Längst vergessen: „Into my Arms“ von Nick Cave & The Bad Seeds

20 Jahre ist es her, dass Nick Cave mal nichts richtig düsteres, sondern etwas andächtiges zu Gehör brachte. Das Lied ist Viviane Carneiro gewidmet. Sie war die langjährige Lebensgefährtin des Rockmusikers. „Into my Arms“ kommt sehr melancholisch daher, und Nick Cave hatte einmal kund getan, dass es eins der Lieder ist, auf die er am meisten stolz ist. Es stammt aus dem Album „The Boatman’s Call“ aus dem Jahr 1997 und war einigermaßen erfolgreich.

Ich glaube an keinen Gott, der sich einmischt. Aber ich weiß, du tust es. Und wenn ich daran glauben würde, würde ich niederknien und ihn bitten, sich nicht einzumischen, wenn es um dich geht. Dein Haar auf dem Kopf nicht zu berühren, dich zu lassen, wie du bist. Und wenn er dich schon lenken muss, dann bitte in meine Arme. Ich glaube nicht an die Existenz von Engeln. Aber wenn ich dich ansehe, frage ich mich, ob das stimmt. Wenn ich daran glauben würde, würde ich sie für dich zusammen rufen und sie fragen, ob sie über dich wachen. Jeder Engel soll eine Kerze für dich anzünden, um deinen Weg hell zu erleuchten. Damit du wie Christus mit Anmut und Liebe gehst. Und sie führen dich in meine Arme. Ich glaube an Liebe. Ich glaube, du auch. Ich glaube an eine Art Pfad, den wir beschreiten können. Also lass deine Kerze an und mach ihre Reise hell und klar, sodass sie immer wiederkehrt in meine Arme.

Erzählt er sonst von Jack the Ripper oder von der Mystik des Ortes, wo die wilden Rosen blühen, so widmet er sich hier der andächtigen Melancholie über den Verlust einer Verbindung. Im weitesten Sinne ist Nick Cave mit seiner Band The Bad Seeds im Gothic-Umfeld angesiedelt. Allerdings dann eher in der alternativen Rockmusik. Sang er mit Kylie Minogue noch 2 Jahre früher davon, dass er seine Geliebte umbringen würde, so erzählt er in „Into my Arms“ von der Zerbrechlichkeit der Liebe und der Erkenntnis darüber nach dem Verlust.

Nach „Murder Ballads“ mit eben jenem Welthit „Where the wild Roses grow“ mit Kylie Minogue spielte für Nick Cave mehr und mehr Religiosität eine zentrale Rolle, was sich auch auf dem Album „The Boatman’s Call“ mit „Into my Arms“ zeigt. Dennoch bleibt er irgendwie mit der Gothic-Subkultur verbunden. Und der Erfolg gibt ihm Recht. Man verbindet Nick Cave eigentlich immer mit Authentizität. Und genau das macht ihn so anders als viele andere aus der Szene. Und deshalb können auch solche Stücke wie „Into my Arms“ entstehen und auch noch 20 Jahre später ihren Zauber versprühen.

Nick Cave & the Bad Seeds - Into my arms
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