Die Angst vor der Asylantenflut

Deutschland wird geflutet. Und zwar mit Asylbewerbern. Und jeder hat Angst davor. Naja, zumindest einige. Und das gibt PEGIDA neue Kraft. Ich meine, mal abgesehen von PEGIDA und dergleichen, die sich hier wieder auf den Plan gerufen fühlen könnten, habe ich hier auch Sorge. Nein, nicht vor Asylbewerbern. Sondern davor, wie das unsere Politik wieder veranstalten wird.

Im PolEnUM steht, dass in diesem Jahr mit rund einer halben Million Asylbewerbern zu rechnen ist. Damit soll wohl die Zahl der Asylbewerber in diesem Jahr deutlich steigen. Aufschrei! Protest! Petition! Ich höre schon die wilden Debatten, die da vom Zaun gebrochen werden. Aber ernsthaft: Bei den ganzen Krisen hat nicht wirklich jemand damit gerechnet, dass die Asylanträge in 2015 sinken werden. Oder etwa doch?

Ich habe eben nur Sorge davor, wie das Alles die tollen deutschen Behörden wieder machen werden. Werden wieder verängstigte, mittellose Kriegsflüchtlinge LKW-weise in Schulen gekippt, die am Dorfplatz stehen, ohne dass vorher irgendwelche Vorkehrungen getroffen werden konnten? Denn ich gehe nach wie vor davon aus, dass das eins der größten Probleme ist. Ich meine, wenn Behörden von vornherein die Bevölkerung einbezogen hätten, wäre viel Unmut wahrscheinlich nicht passiert. So aber rechnet man mit der Kooperation der Bevölkerung. Wie soll die aber stattfinden, wenn man diese vor vollendete Tatsachen stellt?

Dass man aber in Sachen Flüchtlingspolitik weiterhin stümperhaft vorgehen wird, zeigt eine Aussage von Brandenburgs Innenminister Schröter, die im oben verlinkten Artikel zu finden ist. Man läuft schlichtweg der Lage hinterher. Frage: Wie lang weiß man von der Syrien-Thematik, von Boko Haram, vom Islamischen Staat, von Al Qaida? Das ist sicherlich alles jetzt erst vom Himmel gefallen. Und die Flüchtlinge, die in halsbrecherischer Art und Weise mit zusammen geflickten Jollen über das Mittelmeer schippern, ist sicherlich auch alles nur eine Eintagsfliege gewesen.

Und genau deshalb rechne ich mit weiteren merkwürdigen Dingen, die die deutsche Politik in Sachen Asyl machen wird. Und man wird weiterhin so tun, als ob der deutsche Michel sich mal nicht so anstellen soll, da es ja sicherlich nicht so schlimm ist. Sie kennen sicherlich die Aussagen. Und genau das ruft ja die Demonstrationen auf den Plan. Hier im Blog gibt es den einen oder anderen Gedanken, wie man das hätte anders machen können. Aber solche Gedanken trägt die deutsche Politik eben nicht mit sich herum.

Stattdessen werden dann (semi-)politische Gruppierungen auf Kundgebungen und im Internet davon faseln, dass Deutschland eine Asylantenflut erleben wird. Und dann wird es große Proteste und Gewaltakte geben. Und die Politik wird sich hinstellen und sagen, dass sie das Alles verurteilen. Aber dem hätte man aus dem Weg gehen können, wenn man mit dem Volk zusammenarbeiten wollte. Da man das nicht will, wird man wohl mit solchen Dingen leben müssen. Und das wird ein großartiges Bild auf Deutschland werfen.

Wenn man etwas schlauer in Sachen Flüchtlingen und Asylbewerbern handeln würde, würden viele Probleme gar nicht existieren. „Refugees welcome“ sollte natürlich auch in Deutschland gelten. Aber mit den Händen in den Hosentaschen wird das nix. Und das muss immernoch der deutschen Politik klar werden. Oder was meinen Sie?

2 Replies to “Die Angst vor der Asylantenflut”

  1. In vielen Gemeinden und Kommunen ist es ja so, das die Bevölkerung schon vorher informiert wird das Asylbewerber kommen werden. Dagegen wehren können sich die Gemeinden kaum. vor allem bei mir hier im Osten sitzen dann aber in jeder Versammlung egal ob vorher oder nachher die rechtsextremen drinne und bringen die ganze Stimmung zum kippen. Ich denke bei den deutschen muss erst einmal ankommen, dass Flüchtlinge weder her kommen um uns die Arbeitsplätze weg zu nehmen, noch um uns auszurauben (im allgmemeinen). Doch ich sehe momentan, dass ein Großteil derer die da auf der Straße sind einfach unbelehrbar sind. Da hilft einfach nichts. Auch kein Dialog. Unserer Gesellschaft fehlt es inzwischen einfach an Menschlichkeit.

  2. Moin Henning,
    die Deutsche Politik schürt eben doch lieber die Angst. Denn mit der Angst ließen sich bisher die Menschen immer gut im Zaum halten. Aufklärung tut not, aber wie Du schon sagst, die findet eben nicht statt.
    Die Angst ist es, die dann Zorn und Krawalle hervorruft.
    Wir sollten uns klar machen, das die Asylbewerber einen Grund zur Flucht haben und dass Sie auch mit Ängsten zu uns kommen.
    Wir brauchen eine politik, die den Menschen auf beiden Seiten die Ängste nimmt.
    Das ist meine Meinung.
    HG
    Frank

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