USA: Noch mal Glück gehabt?

Heureka! Ein Wunder ist geschehen! Die USA sind gerettet! So heißt es zumindest, wenn man sich so durch die Gazetten wälzt. Aber ist das wirklich so? Sind die großen Vereinigten Staaten von Amerika, die Saubermänner der Welt, nun wirklich aus dem Schneider? Oder ist alles nur Makulatur?

Sagt Ihnen die „Tea Party“ etwas? Das ist eine erzkonservative, teils rechte Gruppierung innerhalb der Republikaner in den USA. Die wollten doch glatt den amerikanischen Staatshaushalt vor die Hunde gehen lassen, weil denen die so genannte „Obama Care“, also die Pflichtkrankenversicherung, nicht in den Kram passte. Schon wegen dieser Haltung kam es ja zum Government Shutdown. Das Ganze, also dieser Government Shutdown, nahm ziemlich groteske Züge an. Und nur wegen einer vergleichsweise kleinen Splittergruppe innerhalb der Republikaner.

Jetzt ist der Quatsch erst einmal abgewendet. Man hat einen eher faulen Kompromiss gefunden. Na, wenigstens hat man einen. Und der bedeutet, dass man in der Bananenrepublik USA nun erst einmal mehr Schulden machen darf. Das heißt zwar nicht, dass nun plötzlich mehr Geld vorhanden ist. Es heißt nur, dass die Kreditlinie um ein halbes Jahr verlängert wurde. Mehr nicht. Nicht ein einziges Haushaltsproblem der größten Volkswirtschaft der Welt wurde gelöst.

Grandios! Das ist Stoff für einen Kino-Blockbuster wie „Wall Street“ oder so etwas. Ich denke, Krimi-Autoren hätte ihre wahre Freude an dem, was da in den USA abgeht. Aber mal ehrlich: Kann man sich so als Super-Volkswirtschaft aufspielen? Ich denke nicht.

Wenn ich mir überlege, um was es ging: Die komplette Haushaltspolitik der USA stand auf dem Spiel – und sie steht weiterhin dort. Und nur, weil die Tea Party der Meinung ist, Obama sollte sein „Obama Care“, also die Krankenversicherung, mal schnell vergessen. Diese „religiösen Rechten und Neokonservativen“ (O-Ton Wikipedia) haben aber offenbar völlig vergessen, dass die Krankenversicherung schon längst Gesetz ist. Aber man kann ja auf Teufel komm raus einen riesigen Haushaltsstreit vom Zaun brechen.

Das Unsinnigste in diesem ganzen Theater ist ja, dass die Medien nun Konfetti regnen lassen. Man denkt ja fast, dass Curiosity außerirdisches Leben gefunden hat, so freuen die sich. Dabei gibt es da gar nichts zu freuen. Die Bananenrepublik USA kann nicht mit Geld umgehen. Deren Vorsteher streiten sich wie die Kesselflicker. Und am Ende pusten die eine Schuldenwolke auf, um nicht direkt im Boden zu versinken. Sowas – und da korrigiere ich meinen Absatz weiter oben – kann sich keiner ausdenken und ist auch zu blödsinnig für einen Film.

Die eigentliche Haushaltsproblematik wurde auf die lange Bank geschoben. Aber wer weiß, vielleicht ist die Bank gar nicht so lang, wie sie vermuten. Vielleicht muss der Kindergarten im Repräsentantenhaus früher wach werden, als den Leuten dort lieb ist. Denn es gibt immer mehr, die dafür plädieren, sich schnell aus der Abhängigkeit von den USA befreien.

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