James Vincent McMorrow und ein Lied über Gottvertrauen

Kennt jemand James Vincent McMorrow? Das ist ein irischer Folk-Sänger, der mich mal mit einem Lied tief berührt hat. Selten besseres gehört. Nun mag ich ja sowieso irische Musik. Aber James Vincent McMorrow hat für mich da eine richtige Perle hingelegt. Das Lied ist über 5 Jahre alt, und ich finde es schade, dass es nicht größeren Anklang fand. Was bleibt, ist aber ein Lied, das dem Zuhörer ein gewisses heimeliges Gefühl verleiht. Und deshalb möchte ich gern nochmal auf das Lied aufmerksam machen.

Er ist auf der Suche nach Erlösung. Aber es gibt nichts, was erwähnenswert wäre oder sich verändert hat. Warum also die Mühe? Er würde lieber für etwas arbeiten, statt für Regen zu beten. Also wandert er weiter, bis jemand anderes gerettet ist. Er zog an die Küste, unterhalb eines Berges. Er schwamm im Meer, schlief allein. Zur Dämmerung würde er die Sonne beobachten, wie sie Fetzen durch die Bucht schneidet. Und er würde sich an all die Dinge erinnern, die seine Mutter einst schrieb…

2000 Jahre war er in diesem Wasser. 2000 Jahre versunken wie ein Stein. Verzweifelt griff er nach Netzen, die der Fischer ausgeworfen hatte. Und er versuchte, ein kleines bisschen Hoffnung zu finden. Er hielt selbst alle seine Geheimnisse sanft und verborgen. Und weil da nichts war, wurden die Seiten gefaltet. Wenn er also in Zukunft vielleicht für sich selbst einen Retter brauchen sollte, wird er sich erinnern, was an der Wand geschrieben stand…

Ist er ein ehrlicher Mann und wahrhaftig? Ist er gut zu ihr gewesen all die Zeit? Er ist so müde, all diese Spiele zu spielen. Sie würden nur heruntergekommen sein. Die gleichen alten Zeilen, die gleichen alten Geschichten von atemlosen Zügen und abgenutztem Ruhm, von brennenden Häusern und Welten, die sich von selbst drehen…

Refrain:
Wir essen nicht, bis dein Vater am Tisch ist. Wir trinken nicht, bis die Teufel zu Staub zerfallen sind. Und nicht einmal traf ich einen Mann, der zur Liebe in der Lage gewesen wäre. Wenn ich also du wäre, würde ich lernen, ein kleines bisschen Vertrauen zu haben.

Schwieriger Text? Naja, es geht um die Suche nach Vertrauen, vielleicht auch um Gottvertrauen. Ich lese hier die ewige Suche nach sich selbst heraus. James Vincent McMorrow erzählt im Stile der Folk-Legenden von der beschwerlichen Suche und der Erinnerung daran, was seine Grundfeste im Leben sind. Und durch diese Dinge – eben, dass man erst isst, wenn alle da sind, zum Beispiel – hat jeder Mensch bestimmte Eckpfeiler, wodurch man auch Vertrauen gewinnen kann. Auch zu sich selbst.

Das Lied kam 2010 auf dem Album „Early in the Morning“ heraus. Zu der Zeit nur in Irland. 2011 kam es nach Großbritannien. Und ich finde es schade, dass nicht mehr allzu viel neues von ihm zu hören war. Ich mag die Art und Weise des Liedes und die samtige, weiche Kopfstimme von James Vincent McMorrow. Hoffen wir mal, dass da noch irgendwann mal mehr kommt, oder?

James Vincent McMorrow - We Don't Eat
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