15 Jahre „Das Mädchen“ von Stephen King

Nein, es war bisher noch nicht Teil dieses Blogs, über Bücher zu schreiben. Aber he, es ist Sommer, Urlaubszeit, und vielleicht möchte man mit einem guten Buch entspannen. Nein, ich bringe hier keinen Link zum Buch unter. Das können Sie überall kaufen. Das Buch heißt „Das Mädchen“ und ist ein beeindruckendes Werk von Stephen King. 1999 erschien es.

Trisha heißt das Mädchen im Buch. Ihre Eltern haben sich getrennt. Und ständig gibt es Streit zwischen ihrem Bruder und ihrer Mutter. Eines Tages geht es auf eine Wanderung über den „Appalachian Trail“ in Neuengland, und sie verläuft sich auf der Suche nach einem geeigneten Platz für ihre natürlichen Bedürfnisse. Auf der Suche nach dem Rückweg gerät sie immer weiter in den Wald.

Ihr Gepäck umfasst etwas zu essen, zu trinken, einen Gameboy, einen Walkman, einen Poncho und so etwas. Sie geht einen Fluss entlang, da Flüsse ihrer Mutter zufolge immer zu den Menschen führen würden. Doch leider endet dieser Fluss im Sumpf. Sie kämpft gegen langsam aufkommenden Hunger und Durst, weil die Vorräte zur Neige gehen, und gegen die Angst, den Rückweg nicht zu schaffen. Aber in Gedanken ist ihr Idol, Football-Pitcher Tom Gordon, bei ihr.

Um ihren Hunger und ihren Durst zu stillen, nimmt sie zu sich, was sie findet: Bachwasser, Beeren, rohen Fisch. Und erkrankt dadurch natürlich. In Gedanken und im aufkommenden Fieber hält sie Zwiegespräche mit Tom Gordon ab. Und immer wieder hat sie das Gefühl, verfolgt zu werden. Und nach und nach verliert sie den Bezug zur Wirklichkeit und wähnt Tom als ständigen Begleiter neben sich.

In den Imaginationen aber treibt Tom die kranke und schwache Trisha immer wieder zu neuen Kraftanstrengungen an. Und endlich erreicht sie eine Straße und wird gerettet. Und im Nachspiel im Krankenhaus ist die wieder vereinte Familie (ihre Eltern vertragen sich wieder) um ihr Krankenbett vereint. Sie hat gesiegt, was sie mit der Siegerpose von Tom Gordon, einem zum Himmel ausgestreckten Zeigefinger, zeigt.

„Das Mädchen“ ist ein typischer Stephen King Roman. Der Autor schreibt ja nicht nur Horror, sondern auch über alltägliche Ängste. Und so ist „Das Mädchen“ ein Roman über die Angst vor Isolation, vor Versagen, vor dem Verfolgtwerden. Es ist ein absolut lesenswerter Roman. Ich weiß jetzt nicht, wie viele Seiten das Buch hat. Aber man kann es durchaus in einem Rutsch lesen, weil es derart fasziniert.

Nein, das ist kein Gruselschocker. Es ist die Mahnung, dass sich nicht nur Hänsel und Gretel im Wald verlaufen haben, sondern dass das heutzutage immernoch passieren kann. Und Kinder geraten schnell in Panik. Gerade in der Nacht. Und wenn sie erkranken. Die Lehre aus dem Buch ist: Halte durch, dann kommst du ans Ziel. Und das kann man auf alle Lebenslagen beziehen.

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