Ein Buch im Kopf schreiben – Geht das?

Wie kann man den Kopf ausschalten? Also einfach mal so, ohne sich mit irgendwelchen zwielichtigen Dingen zu beschäftigen? Es heißt, dass das klappt. Man muss es halt nur machen. Kennen Sie diese Aussagen: Kopf aus, Musik an. Wenn es aber mal nicht um Musik geht, wie kann man dann den Kopf ausschalten? Man soll ein Buch schreiben. Im übertragenen Sinn. Sie wissen jetzt nicht, wovon ich da erzähle? Keine Sorge, das ist schon seltsam, wenn man das hört oder liest.

Wie ist das eigentlich bei Ihnen, wenn Sie einen Tag loswerden wollen? Durch irgendwas, was den Tag bestimmt hatte, ist man aufgestachelt, kommt nicht zur Ruhe, kann nicht abschalten. Bevor man den Rucksack mit ins Bett nimmt und diese Gedanken einen die halbe Nacht umtreiben, muss man es doch hinbekommen können, dass eben jene Gedanken zumindest in der Nacht keine Rolle spielen. Mit anderen Worten: Man muss abschalten können. Glauben Sie es ruhig, dass das auch gesundheitsförderlich ist.

Unbewusst hat man das sicherlich schon oft gemacht: Man erzählt sich imaginär Geschichten. Ganze Romane können so entstehen, Drehbücher werden verfasst, Buchreihen erzählt und all so etwas. Wie das Kinder machen: Die spielen und erzählen sich dabei teils höchst komplexe Geschichten. So etwas machen wir Erwachsene auch. Oder besser: Wir sollten es machen. Es bringt nichts, sich täglich bis zu Erschöpfung mit Arbeit auszupowern. Wo bleibt denn da die Lebensqualität?

Nennen wir es Geschichten, die wir uns erzählen. Ist es so abwegig, dass daraus in Gedanken ganze Bücher entstehen? So kann man auch für eine Weile in eine andere Welt eintauchen, quälende Gedanken beiseite schieben, abschalten. Ich denke, das machen wir unbewusst. Kann man denn so etwas auch bewusst machen? Soweit ich das sehe, geht das wunderbar. Man muss sich quasi die Viertelstunde Zeit dafür nehmen. Direkt vor dem Zubettgehen. Und man darf dabei sonst nichts tun.

Wer weiß, vielleicht werden die dabei entstehenden Geschichten niemals zu Papier gebracht. Vielleicht entsteht dabei aber auch ein dickes, fettes Buch. Ganz egal, so lang man sich dabei entspannen kann. Bei mir ist es so, dass ich aus solchen Geschichten dann irgendwann vielleicht mal den einen oder anderen Artikel gemacht habe. Aber es ist auch nicht schlimm, wenn nie etwas von diesen Geschichten bekannt wird. Am Ende ist es aber so, dass in unseren Gedanken solche Bücher echte Bestseller sind.

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