern. Da lief viel schief. Alle sind falschen Gedanken aufgesessen. Ob es Blogger, Leser, Werbetreibende oder Auftraggeber betraf – es gab viel, was – sagen wir mal so – suboptimal lief. Das muss doch besser gehen.

Oh, ein Werbeblocker.

Ja, ich nutze sowas. Ich nutze zwar keinen, der mit der Eyeo GmbH zusammen arbeitet. Aber mal ehrlich: Viele Technik-Blogs kann man nach wie vor nicht ohne diesen Quatsch besuchen. Fallen dann Einnahmen aufgrund der Werbeblocker weg, bastelt der Betreiber – logisch – noch drei Werbebanner mehr in seinen Blog. Viel hilft viel, oder?

Und dann kommst du auf so einen zugepflasterten Blog mit deinem Werbeblocker und bekommst 874 mal „Oh, ein Werbeblocker“ angezeigt. Macht ihr euch da nicht lächerlich? Und wenn – wie es viele machen – Scriptblocker aktiv sind, habt ihr nichts gekonnt außer eine lahme Seite.

Nein, es ist gut und richtig, dass Blogger mit ihren Blogs Geld verdienen. Aber doch nicht mit 874 Werbebannern, die eh weggeblockt werden. Lasst euch doch mal was sinnvolles einfallen. Werdet Autor oder so. Oder lest euch mal so etwas durch. Aber lasst diesen Blödsinn mit „Oh, ein Werbeblocker“ einfach sein.

Ich hab selbst mal „Oh, ein Werbeblocker“ von einem Script an mein Werbebanner dran schreiben lassen, wenn jemand meine Seite mit einem Werbeblocker aufgerufen hatte. Aber der Kram hat irgendwelche komischen Dinge gemacht und meine Seite ausgebremst. Daher mache ich das nicht mehr.

Ich habe letztes Jahr mal dazu aufgerufen, über die Zukunft von Blogs nachzudenken. Die Zukunft ist nicht, jeden Furz von Samsung, Apple und Co. aufzuschreiben, worüber schon eure 80 Dudes gefaselt haben, und 874 Werbebanner mit „Oh, ein Werbeblocker“ hinzuklatschen. Die Zukunft ist anders.

Es gibt nur wenige Technik- und Internet-Blogs, die ich wirklich ernst nehmen kann. Die machen aber vieles anders. Überlegen wir uns doch mal, warum das so ist. Es gibt nämlich säckeweise Themen aus der Technik und aus dem Internet, über die man nicht so oft liest. Oder wenn, dann nicht mit lautem Geschrei wie auf dem Wochenmarkt bei Fisch-Dieters Bude. Die sind klein und fein und völlig unaufgeregt erzählt. Und um die Artikel herum gibt es keine Bannerwüste, sondern vielleicht ein Banner oder andere Unterstützung. Das mag ich dann in dem Zusammenhang lieber, als „Der neue Durchfall aus Cupertino“ mit 874 mal „Oh, ein Werbeblocker“ im Gleichschritt.

Mir kann niemand erzählen, dass das so sein muss. Die Blogger, die das so machen, haben das für sich so entschieden. Mir wäre das aber zu abnutzend und wenig erfüllend. Es muss doch anders gehen.

Monetarisierung muss stattfinden, keine Frage. Aber so, dass alle etwas davon haben. Und ich würde mich freuen, wenn in diesem Jahr wieder mehr ein Schritt in Richtung Fairness gemacht werden würde.

One Reply to “Neues Jahr, neue Blog-Monetarisierung?”

  1. Jepp.. manche Blogs sehen aus wie die Overalls von Formel 1 Piloten – egal wo man hinschaut ist ein Werbebanner. Noch schlimmer sind bestimmte Webseiten mit Clickbait-Journalismus, die eine Meldung, die man in 2 Sätzen abtun könnten auf 20 Seiten ausschmücken, bei denen man mit gefühlt 1 Million Werbebannern konfrontiert wird, bis man weiss, dass der auf dem Markt von einem dubiosen Händler gekaufte Pudelwelpe, der plötzlich immer größer wurde, ein Braunbär war.
    Werbung ist statthaft – ich verdiene mir auch mit google Adsense etwas dazu – wenn es die Blogausgaben einspielt, gut – bei mehr bin ich noch zufriedener. Aber was einige da anstellen, geht gar nicht. Solche Blogs besuche ich kein zweites mal..

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