Katholikentag 2016 in Leipzig: Kein Geld zu vergeben

Leipzig hat kein Geld zu verschenken. Außer es geht um irgendwelche Projekte, von denen eigentlich nur die Stadtverwaltung selbst überzeugt ist. Und wenn der Katholikentag in zwei Jahren in Leipzig abgehalten werden soll, muss nicht unbedingt Geld von der Stadt fließen. Wird es wohl auch nicht, wie es heißt.

„11. Gebot: Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen“

So lautet das angebliche Gebot, das auf einer Tafel derzeit in der Stadt zu lesen ist. Das stammt alles von einer Kunstaktion namens „Das 11. Gebot“. Hintergrund ist, dass der 100. Kirchentag der Katholischen Kirche im Jahr 2016 in Leipzig stattfinden soll. Und der soll von der Stadt subventioniert werden. Und nicht allen gefällt das. Heute soll im Stadtrat darüber abgestimmt werden, ob Subventionen fließen werden oder nicht.

Das Problem ist wohl, dass eine kirchliche Großveranstaltung – wie eben der Kirchentag – nicht unbedingt verfassungskonform von kommunaler / regionaler Seite her unterstützt werden kann. Die Bedenken sind groß. Und so mahnt eine steinerne Tafel in der Größe von 3 Metern und ein Moses mit erhobenem Finger, dass das unanständig wäre, Geld von der Stadt zu wollen. Die Last solcher kirchlicher Veranstaltungen, die dem Steuerzahler und kirchenfernen Bürger da auferlegt wird, soll nicht länger zugemutet werden können, so die Intention.

An der Aktion beteiligen sich einige Institute. Gerade Leipzig darf nicht zum „Sponsor“ der Veranstaltung mutieren, weil die Stadt an wirklich wichtigen Dingen wie Schulen, Kindergärten, AIDS-Hilfen und dergleichen spart. Man redet sich dann immer darauf hinaus, dass man kein Geld zur Verfügung hätte. Und deshalb muss auch eine finanzielle Unterstützung der katholischen Kirche ausfallen. Das sehe ich da genauso wie „Erfinder“ David Farago, der im „Brightsblog“ zitiert wird.

Warum man da überhaupt eine Sekunde lang darüber nachdenkt, ist mir derweil völlig unklar. Die Stadt hat wesentlich wichtigere Probleme wie den Kirchentag. Klar, wir leben in einer christlichen Gesellschaft, und irgendwie spielt die Kirche da trotzdem eine Rolle. Aber finanziert werden muss sie deshalb nicht. Aus diesem Grund finde ich es völlig richtig, dass es die genannte Aktion gibt. Nee, nee, die Kirche soll mal ihre Partys selbst bezahlen.

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