Amazon: Neue Phishing-Masche ist schlecht gemacht

Cyber Cyber! Es gibt wieder eine neue, schmucke Phishing-Mail, die so tut, als sei sie von Amazon. Ist sie aber nicht. Ich denke, man sieht das irgendwie. Dennoch wird es Menschen geben, die leider auf die Email eingehen und damit den Betrügern ins Netz gehen. Deshalb muss ich mal eben vor dieser Masche warnen. Es geht auch ganz schnell.


Die angebliche Email von Amazon

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Wir haben Bedarf an Ihre Hilfe.
Was ist los?
Am 14.11.2018 um 10:24 MESZ haben wir zweifelhafte Tatigkeit Ihres Amazon-Benutzerkontos in der Nahe von Frankfurt am Main bemerkt. Eine der moglichen Probleme ist der unberechtigte Zugang zu Ihrem Benutzerkonto. Bevor wir herausfinden konnten, was ist passiert, Zutritt zu Ihrem Konto wurde ubergangsweise gesperrt.
Was konnen Sie tun?
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Achtungsvoll, Das Amazon-Team

Diese Email tut so, als sei sie von Amazon. Das stimmt aber nicht.

Was für ein komisches Deutsch! Das war das Erste, was mich aufhorchen ließ. Als Absender sieht man „Amazon.de“. Aber ist sie auch vom größten Versandhändler des Universums? Sie können es sich sicherlich denken: Nein, sie stammt natürlich nicht von Amazon. Aber es gibt mit Sicherheit Empfänger, die das glauben. Schauen wir deshalb mal weiter.

Was gibt es zu der Mail zu sagen?

Zunächst einmal: Ich habe die Email über meinen Live-Account empfangen, den ich für verschiedene Dinge benötige. Der Spam-Wächter von outlook.com hat sie gleich in den „Junk“ verschoben. Und das ist ungewöhnlich für Emails von Amazon. Also kann ja schon erstmal von vorn herein etwas nicht stimmen. Und in der Tat. Der Absender ist:

Amazon.de <postmaster@urem.hr>

Eine kroatische Domain namens „urem“. Es gibt wohl einen Mladen Urem, der ein kroatischer Literaturkritiker, Publizist und Herausgeber ist. Er stammt aus der kroatischen Stadt Rijeka. Außerdem gibt es die „Ferienwohnungen Urem“ in Pirovac, Dalmatien. Die Domain urem.hr wiederum hat damit aber nichts zu tun.

Es werden durch einen Ante Urem Produkte in Bezug auf natives Olivenöl vertrieben. Die Kontakt-Email-Adresse auf der Seite hat aber dann wieder nichts mit der Domain zu tun, sondern kommt von GMail. Die Anschrift auf der Webseite führt mich zu einem Wohnhaus in Biograd na Moru. Am Ende ist das Alles höchst mysteriös.

Die Moral von der Geschicht‘?

Tja, gibt es eine Moral? Ich weiß, ab und zu sind irgendwelche Service-Mails von Amazon unterwegs, die durchaus echt sind. Wie findet man heraus, ob man nicht doch Betrügern auf den Leim geht? Am Einfachsten wohl, indem man schaut, welche Email-Adresse sich wirklich hinter dem Absender verbirgt. Vielleicht wird die in Ihrem Email-Programm angezeigt. Andernfalls klicken Sie auf den Anzeigenamen des Absenders.

Am Ende ist die Moral von der Geschichte, dass man gar nicht erst anfangen sollte, leichtgläubig zu sein. Das betrifft so viele Aspekte des täglichen Lebens und hat nicht mal unbedingt irgendwas mit Internet zu tun. Mit Amazon erst recht nicht. Es ist deshalb gut, erst einmal Dinge zu hinterfragen.

Die oben gezeigte Email ist selbstverständlich nicht schwierig zu klassifizieren. Natürlich stammt diese nicht von Amazon. Aber ich habe schon echte Mails von dort empfangen, die ein ähnlich schlechtes Deutsch enthielten. Deshalb sollten Sie solche Dinge immer prüfen und hinterfragen.

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