Schulweg-Wechsel mit Hürden

Ich bin vor kurzem wieder ins Arbeitsleben zurück gekehrt. Und meine Tochter wechselte von der Grund- auf die Mittelschule. Das ist irgendwie kompliziert. Jetzt nicht so, dass das schwierig umzusetzen ist. Aber das Timing hätte besser sein können. Schulwechsel sind nicht so einfach für die Kids. Vor allem, wenn ein um einiges schwierigerer Schulweg dran hängt. Und hierüber möchte ich kurz mal schimpfen.

Ein komisches Schulsystem

Ich war in den Achtzigern in der Schule. Hier in Leipzig, also in der DDR. Über die konnte man schimpfen, wie man wollte. Aber es gab eben meistens nur eine Schule für die Kinder. Ein Schulwechsel kam nicht einfach so infrage, weil das Schulsystem es so forderte. Wenn alles normal ablief, war ein Schüler das gesamte Schulleben auf der gleichen Schule.

Das bundesdeutsche Schulsystem aber sagt einem Schüler, dass nach 4 Jahren Grundschule Schluss ist. Wenn die Kids Glück haben, befindet sich die Schule ab der 5. Klasse im gleichen Gebäude. Aber im Normalfall muss man als Schüler die Schule wechseln. Da führt kein Weg vorbei. Zumindest in Sachsen ist das so. Was ja an sich auch so ein Blödsinn ist. Deutschland ist ein Land. Wieso gibt es solche Unterschiede?

Aus einfach mach kompliziert

Nun ist es also so, dass eine neue Schule für meine Tochter her musste. Sie wohnt im Leipziger Stadtteil Grünau, also befindet sich dort auch die Grundschule. Ein sicherer Schulweg? In jedem Fall: Dieser bestand ausschließlich aus Fußgängerzone. Der Schulweg zu Fuß oder per Fahrrad war somit kein Problem. Das war eminent wichtig. Aber nun ist es halt anders.

Der neue Schulweg besteht aus zwei Haltestellen mit der Straßenbahn und einigen Haltestellen mit dem Bus. Dazu sind nun auch Ampeln im Spiel. Ja, das ist kein Problem, ein paar Mal den Schulweg geübt, und dann sitzt der. In den Ferien hätte man den ja pauken können. Aufgrund meines Ausfalls aufgrund des Sturzes im Mai wäre das ja möglich gewesen.

Wenn die Verkehrsbetriebe andere Pläne haben

Der Bus, den sie nehmen muss, fuhr in den Ferien komplett anders. Ich habe nicht verstanden, wieso das so war. Es würde auch zu weit führen. Jedenfalls wäre es unmöglich gewesen, meiner Tochter mit einer zerstückelten Buslinie den Schulweg zu erklären. Das hätte niemand verstanden. Also muss das dieser Tage geschehen, weil die Verkehrsbetriebe mit dem Bus Pläne hatten, die kein Mensch hätte nachvollziehen können.

Damit brachten die Verkehrsbetriebe die Planung bei mir auf Arbeit durcheinander, da ja das Kind in die Schule gebracht und auch von dort geholt werden muss. Der Weg ist einfach, aber man muss ihn halt ein paar Mal mit ihr gemeinsam machen. Den Verkehrsbetrieben muss doch klar sein, dass so etwas möglich sein muss. Und das ärgert mich kolossal. Es hätte alles so gut klappen könnte.

Das hätte es früher nicht gegeben

Wenn es diese dämlichen Schulwechsel, deren Sinn ich nicht verstehe, nicht geben würde, müsste man Kinder nicht an neue Schulwege gewöhnen. Und selbst wenn das so sein soll, dann müssten die Verkehrsbetriebe den Kids wenigstens die Möglichkeit zur Eingewöhnung geben. Aber wahrscheinlich denke ich da nur falsch.

Im Prinzip ist das Alles kein Problem. Aber solche Hürden hätte es früher wohl nicht gegeben. Wenigstens ist die Schule gut, und die Klasse ist „cool“. Der Schulweg sitzt auch ziemlich. Einmal machen wir das noch zur Sicherheit, dann kann meine Firma wieder voll und ganz mit mir planen. Bloß gut, dass mein Chef hier so mitspielt. Was wäre denn sonst?

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