Supercalifragilisticexpialigetisch – 49 Jahre Mary Poppins

Waren Sie schon einmal in London im Kirschbaumweg Nummer 17? Im Original also in der „Cherry Tree Lane“? Dort spielt ein gehöriger Teil des Fantasy-Musicals „Mary Poppins“ von Walt Disney, das heute vor 49 Jahren in die Kinos kam. Eine unbeschreibliche Erfolgsgeschichte folgte dem Ganzen. Und das möchte ich mal eben aufschreiben.

In den rund 2,5 Stunden werden Kinder und Erwachsene in eine Fantasiewelt nach der anderen entführt. Die Handlung spielt im London von 1910. Mary Poppins ist ein Kindermädchen. Sie wird gespielt von Julie Andrews. An ihrer Seite singt und tanzt und albert Dick van Dyke. Der spielt mal einen Straßenmaler, mal einen Schornsteinfeger, mal entführt er Mary Poppins und die Kinder Jane und Michael in eine gemalte englische Landschaft, mal reiten die vier auf Karussell-Pferden quer durch eine Fuchsjagd.

Der Gegenpol zu Mary Poppins und dem Tausendsassa Bert ist der Vater der beiden Kinder, George Banks. Ihn verkörpert Schauspieler David Tomlinson so, wie man sich den „typischen Briten“ vorstellt: Immer korrekt gekleidet mit Anzug und Melone, nie verdrießlicher Stimmung, pflichtbewusst, prinzipientreu. Er fechtet seinen eigenen Kampf aus: Einerseits ist er der strenge Vater, andererseits kommt immer mehr das Kind im Man zutage, je länger der Film läuft. Und er als Familienoberhaupt muss auch seine Frau Winifred, die den Soufragetten nacheifert, mit seinen Prinzipien immer wieder einfangen.

Interessant ist dann auch noch der Nachbar, Admiral Boom, der sein Haus einem englischen Kriegsschiff nachempfunden hat und „pünktlich auf den Glockenschlag“ einen Kanonenschuss abfeuert. Er ist der kritische Beobachter der Geschehnisse im Hause Banks. Und dann wäre noch Onkel Albert, der von einer fremdartigen Lachsucht erfasst wurde und darum immer wieder vor Lachen an der Decke schwebt und deshalb auch Teeparties an der Decke veranstaltet.

Der Film reißt jung und alt mit. Es kommt in mehreren Variationen das Schornsteinfegerlied „Chim-Chim-Chiree“ zu Gehör, das sogar einen Oskar gewann. Man hört an der Pferderennbahn das Lied „Supercalifragilisticexpialigetisch“ über „Was soll man sagen, wenn man nicht weiß, was man sagen soll?“. Das „Löffelchen voll Zucker“ versüßt auch bittere Stunden des Lebens. Und so weiter und so fort. Ein kindgerechter Musical-Film, der jedem Kind Spaß machen sollte.

Und selbst George Banks wird wieder Kind. Nachdem seine Kinder für einen Tumult in der Bank gesorgt haben, wurde er entlassen. In der Nacht repariert er für seine Kinder einen Drachen und zieht singenderweise mit ihnen zum Drachensteigen. Damit ist die Arbeit für Mary Poppins getan, denn schließlich sollen ja Eltern und Kinder zusammen sein und nicht noch Kindermädchen. Unterm Strich wird die Familie zusammengeführt. Und das alles bei „Wer ist nicht vergnügt, wenn hoch sein Drachen fliegt?“

„Mary Poppins“ ist bis heute immernoch einer der bekanntesten Kinderfilme. Er hat nichts von seinem Grundthema „Lasst Kinder Kinder sein und spielt einfach mit“ verloren. Auch heute ist dieses Thema sehr aktuell. Ich glaube, deshalb erfreut er sich auch ein knappes halbes Jahrhundert nach Erstveröffentlichung so großer Beliebtheit.

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