Geplante Obsoleszenz – Der plötzliche Gerätetod

So lange wie nötig, so kurz wie möglich – So wird die Lebensdauer von Elektrogeräten beschrieben. Die Lebensdauer von Produkten ist planbar. Hersteller stehen gern mal im Verdacht, an elektrischen und elektronischen Geräten Manipulationen vorzunehmen, um die Lebensdauer der Geräte künstlich zu reduzieren. Der Vorwurf dabei ist, dass sie ihren Profit steigern wollen. Ist dieser Vorwurf gerechtfertigt?

Vor längerer Zeit hatte ich bereits über das Thema „Geplante Obsoleszenz“ geschrieben. Damals wie heute ist es schwer nachweisbar, dass es die überhaupt gibt. Die „Stiftung Warentest“ hatte zu dem Zeitpunkt erklärt, dass ihr so ein Terminus nicht realistisch erscheint. Nun kam das Umweltbundesamt daher und bestätigte das. Also sind die ganzen Vorwürfe an die Akku-Hersteller, Drucker-Hersteller etc. gar nicht haltbar.

Dass es die geplante Obsoleszenz tatsächlich gibt, ist nicht bewiesen. Sind es also tatsächlich nur bedauerliche Einzelfälle, wenn Geräte kurz nach Ablauf der Standard-Garantie ausfallen? Es heißt, dass die Konsumenten generell Geräte kürzer nutzen als noch vor Jahren. Aber das hat ja nun nichts mit einem „Ablaufdatum“ zu tun. Allerdings sind viele Geräte so gebaut, dass sich eine Reparatur nicht lohnt oder eine solche nicht möglich ist.

Die Folgen für die Umwelt sind oftmals nicht abschätzbar. So wird eben ein Gerät entsorgt und nicht mehr repariert. Das liegt auch daran, dass die Hersteller kein nennenswertes Netz von Reparaturwerkstätten haben. Und bei Elektronik kann man ganz klar sagen, dass Aktualisierungen in den allermeisten Fällen ausbleiben und deshalb die Geräte entsorgt werden, selbst wenn sie noch funktionieren.

Wir wollen immerzu das neueste Zeug haben. Dieses Streben bezahlt unter Umständen die Umwelt. Wenn Produkte langlebiger sind und auch lange nach dem Erscheinen vom Hersteller in Sachen neuen Funktionen und Fehlerbehebung unterstützt werden, wäre für die Umwelt viel gewonnen. Aber bei Smartphones stellt man es ja zum Beispiel fest, dass man Glück haben muss, wenn das Gerät nach einem Jahr noch ein System-Update erhält.

Hersteller, Politik und Verbraucher müssen umdenken. Hersteller müssen bessere Bedingungen schaffen, um Produkte länger nutzen zu können und zu wollen. Die Politik muss dafür aber auch Rahmenbedingungen schaffen. Und die Verbraucher sollten vielleicht auch mal schauen, welche Produkte länger halten und dann lieber auf diese zurückgreifen.

Das Alles hat nichts mit einer „geplanten Obsoleszenz“ zu tun. Für den Einbau von Schwachstellen in elektrische und elektronische Geräte gibt es keine stichhaltigen Nachweise. Es sind die anderen Dinge. Wenn vielleicht ein Umdenken im Nutzungfsverhalten geschieht, ist viel gewonnen. Aber vielleicht irre ich mich ja auch. Ich bin mir ja keineswegs sicher. Was meinen Sie? Gibt es Sollbruchstellen, künstliche Schwachstellen, geplante Ablaufdaten?

4 Replies to “Geplante Obsoleszenz – Der plötzliche Gerätetod”

  1. Zwei identische Laptops (bis auf die verbaute CPU) gekauft.
    Einer war in der Garantie defekt, das DVD_Laufwerk,
    kurz nach Ende der Garantie (2 Jahre) die Festplatte und kurz darauf das Display. der zweite ist seit 8 Jahren fast tgl. im Gebrauch, nicht mal die Biosbatterie hat bis jetzt schlapp gemacht ….
    Waschmachine läuft auch schon 8 Jahre.
    Desktop-PC ist auch schon 7 Jahre alt ohne Probleme.
    Röhren-TV 2x kaputt, Netzteil, Bildröhre alles in 2 Jahren.
    Also ist halt wo doch eher immer Glückssache.

  2. 1. Wer billig kauft, der kauft zweimal.
    2. Geräte mit mehr Funktionen können eher defekt gehen als welche mit weniger Funktionen.

    Ich habe darüber mal eine Umfrage-Analyse über Fernseher gelesen. Sony und Panasonic waren am zuverlässigsten, aber wenn die Leute lieber Pseudomarken wie Telefunken, Medion und Co. kaufen, dann bekommen sie halt das was sie bezahlt haben.

    Eine Marke, die für mich heute genauso wie in den 1990er MÜLL ist, das ist SAMSUNG !!! Von So’nSchrott kommt mir nichts mehr in die Bude.

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