Das mit der Energiewende ist wohl gar nicht so toll?

Also ich finde es ja nicht schlecht, dass man etwas für die Umwelt tut. Ich habe zwar nach wie vor meine Probleme damit, die „Storchenhechsler“, also die Windräder, gut zu finden. Aber die sind irgendwie immernoch besser, als wenn man im Ausmaß von mehreren km² das Erdreich umgräbt, um Kohle zu fördern und dann durch deren Verbrennung Strom zu produzieren und Wolken in die Luft zu pusten.

Allerdings scheint es allmählich so, als würde man mit der großartig proklamierten Energiewende und dem „Erneuerbare Energien Gesetz (EEG)“ ganz andere Ziele verfolgen. Und die haben nicht allzu viel mit Umweltschutz zu tun, wie ich erfahren musste. Sollte dem so sein, wäre das ein fatales Zeichen, finde ich.

Die Wirtschaftswoche erzählt dem geneigten Leser davon, dass Prof. Dittmer von der Fachhochschule Kiel nicht an die edlen Ziele und Motive der Energiewende glaubt, denn bislang wurde noch nicht weniger CO2 emittiert. Und weiterhin leidet die Umwelt. Und durch die Ökostrom-Umlage leidet eben auch der Bürger und dessen zur Verfügung stehende monatliche Geldhäufchen. Dittmer erzählt dem Magazin, dass es nichts mit der Realität zu tun hat, dass der CO2-Ausstoß gesenkt wurde. Es wurde eher mehr ausgestoßen.

Sollte dem wirklich so sein, könnte man ja eigentlich die gesamte Energiepolitik über den Haufen werfen, oder was meinen Sie? Er führt ins Feld, dass der fossile Energieaufwand für Herstellung und Betrieb der Windkraftanlagen bei der CO2-Bilanz gar nicht mit berücksichtigt wird. Klar, die Werkstoffe zum Bau von Windkraftanlagen müssen ja hergestellt werden. Und die Energie hat dann das Windrad nach Aussage von Dittmer nach 4 Jahren wieder eingespielt. Erst danach wird das Windrad profitabel.

Und dann bringt er es auf den Punkt: Die Energiewende ist zwar schön und gut, aber es profitiert eben nicht jeder davon, da es von einer Umverteilung von unten nach oben kommt. Und er führt da diverse Profiteure – wie eben die Industrie, aber nicht die Verbraucher –  auf. Dahingehend muss man ihm Recht geben. Was er da so schildert, regt durchaus zum Nachdenken an. Er sieht zum Beispiel den Weg darin, den Energieverbrauch zu reduzieren. Aber das würde doch dann bedeuten, dass die Wind- und Sonnenkraftanlagen und all das nutzlos wären.

Wenn dem so wäre, wie es Prof. Dittmer ausführt, dann würde sich mein Bauchgefühl bestätigen: Braunkohle, Steinkohle und Atomenergie muss man nicht unbedingt unterstützen. Aber vieles zum Thema Energiewende ist scheinbar ein politisches Ränkespiel, das zum Großteil der Industrie nützt. Ich würde es gut finden, wenn man Energie herstellen könnte, ohne die Umwelt zu belasten. Aber ob man nun Solaranlagen baut oder Windräder aufstellt oder Biogasanlagen irgendwo hinbaut, die ganzen Dinge müssen erstmal gebaut werden. Und da hierfür u.a. Stahl und sowas zum Einsatz kommt, braucht man für die Herstellung Energie. Wie soll ein Hochofen betrieben werden, um Eisenerz zum schmelzen? Bis dieser Energieverbrauch aufgeholt ist, wird es dann wohl auch Zeit, die hergestellten Anlagen dann durch neue Anlagen zu ersetzen. Und damit wäre man in einem Kreislauf.

Aber wer weiß, vielleicht malt er auch alles viel zu schwarz, der Herr Professor. Denn die Anlagen zum Herstellen von Windrädern werden ja auch immer moderner und demzufolge effizienter. Vielleicht wird damit auch die CO2-Bilanz nach und nach immer besser. Aber wir werden wohl noch lange auf fossile Energie zurückgreifen müssen. Und das muss jedem klar sein. Denn viele Dinge lassen sich eben noch nicht durch erneuerbare Energie tun. Vielleicht bald, aber im Moment glaube ich das eher nicht. Oder sehen Sie das anders? Es kann ja sein, dass ich da einiges übersehe.

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