Musik

Längst vergessen: „Sunny“ von Boney M.

Boney M. – Wer tanzte nicht zum Rasputin oder zum Daddy Cool? Eine der größten Musik-Veralberungen nahmen sich auch „Sunny“ vor. 40 Jahre ist das her. Und wie das nun einmal in den 70ern war mit der Tanzmusik: Es war halt Eurodisco. Irgendwie ein bisschen Funk, ein bisschen Chichi, immer Party, immer Spaß. Nur: Passte das zu „Sunny“? Hatte Bobby Hebb genau das vor, als er 1958 die Melodie komponierte und 1963 den Text dazu verfasste? Hören wir mal hin.

Musik

Mein Lied des Jahres 2016: „Human“ von Rag’n’Bone Man

2016 hatte für mich mit „Human“ vom Rag’n’Bone Man ein zentrales Lied. Neben vielem Kroppzeug ist dieses spröde Lied ein ziemlich bezeichnendes Werk. Man soll ihm nicht die Schuld geben, denn er ist ja schließlich nur ein Mensch. Die herbe Blues-Nummer erinnert mich an das sagenhafte „Take me to Church“ von Hozier aus dem Jahr 2013. Nur ist „Human“ wahrhaftiger, ehrlicher, kraftvoller. Und eben auch bitterer. Rory Graham als Rag’n’Bone Man kommt herb und rau daher. Und das macht das Lied so gut.

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35 Jahre „Vienna“ von Ultravox

Die New Wave Hymne schlechthin wird 35. „Vienna“ ist immer etwas ganz besonderes gewesen. Und das wird auch so bleiben. Um die Jahreswende erschien es. Und es wurde zur erfolgreichsten Single der Band Ultravox um Sänger Midge Ure. „Vienna“ war immer die volle Palette aus „ganz leise“ bis „ganz laut“, von klein und zerbrechlich bis riesig und pompös. Und jedem ist im Ohr „This means nothing to me. Oh, Vienna!“

Musik

Längst vergessen: „Praying for Time“ von George Michael

An Weihnachten ist ja George Michael, der Macher des ultimativen Weihnachtslieds, gestorben. Ich möchte allerdings an etwas anderes von ihm erinnern. Denn niemand möchte nach Weihnachten noch „Last Christmas“ hören. Es geht mir um sein Emanzipationsalbum „Listen without Prejudice, Vol. 1“ von 1990 und der dortigen Hauptsingle „Praying for Time“. Für mich ist dieses Lied irgendwie eins der besten Stücke des Briten mit griechisch-zypriotischen Wurzeln. Und ich zeige auch, wieso ich das so sehe.

Musik

… imagine there’s no heaven

Vor diesen Eindrücken wachsender Gewalt aufgrund von Ideologien und Religionen müssen wir uns die Mutter aller Friedenslieder einmal zu Gemüte führen. Im Herbst 1971 veröffentlichte John Lennon das Lied „Imagine“ und machte sich damit zum Mahner. Er mahnte zum Frieden. Das Lied wird immer wieder aktuell. Keine Ideologie, keine Religion, kein Besitz soll einen Krieg auslösen. Bis jetzt hat das nicht so richtig geklappt. Aber vielleicht wird das ja noch.

Musik

Längst vergessen: „Graceland“ von Paul Simon

Fahr mal vorbei an den ganzen Pennern nach Graceland in Memphis, Tennessee, denn dort ist die Welt in Ordnung. Paul Simon tat mal eine lange Reise. Auf dieser Reise war es eigentlich völlig egal, wohin sie führte. Hauptsache, sie führte weg von seiner gescheiterten Beziehung. Paul Simon hatte zum Lied die Melodie im Kopf, aber keinen Text. Und so sang er „Graceland, Memphis, Tennessee“, weil es passte. Später hat er es eben so gelassen.

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30 Jahre „Boing Boom Tschak“ von Kraftwerk

Musique Non-Stop – Was für eine Zeit! Kurz vor Weihnachten beglückten die Mensch-Maschinen die Welt mit einem neuen Album, und man drehte ziemlich durch. Ich weiß noch, wie das damals war, als ich das erste Mal „Musique Non-Stop“ bei mir im Zimmer heulen ließ. Meine Mutter ist damals fast ausgerastet. Und mein Vater war auch ziemlich durch den Wind. Ich glaube, das war damals der Startpunkt, der mich dann selbst mit elektronischer Musik herum experimentieren ließ.

Musik

Grandmaster Flash & the Furious Five: The Message

Ja, ich gebe sonst kaum etwas zum Thema Hip Hop Musik von mir. Aber ich möchte einmal auf die vielleicht wichtigste Nummer dieses Genres hinweisen. Es ist fast 40 Jahre her, als Grandmaster Flash zusammen mit Melle Mel, Kid Creole, Cowboy, Mr. Ness und Rahiem auftrat. Worauf die Band immer achtete, war der Inhalt. Es ging nicht um Party, um Sex, um Drogen oder etwas in der Art. Nein, es ging um die Gesellschaft. Und so richtete die Band 1982 ihre Botschaft an die amerikanische Gesellschaft, dass das Leben im Ghetto zur Frustration führt. Und damit wurde ein bedeutendes musikalisches Dokument geschaffen.

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Längst vergessen: „Somewhere in My Heart“ von Aztec Camera

Aus Schottland kommt immer wieder gute Musik. Weitgehend in Vergessenheit geraten ist dabei wohl die Band Aztec Camera rund um den Sänger Roddy Frame. Mit ihrer Mixtur aus New Wave, Alternative Rock und Punk machten sie es auch den Radio-Stationen nicht eben leicht, sie ins Programm einzubauen. Aber mit einem hatten sie es dann doch geschafft. „Somewhere in My Heart“ avancierte zum mit Abstand größten Hit der Band. Wenn man es hört, kommt der Na-klar-Effekt. Aber Aztec Camera kennt wohl kaum noch jemand.

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27 Jahre „You surround me“ von Erasure

James Bond mit dem Blick auf die Skyline von New York City: „You surround me“ ist für mich das Beste, das Erasure jemals als Single veröffentlichten. Überhaupt ist das Lied die Essenz aus allem, was Vince Clarke und Andy Bell jemals gemacht haben. Die tonnenschwere Synthie-Ballade mit dem dramatischen Refrain ist 27 Jahre alt geworden, und da darf ich schon mal ein paar Worte mehr dazu äußern als vor zwei Jahren im Rahmen von „Wild!“.