In eigener Sache: Kein beauftragter Link wird einfach so entfernt

Es ist ja nun kein Geheimnis, dass ich für den einen oder anderen Artikel ein bisschen Geld bekommen habe. Es ist auch kein Geheimnis, dass mir das auf die Füße gefallen ist und ich eine Zeitlang meinen Rang bei Google verloren hatte. Und ebenso kein Geheimnis ist es, dass nun wieder alles in Ordnung ist, seitdem diese Seite keinen Suchmaschinen-Bot mehr mit dem Vorschlaghammer auf einen Link aufmerksam macht.

Ich habe für diese Seite einen sauberen Kontext gewählt. Und an diesem werde ich auch nicht rütteln. Und Suchmaschinenoptimierer und -beeinflusser können mir in diesem Zusammenhang gestohlen bleiben. Ich erkläre mal, wie ich das meine.

Ich habe ja eine Weile lang Aufträge angenommen, die da lauteten, einen Artikel zu verfassen und einen bestimmten Link unterzubringen. Es war nicht viel, was dabei herumkam. Das weiß aber Google nicht. Die hatten mir ja eine manuelle Maßnahme angedeihen lassen, die ich dann wieder los wurde, nachdem ich komplett alle Links nach außen auf „NoFollow“ umgestellt habe. Das habe ich alles im Blog dokumentiert. Meine Leser wissen also davon.

Nur woher kamen die Aufträge? Ja, wie formuliere ich das? Gerade heraus, oder? Also: Die Aufträge kamen über Blog-Vermarkter und stammten von SEO-Buden. Also es gibt ja Leute, die sich mit Webtechnologien auskennen und wissen, wie eine Marke oder eine Kampagne bekannt wird. Und dann gibt es welche, die einfach einen Teil des Budgets in einen Blog-Vermarkter kippen und den anderen Teil für sich behalten. Der Blog-Vermarkter verteilt das Budget auf ahnungslose Blogger und behält etwa 1/3 für sich. Da macht sich niemand selbst die Arbeit, Inhalte zu erstellen. Aber sie stellen Forderungen:

  • Auf immer und ewig soll der verdammte Link im Artikel verbleiben
  • Der Vorschlaghammer „DoFollow“ ist Pflicht
  • Der Artikel darf niemals wieder verändert werden

Und dafür erhält man dann einen Heller Fuffzig. Und man freut sich darüber, weil man damit die bald fällige Hosting-Rechnung etwas kleiner gestalten kann. Ich bin zwar noch bei Blog-Vermarktern registriert. Aber unter anderen Voraussetzungen:

  • Ein Jahr und nicht länger horte ich Links
  • Die Links sind – wie oben genannt – in jedem Fall „NoFollow“
  • Ich verändere einen Artikel, wenn ich es für richtig halte

Abgesehen davon kommen jetzt SEO-Buden um die Ecke, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Also hatte ich wahrscheinlich mit denen über die Blog-Vermarkter zu tun. Die schreiben mich jedenfalls an und fordern mich dazu auf, Links zu entfernen. Irgendwie geht es immer darum, dass das „Suchmaschinen-Ranking“ nicht beeinflusst werden soll. Oder so.

Nö, das mache ich nicht. Jedenfalls nicht ohne Gegenleistung. Schließlich stehe ich ja mit denen in keinem direkten Verhältnis. Also mit den SEO-Buden. Und wenn ich es machen sollte, dann ausschließlich für eine finanzielle Gegenleistung. Wer weiß, vielleicht kommt da ein Blog-Vermarkter sonst auf die Idee und will Geld zurück. Also wird es unter folgenden Regeln möglich sein, einen Link hier zu entfernen, der über einen Auftrag gekommen ist:

  • Die Anfrage wird an mich und an den Blog-Vermarkter für alle sichtbar per Email gerichtet
  • Die Anfrage wird ausgeführt, sobald der ursprüngliche Auftragspreis (Auftrags-Nummer des Blog-Vermarkters ist hier hilfreich) in meinem Paypal-Account eingetroffen ist

Sobald sich die Aufträge alle vom Alter her überholt haben, sind solche Artikel hier auch nicht mehr notwendig. Aber mich stört es einfach, wenn sich SEO-Buden nicht darüber im Klaren sind, dass ihre Aufträge auch irgendwann mal Konsequenzen haben. Dass Google nun Auftragslinks bestraft, sollte nicht nur Blogger treffen, sondern auch SEO-Buden. Die brauchen dann nicht zu hyperventilieren und mit „Disavow“ zu drohen, also dass Seiten und Links abgewertet werden.

Und nein, ich werde meine Haltung gegenüber Aufträgen nicht ändern. Solche Emails hatte ich auch schon. Ich habe beschlossen, so vorzugehen, wie ich es beschrieben habe. Und perspektivisch werde ich komplett davon weggehen, Auftragsartikel zu schreiben. Ich finde es einfach nicht mehr zeitgemäß.

Das dazu. Das Wichtigste ist aber: Ich werde keinen Link in einem Artikel entfernen, nur weil der irgendeiner SEO-Bude nicht mehr in den Kram passt. Ende der Durchsage.

2 Replies to “In eigener Sache: Kein beauftragter Link wird einfach so entfernt”

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