In eigener Sache – Von Therapien und Langeweile

Wenn man gezwungen ist, auf einen Teil seiner Kräfte und Fähigkeiten zu verzichten, kann eine Blogpause und demnach ein Urlaub sehr langweilig werden. Dennoch habe ich versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Was soll auch jegliches Jammern? Ich kann es ja eh nicht ändern. Man denkt gar nicht, wie sehr eine distale Radiusfraktur aufhalten kann. Also muss man sich sagen: Augen zu und durch, irgendwann wird es wieder besser.

Ich hetze derzeit von Therapie zu Therapie. Wer meinen Blog verfolgt, wird mitbekommen haben, dass ich neben meiner Physiotherapie auch Ergotherapie verordnet bekommen habe. Das scheint alles derart gut anzuschlagen, dass ich doch inzwischen wieder wesentlich mehr machen kann und eigentlich nicht mehr auf Schmerzmittel angewiesen bin. Um das nicht alles wieder kaputt zu machen, habe ich mich ja zurück gezogen. Das musste sein.

Und somit habe ich es gelassen, mich über die Deppen bei den Krawallen zum G20-Gipfel aufzuregen. Ich könnte jetzt auch die eher philosophische Frage stellen, was angezündete Fahrzeuge von privaten Pflegediensten für eine politische Aussage beinhalten. Aber der Denkfehler ist ja, dass diese Deppen gar keine politische Aussage im Sinn hatten. Die wollten einfach nur kaputt machen. Das waren keine Autonome oder Radikale. Das waren welche, die jegliche Herrschaft ablehnen. Anomie nennt man das soweit ich weiß.

Ich habe mich auch nicht dazu geäußert, dass neben Volkswagen und wem auch immer auch Mercedes-Benz bei den Abgaswerten alle Welt beschissen hat. Wir leben nun einmal in einer Ellenbogen-Ökonomie. Und in der zählt es am meisten, genügend Leute mit Geld zum Mitmachen bei einem Beschiss zu überzeugen. Ich hatte meine Ahnung, dass sie alle mitgemacht haben. Dann hatte ich durch diverse Meldungen Gewissheit erlangt. Und nun? Ich zucke mit den Achseln, weil sich eh nichts ändern wird.

Sonst auf der Welt passieren immer wieder Scharmützel, und die Schreibtischtäter in den klimatisierten Büros an der Wall Street verlieren langsam die Geduld mit dem, was die Welt als Islamischen Staat kennt. Die Medien tanzen sich dabei immer wieder in einen Rausch, weil „der so genannte Islamische Staat“ ja nun wirklich geschlagen sein sollte. Nebenan sterben aber hunderttausende Menschen, weil Waffen wichtiger als Bewässerungssysteme sind. Klar, letztere bezahlt ja niemand von der Wall Street aus.

Die Welt ist eine komische. Im Internet gibt es jede Menge Kidnapping-Versuche, die meistens schief gehen. Das Perfide daran ist, dass Spiele für das Smartphone und frei zugängliche Webseiten voller Spiele für Kinder derart verseucht sind, dass Nutzer denken können, sie bekämen beim Aufruf dieser Dinge selbst ansteckende Krankheiten. Verbieten müsste man das. Wenn denn irgendwer Interesse daran hätte. So spielen diese Anbieter weiter Unmengen von Werbung aus, und die Endgeräte werden immer unbrauchbarer.

Über all das hätte ich schreiben können. Auch über die Politik im Großen und Ganzen. Ich meine, ich habe ja Zeit. Hab ich aber nicht, weil ich nicht wollte. Ich denke, die Gesundheit gibt einem niemand wieder. Und so habe ich meine unzähligen Therapien aufgesucht und sonst, wenn man wollte, etwas mit meiner Freundin und meiner Tochter gemacht. Dass meine Verletzung endgültig heilt, hat nun einmal oberste Priorität. Ich ernte dafür Verständnis, und das ist auch gut so.

Langeweile fiel halt an, weil das Wetter nicht so mitspielte, wie wir uns das vorgestellt hatten. Und ständig shoppen gehen oder so? Das wollte niemand. Auch wenn ich derzeit nicht so wirklich ins Wasser kann, wäre ich mit meiner Tochter gern baden gefahren. Das macht man aber nicht bei Regen oder so. Und das Wetter meinte es wirklich nicht allzu gut mit uns. Darüber kann man jammern, man kann es aber auch so hinnehmen. Es gibt ja auch Brettspiele und so etwas.

So habe ich nebenher wieder mit dem Autofahren angefangen. Und wenn wir schon nicht an den See fahren konnten oder wollten, dann konnten wir wenigstens die Therme in der Stadt nutzen. Das hat auch etwas für sich. Immer muss man das nicht machen, aber bevor man gar nichts macht, nutzt man das wenigstens. Das hätten Sie vielleicht anders gemacht, das kann ich auch verstehen. Aber meine Tochter wollte eben die Zeit mit mir gemeinsam nutzen, und das ging dann eben auf diese Art und Weise.

Und so waren die zwei Wochen eine Zeit auf Sparflamme. Ich hätte es gern anders gehabt. Es lohnt sich aber nicht, darüber weiter zu diskutieren. Es kommen auch wieder bessere Zeiten. Auch im Blog. Es wird hier zwar noch eine ganze Weile etwas ruhig zugehen. Vermutlich wird sich aber nach und nach die Schlagzahl wieder erhöhen. Ich bin nun mal im Blog eigentlich ein Vielschreiber. Das kriege ich auch nicht aus mir raus. Bleiben Sie also gespannt, wozu ich mich dann äußern werde.

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