Wespen – Plagebiester oder notwendiges Übel?

Der August ist eine typische Zeit für Wespen. Ich kenne niemanden, der diese Tiere mag. Sind sie denn aber jetzt Plagebiester oder ein notwendiges Übel? Ich glaube, wenn man so herumfragen würde, würde man sehr wenige Menschen finden, die den Wespen etwas abgewinnen können. Das wird sich auch nach diesem Artikel im Abwasch der Woche nicht ändern. Auch ich kann mir Tiere vorstellen, die mir lieber sind. Aber dennoch müssen wir mal eben darüber reden.

Streitthema Wespen

Wespen gehören in Deutschland irgendwie zum August dazu. Mich hatte neulich eine gestochen. Das schmerzt und brennt eine Weile. Aber bei normal gesunden Menschen ist das jetzt nicht sonderlich gefährlich. Das ist aber bei empfindlichen oder allergisch reagierenden Menschen etwas anderes. Aber ehrlich, dafür können die Wespen nichts. Dennoch heißt es immer wieder, dass Wespen verdammt aggressiv seien. Woher kommt das denn?

Instinktiv fangen wir Menschen an, wild zu wedeln, wenn eine Wespe auf uns zufliegt. Wie sie wild tänzelnd um uns herum fliegen und augenscheinlich enorm flink und mutmaßlich angriffslustig auf uns zufliegen, kann schon beängstigend wirken. Es scheint aber so zu sein, dass es nur die „Zwetschgenkuchenwespe“ ist, die eine solche „Killerwespe“ ist. Wir können es nicht anders sagen: Wespen sind nicht per se gefährlich.

Die schwarzgelben Tiere sind eigentlich nützliche Tiere. Wenn allerdings auf dem Stück Erdbeertorte, das ich auf dem Löffel habe, eine Wespe sitzt, dann ist mir das in dem Moment ziemlich egal. Auch im Urlaub im Harz konnten einem diese Tiere begegnen. Vor allem, weil dieser Sommer so enorm trocken ist, können wir sagen, dass es ein „gutes Jahr für Wespen“ ist. Man kann über die Tiere streiten. Aber es gibt keinen Grund, sie zu bekämpfen.

Wespen im Anflug auf Blumen
Wespen im Anflug auf Blumen

Anflug der Wespen: Was tun?

Jetzt haben wir ja schon mal eruiert, dass das Wedeln zu nichts gutem führt, wenn eine Wespe um den Kopf schwirrt. Als mich die oben erwähnte Wespe stach, muss sie sich bedroht gefühlt haben. Ich winkelte den Arm an, und dummerweise muss sie gerade zu dem Zeitpunkt da entlang geflogen sein. So hat sie sich bedroht gefühlt und hat ihren Stachel ausgefahren. Es war Zufall, nichts weiter.

Es gibt ja den Irrglauben, dass man eine Wespe wegpusten muss. Ein Irrglaube ist es deshalb, weil damit das Gegenteil erreicht wird. Der Witz ist, dass eine Wespe erstmal nur unheimlich neugierig ist. Die findet alles interessant. Auch uns Menschen findet die Wespe interessant. Fangen wir nun an zu pusten, erfährt die Wespe, dass wir etwas lebendiges sind, das ihr gefährlich werden kann.

Aber warum kommen die dann wie von der Tarantel gestochen auf uns zu? Ich habe gelernt, als ich diesen Artikel las, dass Wespen besser sehen, wenn sie schnell fliegen. Sie scheren sich aber einen feuchten Dreck um eine eigene Futterstelle. Also einen Futterteller mit Schinken drauf kann man sich sparen. Und eine Flasche Zuckerwasser ist der Kampf gegen Windmühlen, bringt also nichts. Verschiedene Fallen sind zudem verboten.

Man kann nun in den Krieg gegen die Wespen ziehen. Aber in ein paar Wochen sollte der Spuk vorbei sein. Und haben Sie sich schon mal gefragt, wieso so wenige Wespen in die Wohnung kommen? Dort ist Schatten, das ist den Wespen zu dunkel. Das habe ich selbst erlebt. Also ist es das Beste, wenn man sich im Schatten aufhält. Das wird übrigens auch in dem verlinkten Artikel empfohlen.

Wespen umschwirren häufig die Blumen wegen der kräftigen Farbe
Wespen umschwirren häufig die Blumen wegen der kräftigen Farbe

Welche Wespen tummeln sich denn hier?

Ich bin kein Entomologe, weshalb ich mich einfach mal vage halte. Aber es gibt eine ganze Menge Arten von Wespen. Hornissen gehören dazu, die Deutsche Wespe, die Waldwespe und so weiter und so fort. Ich habe gelernt, dass es nahezu unmöglich ist, die Wespen zu bestimmen, wenn sie auf einen zufliegen. Demnach sind auch die „Abwehrmaßnahmen“ gegen Wespen eher vage. Am einfachsten scheint aber wirklich der Schatten zu sein.

Manchmal kommen allerlei Tipps um die Ecke, wie man den Tierchen begegnen soll. Man orientiert sich gern daran, dass Insekten bei Feuchtigkeit nicht fliegen. Wespen sind Hautflügler, weshalb man da denkt, dass man als Abwehr sie mit Wasser besprühen sollte. Oder eben Zucker, Fleisch oder weiß der Himmel, was sonst noch. Aber wie war das denn bei unseren Vorfahren? Die haben doch vielleicht eher mit all den Tieren zusammengearbeitet, statt sie zu bekämpfen, oder?

Eine Wespe auf einem Schinkenbrötchen
Eine Wespe auf einem Schinkenbrötchen

Der Nutzen von Wespen

Sie werden es vermutlich nicht glauben, aber Wespen sind nützlich. Und ich möchte jetzt keine Witze hören wie „Na klar, wie nehmen einen Wespenstaat und lassen den auf unsere Feinde los“. Nein, ich meine echten Nutzen. Es ist nämlich wirklich so, dass Wespen auch zu etwas nutze sind. Das erschließt sich vielleicht nicht auf den ersten Blick.

Aber neben dem „Angriff auf die Erdbeertorte“ machen Wespen ja noch mehr. Sie bekämpfen auf natürlich Art und Weise Schädlinge. Und sie bestäuben die Pflanzen. Ja, letzteres machen auch Bienen. Aber Wespen machen eben noch ein bisschen mehr. Und es soll wohl auch so sein, dass sie die Erde unserer Balkonpflanzen auflockern. Sie sind also nicht nur wilde Plagebiester.

Fazit

Ja, sie treiben einen in den Wahnsinn. Sie nerven mit ihren aggressiv anmutenden Flugeinlagen. Ihre Stiche sind schmerzhaft und können bei Betroffenen allergische Schockzustände hervorrufen. Aber bösartig sind sie nicht einfach so. Wir Menschen machen die Wespen vielleicht gefährlicher, als sie eigentlich sind. Wir gehen ihr besser aus dem Weg – also in den Schatten – oder ignorieren sie. Dann tun sie auch nichts.

Und ich habe erlebt, dass die Wespen ganz schnell abhauen, wenn diese interessanten Dinger mit ihren Mündern und bunten Stoff-Fetzen – also wir Menschen – weg gehen. Das Foto mit dem Brötchen entstand heute morgen auf unserem Balkon. Zu dem Zeitpunkt waren vielleicht 5 oder 6 Wespen „zu Gast“. Wir verzogen uns kurz in die Wohnung, plötzlich waren die Wespen weg.

Das liegt vielleicht auch daran, dass der Mensch schwitzt und dieser Geruch der Wespe außerordentlich zusagt. Jedenfalls war das Schinkenbrötchen von oben komplett uninteressant, als wir nicht auf dem Balkon waren. Mit anderen Worten: Lassen wir die Wespen in Frieden, dann tun die nichts böses. Bekämpfen wir sie, werden sie sich wehren.

Eine Wespe trägt Beute mit sich herum und besucht eine Blume
Eine Wespe trägt Beute mit sich herum und besucht eine Blume

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