Die islamistischen Terroristen berufen sich auf den Koran, wenn es um Aktionen wie am Freitag in Paris geht. Die Antwort sieht biblisch aus. Irgendwie wirkt das Alles wie ein einziges „Wie du mir, so ich dir“ oder so. Was lapidar klingt, könnte gefährlich für die halbe Welt werden. Aus „ParisShooting“ oder „ParisAttack“ ist mal eben „RaqqaShooting“ geworden. Und ich weiß nicht, ob das so die richtige Lösung ist. Mit Zorn und Hass erreicht man nie etwas. Und ob das jetzt zu irgendwas führt, weiß ich nicht. Schauen wir mal.
Nach den Terroranschlägen in Paris am Freitag hat sich Frankreich dazu entschlossen, irgendwelche Stellungen rund um die syrische Stadt Raqqa anzugreifen. Das macht unser europäischer Nachbar mit Kampfflugzeugen. Ich weiß nicht, wie ich das finden soll. Ich halte das für sehr gefährlich. Die Terroranschläge am Rande des Freundschaftsspiels zwischen Frankreich und Deutschland im „Stade de France“ wurden ja verübt, weil Frankreich im Syrien-Konflikt das tut, was es tut. Es greift an, es bekämpft und all das.
Ich habe nur irgendwie das Gefühl, dass man vielleicht besonnener hätte handeln sollen. So wirkt das Alles wie das biblische „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ und recht kopflos. Man kann Frankreich verstehen, keine Frage. Aber weiß man denn genug? Werden die Angriffe auf die angebliche Hochburg des Islamischen Staates gerechtfertigt, weil die Terroristen dort angeblich ihre „Zentrale“ haben? Ich weiß nicht. Man muss etwas gegen den Terror tun. Aber so eine Reaktion könnte dann wieder die nächste Gewaltwelle der Terroristen provozieren.
Die französische Luftwaffe fliegt bereits seit 2014 Luftangriffe gegen Stellungen des Islamischen Staates im Irak. Dazu sind sie in einer Koalition mit den Vereinigten Staaten organisiert. Und wegen der bisherigen Angriffe gab es ja wohl die Terroranschläge, wenn man so glaubt, was man sieht oder liest. Und nun haben sie Angriffe geflogen, die in meinen Augen ausschließlich auf Vergeltung aus sind. Wie soll man denn das finden?
Noch einmal: Ich kann Frankreich verstehen. Aber dieses „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ hat in der Bekämpfung von solchen Organisationen wie den Islamischen Staat noch nie eine wirkliche Lösung gebracht. Warum also sollte das dieses Mal anders sein? Zumal ich auch gelesen habe, dass viele Zivilisten in der Stadt leben. Ich glaube nicht, dass das Alles erfolgreich ist. Und was die Zukunft bringt, möchte ich ehrlich gesagt gar nicht so genau wissen.