Wenn ein Blogger alles verliert

Mach einen Blog, um festzuhalten und zu kommentieren, was dich so beschäftigt. Ein Blog wird dann zu einem Tagebuch. Was ist, wenn das Alles weg ist? Wie ist das, wenn jahrelange Arbeit einfach mal zum Teufel ist? Mit „hättest du mal…“ braucht man dann niemandem zu kommen. Ein Blog ist ein Werk. Wenn das weg ist, kann man das durch nichts schön reden. Und mit klugen Ratschlägen braucht man dann auch niemandem zu kommen. Das ist die Geschichte, die mir über den Weg gelaufen ist.

Leser, die hier schon lange dabei sind, wissen davon, dass ich mich immer wieder auf „den Mirko“ beziehe. Ich lese seit einigen Jahren immer wieder Technik-Gedöns von ihm. Mir haben auch immer wieder seine Ansichten gefallen. Er hatte vor langer Zeit seinen Tizenblog aufgelöst, weil Tizen einfach mal am Ende war. Und er hat in einem Mehrköpfe-Technik-Blog mitgeschrieben, was dann aber wohl nicht mehr sein Ding war. Und er hatte einen kleinen, feinen Blog namens „smarrt“. Und den gibt es nicht mehr.

Aufgefallen ist mir das vor einer Weile, als das WordPress-Plugin „Broken Link Checker“ aufgeregt Meldungen geworfen hatte. Dass Plugin überprüft jeden gesetzten Link, ob der noch funktioniert. Wenn nicht, meldet es diesen Umstand. Und das Plugin meldete jeden Link zu „smarrt“ als kaputt. Ich hatte beim Mirko nachgefragt, was denn los sei. Was da passiert ist, hat er nun auch veröffentlicht. In seinem neuen Blog, der so richtig Web-2.0-artig „mrkmllr“ heißt. Denn es kamen verschiedene Dinge zusammen.

Klar, er hat seinen alten Blog gesichert. Backup ist halt alles. Allerdings war das Backup kaputt, wie ich das verstanden habe. Er konnte zwar noch ein paar Inhalte retten, aber der allergrößte Teil war kaputt. Und auf seinen Hoster konnte er nicht zurückgreifen. Denn beim Mirko ging es turbulent zu, und darüber hatte er vergessen, dass er seinen Vertrag gekündigt hatte, und er vergaß, seinen Blog umzuziehen. Wie das nun mal so ist, löschte dann der Hoster die Daten. Denn klar, die mussten ja davon ausgehen, dass der Kunde die Daten gesichert hat.

Wie dem auch immer sei, er ist nun dabei, das Eine oder Andere aus Webarchiven und so wieder zusammen zu basteln. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie wichtig ihm das ist. Das wäre bei mir auch so. Aber es bleibt halt dabei, dass es nur ein kleiner Teil ist. Das ist schade, da ich es eben auch erlebt habe, dass er unfassbar gute Artikel geschrieben hatte. Na klar, es waren auch in all den Blogs, in denen er unterwegs war, auch immer wieder „nur News“ dabei. Aber gerade bei „smarrt“ lief doch einiges anders. Das war seine Spielwiese.

Jetzt ist also sein neuer Blog am Start. Wie gesagt: Sein alter Blog war weg, weil er das Umziehen verschwitzt hatte. Dass aber sein Blog auch kaputt ist, dafür kann er nur in Teilen etwas, da ja eine Datensicherung vorhanden ist / war, allerdings korrupt. Gut, er hätte seine Sicherung überprüfen können, indem er sich einfach mal auf einem Rechner WordPress installiert und dort testet. Ich weiß aber auch, dass das zeitlich anspruchsvoll sein kann. Und ein Blog in der Freizeit kann halt nur einen Teil der Aufmerksamkeit bekommen. Die Brötchen müssen auch verdient werden.

Er schreibt, dass er wieder zurück zu seinen Wurzeln will. Nicht immer nur Technik-Gedöns. Und sein Blog soll schlicht sein. Also all das, was er bei „smarrt“ auch gemacht hatte. Und er wird dann schreiben, wann er Lust dazu hat. Alles richtige Ansätze. Ich glaube, das wird ein guter Blog. Aber vielleicht sollte er sich eine echte Backup-Strategie überlegen, damit nicht nochmal so etwas passiert. Und wer weiß, vielleicht ist dieser komplette Neustart „von Null“ auch etwas gutes. Was denken Sie?

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