FIFA-Funktionäre – Festnahmen im Nebel

Die Fédération Internationale de Football Association ist eine verschlossene Auster. Nun hat es beim Weltfußballverband kräftig gewittert. Funktionäre wurden festgenommen und – wahrscheinlich – Geschäftsräume durchsucht. Der Dachverband für über 200 nationale Fußball-Verbände erlebte die vorerst schlimmsten Stunden seiner Geschichte. Und irgendwie denkt man sich bei der Organisation, dass das Alles ein riesiger Sumpf ist. Und über Sumpf wabert oftmals Nebel. Und deshalb stochern viele Beobachter im Nebel.

Bei der FIFA soll es zu Korruption, Bestechung und dergleichen gekommen sein. Aus diesem Grund kam es zu einer Razzia und zu einigen Festnahmen. Es scheint so, als würde sich alles rund um die Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 nach Russland und 2022 nach Katar drehen. Es gibt da Untersuchungsergebnisse, dass wohl doch Gelder geflossen sind. Deshalb hat die Schweizer Bundesanwaltschaft auch ein Strafverfahren gegen diese Organisation eröffnet. Ermittler stellten in den letzten Stunden Dokumente und Akten zum Thema sicher, wie man so aus den Kreisen der Bundesanwaltschaft zu hören bekommt.

Im Deutschen Bundestag gibt es einen Sportausschuss. Dem sitzt Dagmar Freitag von der SPD vor. Und die hat kund getan, dass es bitter nötig sei, dass gegen Funktionäre der FIFA Ermittlungen angestellt werden. Dass nun staatliche Behörden eingreifen müssen, ist das Resultat von eher nur halbherzig durchgeführten internen Ermittlungen. Und nun erhoffen sich viele, dass Licht ins Dunkel gebracht wird. Ob dem aber so ist, weiß noch niemand.

Derweil ist klar, dass am Freitag die Wahl zum neuen Präsidenten der FIFA stattfinden wird. Obwohl die Organisation in den Grundfesten erschüttert ist über die Geschehnisse, die eigentlich schon lange auf der Hand liegen, lässt sich der derzeitige Präsident Sepp Blatter nicht vom Wahltermin abbringen. Deshalb gibt es auch zum Thema einen wahren Reigen an Wortmeldungen bei Twitter.

Merkwürdiges geht eh bei der FIFA ab. Unabhängig von der am heutigen Morgen durchgeführten Aktion der Zürcher Kantonspolizei im Auftrag des Schweizer Bundesamtes für Justiz hat im November letzten Jahres die FIFA selbst eine Strafanzeige gegen unbekannt gestellt. Es geht wie auch sonst um die WM-Vergabe an Russland und Katar. Es soll immer wieder zu Korruption und dergleichen gekommen sein.

Nun hatte der Pressesprecher de Gregorio eine sagenhafte Pressekonferenz abgehalten und viele mit überraschenden Aussagen erstaunt. So sieht er die FIFA als geschädigte Partei. Und deshalb soll es keine weiteren Durchsuchungen bei der FIFA selbst geben. Aber sie wollen Informationen zur Verfügung stellen. Ernsthaft? So wird doch nichts ermittelt werden können. Zumal wenn behauptet wird, dass Blatter nicht involviert gewesen sein soll, was so ziemlich jeder Beobachter anders sieht.

Ich weiß nicht, wie Sie das sehen. Aber ich bin der Meinung, dass der Laden durch eine andere Organisation abgelöst gehört. Es ist so viel bekannt, wo irgendwas krumm gelaufen ist bei der FIFA. Und was da jetzt abläuft, ist auch mehr nur halbherzig. Oder glauben Sie ernsthaft, dass der Laden aufgeräumt wird? Ich jedenfalls nicht.

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