Der Gaga-Sommer: Nichts, was man braucht

Wie war das früher schön, als wir Schulferien hatten? In der DDR gab es damals 8 Wochen am Stück Sommerferien. Davon war der größte Teil sonnig ohne Ende. Irgendwie hat man das Gefühl, dass das Alles nicht mehr so ist wie früher. Und nicht wenigen fällt da die deutsche Version von „City of New Orleans“ ein, „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“ von Rudi Carrell. Diesen Gaga-Sommer braucht doch irgendwie kein Mensch, oder?

Früher war alles besser

Jaja, die gute, alte Zeit. Ist es wirklich so? War die wirklich so gut? Ich kann mich an Sommer erinnern, die geschlossen wochenlang warme und sonnige Tage brachten. Nicht heiß oder so, sondern irgendwas zwischen 25 und 30 Grad Celsius. Es war so, dass man tagein, tagaus am See herum lag und sich den Leib garte. Na klar, es gab auch Regen. Aber wie das eben so ist, man erinnert sich nicht an so etwas, wie man es in den letzten Jahren immer wieder mitbekommt.

Klar, es gab auch Gewitter. Auch schwere Gewitter. Insofern war das bis auf die Temperaturen nicht allzu sehr anders, was vor 25, 30 Jahren abging. Dennoch denkt man, dass das Wetter in den letzten Jahren irgendwie anders oder gar aggressiver geworden ist. Ich bin mir da nicht sicher. Ich kann mich auch daran erinnern, dass zu meiner Schulzeit immer wieder irgendwelche Orte geflutet wurden. Also ist es nicht so, dass per se früher alles besser war.

Turbulenzen

Ich kann mich an das erste schlimme Unwetter im Jahr 2002 erinnern. Sicher, es gab auch schon früher Turbulenzen und Kapriolen. Aber 2002 war es besonders schlimm, als in Mitteldeutschland die Elbe aus ihrem Flussbett sprang. In Leipzig hatte es wochenlang geregnet. Ich glaube, damals schüttete es den ganzen Juli lang. Und wir waren in der Stadt froh, dass wir den Auwald haben, in den sich Pleiße und Weiße Elster ergossen. Woanders hatte man weniger Glück.

Ich habe das Gefühl, als ob sich die Wettersituation in den letzten Jahren verschlimmert hat. Es gibt eigentlich nur noch Gaga-Sommer. Entweder haben wir klatschnasse 15 Grad mitten im August oder knochentrockene 35 Grad. Das Alles passiert doch mehr oder weniger ohne Übergang. Das ist das, was sich im Vergleich zu den Sommern meiner Schulzeit verändert hat. Es gibt nur noch nass oder trocken. Wir müssen dann ja dennoch das Beste daraus machen. Nur über die Klimaveränderung zu schimpfen, hilft da nicht weiter.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert