… weil sie alle schnüffeln?

Gerade die, die am lautesten brüllen, liefern den Löwen Futter. Es wird ja derzeit im Zuge der Snowden-Affäre, der Geheimdienst-Sache, alles mögliche diskutiert. So gibt es Aufrufe, Petitionen und sonstwas. Und diverse Medien debattieren auch immer wieder ohne Unterlass über die Sache. Aber bei Facebook findet man recht wenige Aufreger dazu.

Im Blog Leitmedium fand ich hierzu eine schlüssige Erklärung: Die, die am meisten brüllen, machen am meisten mit bei der Fütterung der Überwacher. Da kommt der Guardian gleich mal mit 31 Trackern um die Ecke. Das sind Dinge wie Google Analytics, das auch auf dieser Seite eingesetzt wird. Die meisten Tracker liefern ihre Daten gleich direkt in den USA ab.

Das brachte mich auf den Gedanken, mal bei mir zu schauen. Ehrlich zugegeben, sind bei mir 6 Tracker im Einsatz, wovon ich 2 bald nicht mehr im Einsatz haben werde. Einer davon wird wohl „Google Analytics“ werden. Bleiben 4 übrig, wovon einer – nämlich „Piwik“ – wohl nur an meine eigene Piwik-Analyse-Installation sendet und Contaxe – das europäische Pendant zu „Google Adsense“ – in die Schweiz. Wirklich in die USA senden wohl nur „Google +1“ und „Google Analytics“.

Leitmedium meint, dass es bei Facebook so wenige interessiert, was da mit der Überwachung alles passiert, weil Facebook selbst weniger Tracker im Einsatz hat als der Guardian oder die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Bei Facebook ist es exakt ein Tracker. Mag sein, dass das wirklich daran liegt.

Tracker sind ja dazu da, um für den Webseiten-Betreiber eine Analysemöglichkeit zu geben, wie sich die Besucher der Seite verhalten. Da ich selbst diese Tracker einsetze, kritisiere ich das alles auch nicht. Wenn man nun aber schon die amerikanischen Dienste verteufelt, dann nehme man doch bitte die Finger aus dem Schritt der Besucher.

Von daher werde ich zum Jahreswechsel wohl auch „Google Analytics“ endgültig entfernen. Ich hatte ja im September angefangen, Piwik zu nutzen. Mittlerweile funktioniert das recht gut, sodass das von mir skeptisch betrachtete „Google Analytics“ nicht mehr analysieren muss.

Aber ich möchte erst einmal noch sicherstellen, dass die Finanzierungsmöglichkeit für diesen Blog weiter sichergestellt ist. Und da greifen Anbieter nun einmal gern auf Google Analytics zurück. Wenn das anders zu realisieren ist, werde ich wohl sofort reagieren.

Aber wie sehen Sie das? Kann das Leitmedium Recht haben mit seinem Artikel? Kann es wirklich sein, dass die Medien sich am meisten über die NSA-Affäre aufregen, die die meisten Tracker im Einsatz haben? Hier würde mich mal Ihre Meinung interessieren.

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