Portugiesische Galeere: Floating Terror im Mittelmeer

Kurz vor Ferienbeginn, wenn so die letzten Urlaubsreisen geplant werden und dabei auch gern mal Mallorca das Ziel ist, macht ein Tier medial die Runde: Die Portugiesische Galeere macht seit ein paar Tagen das Treiben verrückt. Entlang des Mittelmeeres werden derzeit Strände gesperrt. Und es wird Panik verbreitet. Klar, der Name klingt schon ziemlich beeindruckend. Im Englischen heißt sie sogar „Atlantic Portuguese Man O’War“ oder auch „Floating Terror“. Und wir reden mal kurz darüber.

Was ist die Portugiesische Galeere?

Die Seeblase ähnelt einer Qualle, aber sie besteht aus einer Kolonie voneinander abhängiger Polypen. Jedes einzelne der zusammengeschlossenen Tiere übernimmt eine bestimmte Aufgabe. Letztlich waren dann die einzelnen Tiere allein nicht mehr lebensfähig. Die Portugiesische Galeere kommt normalerweise im Pazifik vor, aber sie wurde auch häufig vor den Kanaren und vor Portugal entdeckt. Außerdem kommt sie in der Karibik vor.

Sie ist eine in etwa 30 cm lange bläuliche Gasblase und verfügt über ein kammartiges Segel. Die Fangarme (Tentakel) sind zahlreich vorhanden und können bis zu 50 m lang werden. An diesen befinden sich bis zu 1000 Nesselzellen pro Zentimeter, aus denen ein Giftgemisch abgesondert wird, das kleine Fische töten kann. Menschen bekommen starke Schmerzen und Quaddeln. Es kann allerdings auch zum allergischen Schock bei Allergikern kommen. Also alles nicht so angenehm.

Quallenalarm im Mittelmeer!!1!!elf!!

Nun kam es im Mai dazu, dass durch eine ungewöhnlich starke Strömung diese Quallenart durch die Straße von Gibraltar ins Mittelmeer gespült wurde. Wie ich oben schrieb, ist sie in der „Badewanne Europas“ sonst nicht heimisch. Auf den Balearen und an der Ostküste Spaniens wurden Strände gesperrt, und deutsche Medien erzählten etwas von Quallenalarm. Eine ziemliche Aufregung wurde da produziert. Auch auf Malta wurden Strände von der Qualle „heimgesucht“.

Allerdings hatte Mallorca schon bald das verhängte Badeverbot wieder aufgehoben. Man habe die Lage im Griff, wolle weiter aufmerksam sein. Da die Portugiesische Galeere allerdings an der Wasseroberfläche treibt, sei sie wohl gut erkennbar. Am Strand von Molinar war erst eine Invasion von 2 Exemplaren entdeckt worden, weshalb die Sperrung erfolgte. Das war vermutlich übertrieben, weshalb man dann zurück gerudert ist.

Die Ostsee ist doch auch schön

Die Portugiesische Galeere kann gefährlich sein. Aber weiter im Norden, wie zum Beispiel in der Ostsee können solche Tiere nicht vorkommen, soweit ich das überblicke. Die Mecklenburgische Küste der Ostsee hat auch einige reizvolle Ecken. Man müsste dann nicht unbedingt ans Mittelmeer. Aber alles in allem war wahrscheinlich die Panikmache, die betrieben wurde, ziemlich übertrieben.

Irgendwie im Zeitraum 22.05. bis 31.05. waren die Medien ziemlich voll mit laut brüllenden Artikeln zur Qualle. Aber vermutlich ist das ganze Theater rund um die Portugiesische Galeere übertrieben. Und wenn die Wassertemperaturen weiter steigen, können die Tiere eh nicht mehr überleben. Deshalb können wohl die Mitteleuropäer wieder auf ihre Lieblingsinsel Mallorca reisen. Wer die Augen offen hat, muss die Portugiesische Galeere wohl aber auch nicht fürchten.

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