Vorprogrammiertes Verkehrschaos im Leipziger Westen

Leipzig hat beim Verkehr einige neuralgische Punkte. So auch die im zentralen Leipziger Westen gelegene Verkehrskreuzung „Adler“. War diese immer schon ein Knackpunkt im sensiblen Verkehrsgeflecht der sächsischen Großstadt, so wird sie ab Montag zum Problem für den gesamten Leipziger Westen.

Der Leipziger Stadtteil Plagwitz ist durchzogen mit einigen sehr wichtigen Straßen für den Westteil der Stadt. Da seit einiger Zeit das Mammut-Projekt „Ausbau des Karl-Heine-Kanals“ sowieso die Verkehrsführung gewaltig verändert ist, zieht viel Verkehr über den Adler.

Der Adler ist prinzipiell eine simple Straßenkreuzung mit Ampel. Aber eben auch ein verkehrstechnischer Brennpunkt. Von Ost nach West kreuzt die Antonienstraße mit zwei Straßenbahn- und einer Buslinie. Die Straße verbindet praktisch den südlichen Teil des Leipziger Westens mit der Südvorstadt und allem, was daran anschließt. Und von Nord nach Süd kreuzt die Diskaustraße mit einer Straßenbahnlinie. Sie verbindet die Stadtteile Lindenau, Groß- und Kleinzschocher sowie Knauthain-Knautkleeberg.

Viel Verkehr tummelt sich den ganzen Tag über auf der Kreuzung. Nicht selten kommt es zu Unfällen auf der Kreuzung, da die Verkehrswege Jahrzehnte lang nie verändert und an aktuelle Anforderungen angepasst wurden. Den Adler zu befahren, am besten zur Hauptverkehrszeit, heißt Stress und Abenteuer.

Jetzt schreibt die Leipziger Internetzeitung, dass es ab 15. Oktober zu „Einschränkungen im Bus- und Kfz-Verkehr“ kommen würde. Voraussichtlich einen Monat lang wollen die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) die Gleisanlagen umbauen. Die Gleiskreuzung soll instant gesetzt werden, Weichenheizungen repariert und der Straßenbelag im Gleisbereich erneuert werden.

Alles dringend notwendige Arbeiten. Die Gleise am Adler sind heruntergekommen. Als Autofahrer wird man beim Überfahren gnadenlos durchgeschüttelt. Fahrgestell, Stoßdämpfer und Federung können gegen die Schäden im Gleisbereich kaum noch etwas ausrichten. Darum ist es gut und richtig, die Arbeiten auszuführen.

Allerdings kommt das sensible Verkehrsgeflecht in Leipzig zum Tragen. Die Antonienstraße ist zum Beispiel die Ausweichstrecke für den Leipziger Westen, nachdem die große Lützner Straße aufgrund des Karl-Heine-Kanals nur bedingt nutzbar ist. Und wie Leipzigs Straßen angelegt sind, gibt es eben in dem Bereich nur Generalverbindungen und kein wirkliches Straßengeflecht, über das man ausweichen kann.

Mit anderen Worten: Die kommenden Wochen könnten für den Verkehr im Leipziger Westen äußerst interessant werden. Ich habe ja schon täglich das Verkehrschaos am Grünauer Verteiler Bünner Straße am Ende der Antonienstraße miterlebt. Das war auch eine große Herausforderung für Zeitplanung und Nerven. Daher kann ich mir lebhaft vorstellen, dass die neue Baustelle auch nicht einfach ist.

Die Leipziger Internetzeitung schreibt in ihrem Artikel davon, wie der Kfz-Verkehr umgeleitet werden soll. Wer die Straßenlage in dem Bereich kennt, wird feststellen, dass mit erheblichem Mehraufwand an Fahrzeit zu rechnen ist. Darum muss halb Leipzig die nächsten Wochen mehr Zeit einplanen oder den Bereich weiträumig umfahren.

Hoffen wir alle auf gute und starke eigene Nerven.

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