Corona-Urlaub: Ich bin dann mal weg

Ich habe keine Lust mehr und mache erstmal eine Runde Corona-Urlaub. Der war schon lange geplant und wird nun auch in die Tat umgesetzt. Komme, was da wolle. Ich erhole mich erstmal von all dem Unsinn, der mir tagein, tagaus über den Weg läuft. Ob man das Ganze dann tatsächlich Corona-Urlaub nennen muss, weiß ich gar nicht. Ich mache es jedenfalls. Ich mache Ferien. Das ist auch dringend notwendig. Ihr werdet mir sicherlich glauben, wenn ihr den Artikel weiterlest. Also zumindest glaube ich das.

Kaputte Welt

Ich mache erstmal eine Runde Corona-Urlaub. Denn die Welt ist ziemlich kaputt. In diesem Sommer bin ich mal wieder mit meiner Tochter unterwegs. Das machen wir einmal im Jahr in den Sommerferien. Einfach mal eine Runde nichts tun, durch die Gegend streifen, ein paar neue Ecken kennenlernen oder selten gesehenes wieder entdecken. Sowas in der Art. Das sind so Urlaube, in denen man jetzt nicht einen Reiseführer auf und ab ablatschen muss.

Die kaputte Welt da draußen mit all den Irren und all den Knüppeln, die einem immer wieder zwischen die Beine gehauen werden, kann mir da erstmal gestohlen bleiben. Nur eine Sache stört ein wenig: Es wird halt ein Corona-Urlaub. Nicht, weil ich das will oder gar das Virus habe. Nein, dieser Urlaub wird dann eben ein wenig anders. COVID-19 ist ja nicht plötzlich weg, nur weil Sommer ist. Und weil es bisher nicht ganz so heiß ist, gehe ich sogar davon aus, dass es sich nicht so stark abschwächt wie erwartet.

In der Zeit wird der Irre im Weißen Haus weiterhin seinen Unfug machen. Und die extremen Kräfte weltweit werden weiter die Menschen drangsalieren und Demokratien gefährden. All das wird weiterhin passieren. Aber ich werde wahrscheinlich nicht allzu viel davon mitbekommen. Denn ich habe vor, diese kaputte Welt draußen zu lassen. Ich glaube auch, dass ich die sozialen Netzwerke zumindest für diese Zeit verbannen werde. Es gibt ja immer andere Möglichkeiten, Kontakt zu halten.

Vielleicht kommt ja auch in der Zeit, in der ich mit meiner Tochter Corona-Urlaub mache, irgendein Mensch auf die Idee, ein paar Dinge in dieser kaputten Welt wieder gerade zu rücken. Überrascht mich einfach mal. Ich bin gespannt. Aber ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass sehr viel in diese Richtung passiert. Dann soll es mir auch Recht sein. Darüber erzählen werde ich danach jedenfalls nichts. Denn ich will meinen Themenmix nicht wieder kaputt machen.

Warum aber Corona-Urlaub?

Ich nenne die kommende Zeit aus einem einzigen Grund Corona-Urlaub: Man kann zwar wieder überall seine Ferien verbringen. Und eigentlich dachte ich ursprünglich auch daran, die Sommerferien mit meiner Tochter mal woanders zu verbringen. Als wir letzten Sommer in Harrachov waren, war das so ein erster Ansatz. Ich hatte da so ein paar Ideen. Dummerweise hatte da so ein Virus etwas dagegen. Nun geht es also ins Erzgebirge. Ach ja, da war ich schon mal mit meiner jetzigen Frau.

Ja, das Ausland kommt erstmal nicht in Frage. Ich weiß, das klingt vielleicht etwas überempfindlich. Aber mir ist wohler dabei. Damit stehe ich nicht mal allein da. In Sachsen gibt es so gut wie kein Hotelbett mehr. Auch anderswo in Deutschland sind die Unterkünfte (nahezu) vollständig ausgebucht. Und Reiseblogger, die sonst gern in die weite Welt verschwinden, lassen das Ding mit Fernreisen dieses Jahr einfach bleiben. Das ist halt auch im Urlaub eine Art Ausnahmezustand.

Und aus diesem Grund nenne ich das Ganze in diesem Jahr Corona-Urlaub. Und mal ehrlich, so schlecht ist es in Deutschland nun auch wieder nicht. Das Land hat es bisher ganz gut durch die Corona-Krise geschafft. Die Auswirkungen sind dennoch immens. Auch in den Ferien. Denn wir werden genügend Gelegenheiten haben, den Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Das ist nun mal so und auch ein Aspekt im Corona-Urlaub. Normal ist halt anders. Aber vielleicht ist es nächstes Jahr dann anders. Wer weiß?

Ich mache jetzt mal aus – Ihr solltet das auch

Ich bin dann mal weg. Geplant ist, dass ich erstmal alles ausmache. Keine Email, keine sozialen Netzwerke, keine Blogartikel. Die engsten Vertrauten werden wissen, wie sie mich erreichen können. Und die werden wissen, wann es sich nicht vermeiden lässt. Sowas sollte man wieder häufiger machen. Man nennt das Entschleunigung. Die Irren bleiben auch ohne euch da. Irgendwann seid auch ihr mal wichtig. So sage ich mir das auch.

Ich muss jetzt einfach mal raus aus dem so genannten Home Office. Monatelang habe ich nun von zuhause aus gearbeitet. Dann habe ich jetzt auch mal ein Anrecht auf Pause. Und wenn es „nur“ so ein Corona-Urlaub ist. Ihr solltet euch auch eure Pause nehmen. Was soll schon groß passieren? Die Welt dreht sich auch ohne euch weiter. Also bis demnächst, vermutlich Anfang August.

2 Replies to “Corona-Urlaub: Ich bin dann mal weg”

  1. Vergiss bloß nicht deine Kamera. Erzgebirge? Da würde ich auch mal gern hinreisen. Irgendwann machen meine Frau und ich das auch. Viel Spaß und gute Erholung. Das dürfte trotz Corona doch klappen. Jedenfalls hast du es dir verdient. ¯\_(ツ)_/¯

  2. Moin Henning,

    richtig so, einfach mal abschalten und die schöne Natur und das Leben geniessen. Wir sind ja auch gerade im Urlaub, wie im verlinkten Artikel geschrieben (Danke dafür), von zu Hause aus. Wir erkunden ein paar schöne Ecken in der Umgebung und geniessen einfach die Zeit.

    Social Media haben wir auf ein Minimum runtergefahren, wenn wir unterwegs sind, bleibt das Handy aus. Klappt prima und man fährt mal wieder runter, in dieser verrückten Zeit. So schaue ich jetzt auch zum ersten Mal in den RSS-Reader, seit einer Woche.

    LG Thomas

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