Gommern – Politik hat nichts mit Sport zu tun

Irgendwo in den Niederungen des Regional-Fußballs spielt ein Verein namens FC Ostelbien Dornburg. Der ist als nicht ohne zu betrachten. Soweit ich das so lese, wird der Verein von Rechtsradikalen dominiert. Der Sport scheint nach dem, was man so sieht, keine große Rolle zu spielen. Das beweist sich auch schon im Vereinsnamen. Und um den Verein hat sich ein Politikum aufgebaut.

Der FC Ostelbien Dornburg ist aus Leitzkau, einem Ortsteil der Stadt Gommern im Jerichower Land, Sachsen-Anhalt. Er spielt dort in der Kreisliga Jerichower Land. Und auf deren Sportplatz, der Ostelbienwiese, geht es immer mal wieder zur Sache. Ausschreitungen sollen an der Tagesordnung sein. Unter Schiedsrichtern, Spielern und anderen Leuten gegnerischer Vereine hat sich wohl Angst breit gemacht. Kaum ein Schiedsrichter will in Gommern pfeifen, und einige Vereine verzichten auf Punktspiele.

Der Landesverfassungsschutz Sachsen-Anhalt hat den Verein unter Beobachtung. 15 Spieler aus der Mannschaft sind als Rechtsextremisten der Behörde bekannt. Der Verein wurde sehr genau vom Fußballverband Sachsen-Anhalt beäugt, allerdings war dieser zur Aufnahme in den Verband gezwungen. Und so lange sich der Verein selbst nicht verfassungsfeindlich verhalten würde, würde der Verfassungsschutz auch keine Handhabe gegen diesen haben. Der Verein steht wohl der – laut Wikipedia – rechtsextremen Schlägertruppe „Blue White Street Elite“ nahe, die dem Anschein nach verboten ist. Und hier liegt wohl eins der Probleme.

Im Fokus ist immer wieder ein gewisser Spieler. Schaut man nach ihm im Internet, dann sieht man unter anderem, dass er Unternehmer ist, der mit seinem Unternehmen aus Stresow im Jerichower Land Artikel für die Hooligan-Szene vertreibt. Und da wohl viele Spieler vom FC Ostelbien Dornburg polizeibekannt, gewaltbereit und der rechten Szene zugeordnet werden, spielt die Angst immer mit Fußball.

Jetzt hat sich der Fußballverband Sachsen-Anhalt nochmals eingehend mit dem Kreisligisten beschäftigt. Es geht um den Ausschluss vom Wettbewerb. Ob der kommt oder nicht, steht noch nicht fest, der Verband will sich damit bis nächste Woche auseinandersetzen. Aber irgendeine Regelung muss getroffen werden, mit der die Mehrheit im Verband einverstanden sind, denke ich mir da.

Ostelbien ist übrigens ein Begriff aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, der die Gebiete östlich der Elbe bis nach Ostpreußen bezeichnet. Es scheint also so, dass der FC Ostelbien Dornburg, der aus Leitzkau in der Stadt Gommern kommt, ein sehr rückwärts gewandter Verein ist. Und es wird vor allem Gewalt und Politik transportiert, nicht der Fußball. Und ehrlich: Gewalt und Politik haben beim Fußball nichts verloren. Der Meinung ist auch der Innenminister von Sachsen-Anhalt, Holger Stahlknecht. Und deshalb muss der Verein ausgeschlossen werden.

Also ich habe mir das Alles nicht aus den Fingern gesaugt. Es ist alles nachlesbar. OK, eine eigene Webseite hat der Verein nicht, und die Facebook-Seite ist entfernt worden. Auch ist das Google+-Profil leer. Aber Medien und Blogs berichten darüber. Man muss sich also hier nichts zusammen reimen. Und ich dachte immer, dass solche Auswüchse völlig illusorisch sind. Aber ich habe mich dann wohl getäuscht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert