Bildrechte: Niemand darf machen, was man will

Nach langer Zeit muss ich mich mal wieder mit dem Thema Bildrechte auseinander setzen. Das hat auch seinen Grund. Den werde ich auch im Folgenden erläutern. Ich habe damit ja auch so meine Erfahrungen sammeln dürfen. Darauf bin ich bis heute nicht stolz. Aber ich muss es dennoch ansprechen. Bildrechte ist ein wichtiges Thema, das man nie abschließend betrachten darf. Denn alles bleibt in Bewegung.

Sind die Bildrechte frei?

Ich hatte vor ewig langer Zeit eine Auseinandersetzung mit einer Rechtsanwaltskanzlei. Die zugehörigen Artikel (Es handelt sich um eine ganze Serie) werden bis heute enorm häufig aufgerufen. Das freut mich. Aber ich sprach es oben an: Ich bin nicht stolz darauf. Damals war es so, dass ich das „Recht auf Remix“ in Gefahr sah. Aber vermutlich war das ein Denkfehler.

Die Bildrechte sind einzuhalten. Das gilt für alle Bilder. Aus dem Grund achte ich seit der Auseinandersetzung peinlich genau darauf, kein Recht zu verletzen. Und das sollten Sie auch. Wichtig ist: Zunächst einmal sind alle Bilder geschützt und dürfen nicht weiterverwendet werden. Die Ausnahmen sind, wenn entsprechend Rechte eingeräumt wurden.

Bei meiner damaligen Auseinandersetzung habe ich ein Foto benutzt, für das keine Bildrechte bekannt waren. Damals dachte ich, dass dann keine besonderen Vereinbarungen gelten. Aber das ist falsch. Die Bildrechte sind nun einmal nicht frei. Deshalb kann ich auch verstehen, dass Fotografen gegen die unerlaubte Nutzung ihrer Bilder vorgehen.

Wenn Sie an die Bilder schauen, die ich so für meine Artikel verwende, dann sehen Sie immer einen Lizenzhinweis. Wo der nicht dabei steht, handelt es sich um meine Bilder. Dann gelten die Hinweise aus der Seitenleiste unter „Copyright und Kooperation“. Es ist doch ganz einfach. Ich habe mit der Zeit umgedacht, nachdem ich die Auseinandersetzung hatte. Und das war auch notwendig.

Spreche ich denn auch aus Erfahrung?

Bilderklau – man muss es leider so direkt nennen – macht man nicht. Man darf sich nun eben nicht einfach so an Werken anderer bedienen. Ich habe selbst damit zu kämpfen gehabt. Und bei mir waren es Texte. Ich weiß aber, wie sich das für einen Urheber anfühlt, wenn die eigenen Werke ohne Erlaubnis verwendet werden und sogar als die eigenen Ergüsse verkauft werden.

Neulich habe ich erlebt, wie Bilder von mir auch ohne meine Erlaubnis benutzt wurden. Es geht mir ja nicht darum, dass die Bilder woanders verwendet werden. Mir geht es darum, dass ich nichts davon habe. Ich werde ja nicht mal genannt, geschweige denn verlinkt. Im Speziellen geht es um das Foto vom Leipziger Ring in diesem Artikel.

Wo ich das gefunden habe? Auf einer Seite namens „kientruchome.com“. Ich verlinke die Seite nicht, da man dort mit allerlei kruden Scripten im Hintergrund empfangen wird. Wenn Sie denn Interesse haben, gucken Sie halt mal nach. Jedenfalls wird dort mein Foto verwendet, ohne dass ich dort genannt werde. Ich habe ihnen das so nicht erlaubt. Und wahrscheinlich habe ich nicht mal eine Handhabe dagegen.

Wie findet man denn sowas heraus?

Ich habe immer schon die Vermutung gehabt, dass auch meine Bilder widerrechtlich benutzt werden. Warum sollten die Langfinger ausgerechnet bei mir Halt machen? Ich könnte kostenpflichtige Produkte einsetzen. Dafür müssten aber Spenden über PayPal einlaufen. Der Button unten ist ja vorhanden. Er interessiert nur niemanden.

Nachdem mir diese Produkte nicht zur Verfügung stehen, muss ich mir mit der Google Bildersuche behelfen. In dieser Suchmaske kann ich entweder die URL des Bildes bei mir im Blog oder die Datei an sich einfügen. Und dann zeigt mir die Bildersuche übereinstimmende und ähnliche Bilder. Ach, und dann sehe ich den Dienst Copytrack.

Der erzählt mir: Gewinne ich nichts, verdient Copytrack nichts. Ich muss keine Software kaufen oder einen kostenpflichtigen Dienst beauftragen. Von den Gebühren, die für die Nachlizenzierung von Bildern fällig werden (Was also die Bilderdiebe an mich zahlen müssten), gehen 30% bis 50% an Copytrack. Das ist doch dann eine Überlegung wert, oder?

Viel kaputt gegangen

Wenn man sich die Debatte rund um Bildrechte immer wieder anschaut, dann ist es nun einmal so, dass viel Porzellan zu Bruch gegangen ist. Am Ende ist es so, dass jeder etwas davon haben soll: Die Urheber und die Nutzer hauptsächlich. Es geht nun einmal nicht, dass man einfach Dinge für sich beansprucht, ohne überhaupt zu fragen, ob da jemand etwas dagegen hat.

Wenn wir es so machen, dass alle Seiten abrüsten, hat vielleicht jeder etwas davon. Die Urheber, weil ihre Werke den entsprechenden Respekt erhalten. Und die Nutzer, weil sie vielleicht weniger auf wackeligem Terrain machen. Wenn es mir nicht passt, dass jemand mein Foto verwendet, muss ich mich darum kümmern.

Ich kann aber so viel Fingerspitzengefühl walten lassen, dass ich nicht sofort die Abmahnung lostrete. Vielleicht reicht ja schon die Bitte um Löschung oder Namensnennung oder Link, wenn das Bild jemand nutzt, der kein Geld damit verdienen möchte. Dann werden auch die Bildrechte gewahrt. Anders ist es natürlich, wenn ein Anbieter von Ferienwohnungen meine Steine von Kägsdorf an der Ostsee für seine Broschüre verwenden würde.

Es darf natürlich auch nicht so werden wie bei der Pixelio-Nummer. Also gilt die gute, alte Fairness. Ich glaube, am Ende erreicht man damit viel mehr. Das wissen andere aber bestimmt viel besser. Wenn ich fremde Bilder nutze, mache ich einen korrekten Bildnachweis, wenn die Nutzung erlaubt ist. Sonst muss man es eben lassen. Ende der Geschichte.

4 Replies to “Bildrechte: Niemand darf machen, was man will”

  1. Es ist sehr mutig von Personen, Bilder im Internet ohne Nutzungsrechte auf der eigenen Internetseite zu veröffentlichen. Ich weiß, dass es Menschen gibt, welche es nämlich genau darauf abgesehen haben, zwar dass die eigenen Bilder genommen werden, um dann eine Klage auszusprechen. Oft muss man dann mehrere tausend Euro bezahlen. Das ist es wirklich nicht wert. Allein daher wäre ich schon sehr vorsichtig. Viele gehen eben einfach in Google und nehmen sich ein x-beliebiges Bild, ohne nachzudenken.

  2. Bilder-KI wird – in großen Teilen – dieses Problem erledigen. Jedenfalls immer dann, wenn es nur darum geht, ein „Symbolbild“ zu erstellen, damit der Artikel ein Bild bekommt, wie es ja seit langem empfohlen wird.
    Den Bilderdatenbanken und Urhebern wird dadurch einiges Geschäft entgehen – andrerseits müssen Blogbetreiber, die KI-Bilder verwenden, nicht mehr befürchten, dass jemand wegen der Rechte Stress macht.

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