Hinter dem Hauptbahnhof – Neues Wohnviertel für Leipzig in Planung

Leipzig, die Stadt ohne Raum, schafft ein neues Wohnviertel. Auf dem alten Freiladebahnhof nördlich des Hauptbahnhofs soll es ab 2020 entstehen können. Man trägt dabei dem Rechnung, was prognostiziert wird, nämlich ein Bevölkerungsanstieg in der Stadt von derzeit ca. 560000 auf ca. 720000 bis etwa 2030. Dafür braucht man Platz. Und es werden Wohnungen, Kindereinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten etc. benötigt. Dafür gibt es nun einen echten Plan.

Der Freiladebahnhof stammt aus dem Jahr 1905 und wird schon lange nicht mehr verwendet. Also nicht mehr zum Güterumschlag. Firmen haben sich dort niedergelassen. Aber im Großen und Ganzen ist das Alles eine riesige Industriebrache zwischen der Roscherstraße und der Berliner Straße im Süden, der Bahnstrecke nach Dessau und Berlin im Osten, der Eutritzscher Straße und Delitzscher Straße im Westen und der Theresienstraße im Norden. Hier soll nun ein modernes Wohnquartier mit um die 2000 Wohnungen entstehen.

Das 30 Hektar große Gebiet hat die CG-Gruppe von privaten Vorbesitzern erworben. Der Planung zufolge soll es sich um ein Investitionsvolumen von 600 Millionen Euro handeln, was „Leipzig 416“ zum innovativsten Stadtteil Leipzigs machen soll. Man will 140000 m² Wohnfläche und 20000 m² Gewerbefläche schaffen. Baubeginn soll laut Investor der Dezember 2018 werden. Damit findet dann endlich eine sinnvolle Nutzung der Industriebrache statt. Allerdings geht auch ein großes Stück Geschichte Leipzigs als Verkehrsknotenpunkt verloren.

Die CG-Gruppe hat bereits zwei größere Projekte in Leipzig realisiert: Eins im Grafischen Viertel namens „Schumanns Gärten“ an der Dresdner Straße in der östlichen Vorstadt und eins in Gohlis in der Industriebrache Bleichert-Werke an der Lützowstraße. Zudem sind Projekte wie „Ostplatz Work & Life“ oder die „Residenz am Waldplatz“ oder „Fourliving“ im früheren Technischen Rathaus an der Prager Straße in Planung. Dazu sind sie Hauptsponsor des FC International Leipzig und Bauherr des neuen Stadions am Alten Postbahnhof an der Adenauer Allee.

Was der Großinvestor alles am Freiladebahnhof vorhat, steht hier. Wir müssen ehrlich sein, dass es in der Tat nicht einladend aussieht, was sich da den Besuchern der Stadt bietet. Um so sinnvoller ist es, wenigstens etwas daraus zu machen. Ob es deshalb immer die CG-Gruppe sein muss, kann ich nicht beurteilen. Aber sinnvoll, etwas aus dem Areal zu machen, ist es in jedem Fall. Oder sehen Sie das anders?

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