#BEKIGANG – Der Youtube-Star und die Kinder

Irgendwann vor kurzem begann es, dass meine Tochter ziemlich gut unter dem Hashtag #BEKIGANG unterhalten wurde. Die Rede ist von Youtube-Star Rebekah Wing. Ich habe ein blödes Gefühl bei der ganzen Nummer, weshalb ich mir dazu einfach mal ein paar Gedanken gemacht habe. Ich möchte dazu sagen: Hier geht es um die Kunstfigur Rebekah Wing, nicht um die reale Person. Aber das muss mal eben raus.

#BEKIGANG – Ein ziemlich gefährlicher Hype

Mir ist doch eigentlich komplett wurscht, was Youtuber auf ihren Kanälen so von sich geben. Da gibt es viele Stars, die einfach mal witzig das Wochengeschehen zusammenfassen. Oder es gibt da Leute, die Verschwörungstheorien abliefern oder auch aufklären. Es gibt die Let’s-Player, die Spiele durchspielen und, und, und. Ach ja: Eigentlich hat auch so ziemlich jede Personengruppe eigene Youtube-Stars. Das ist in Ordnung.

Das Blöde ist aber die #BEKIGANG. Das ist ein Hashtag von Youtube-Star Rebekah Wing. Ich habe den Eindruck, sie spricht hauptsächlich junge Mädchen an. Wie meine Tochter zum Beispiel. Eigentlich ist es auch ganz nett gemacht, wenn sie da so vor der Kamera herum hampelt, das Ganze dann Tanzen nennt und zu dem Vorhaben „<Liedtitel> Challenge“ sagt. In Erinnerung blieb mir die „Bad Boy Challenge“.

LUSTIGSTER BAD BOY Musical.ly Challenge...
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Ansonsten aber ledert sie ziemlich ab über alles mögliche, was ihr so unterkommt. Sie ist demnach eine Art „Reaction Youtuber“. Das mag soweit in Ordnung sein, so lang niemand davon Nachteile hat. Soll sie doch ihre Kommentare abgeben. Aber: Wenn sie ohne den kleinsten Hinweis darauf ihre Zuschauer veralbert und diese das glauben, dann halte ich diesen ganzen #BEKIGANG-Quatsch für gefährlich.

Inhaltsklau als Existenzgrundlage

Ich habe ja nichts dagegen, wenn man sich über Dinge lustig macht. Sie macht sich über WhatsApp-Chats lustig. Woher sie die hat? Niemand weiß es. Und ich habe auch nicht mitbekommen, dass sie das mal erwähnt hatte. Vielleicht hat sie die ja auch selbst erstellt. Und sie zeigt mehr oder weniger misslungene Dinge und macht sich vordergründig darüber lustig.

Das Problem daran ist: Wahrscheinlich hat sie niemanden um Erlaubnis gefragt, also beging sie eine Urheberrechtsverletzung. Die jungen Mädchen, die das gucken, denken somit vielleicht sogar, dass damit Inhaltsklau OK ist. „Die Beki macht das doch auch, was ist daran schlimm?“ – oder so. „#BEKIGANG, yolo“. Schlimm ist daran, dass sie mit der Masche einen ganzen Haufen Kohle einnimmt. Einige Werbespots pro Video werden da angezeigt.

Was aber so gar nicht geht, ist diese Inhaltsleere in diesen Videos. Klar, Unfug quatschen kann jeder. Aber diese Rebekah Wing zeigt Inhalte anderer Menschen und bietet kaum oder gar keine Eigenleistung dazu. Jedes dieser Videos beinhaltet quasi das Gleiche. Und das zeigt sie knapp 1,5 Millionen Abonnenten. Und mit ihrem zusammen gesponnenen Momo-Kram versetzt sie kleine Mädchen in Angst und Schrecken. Momo, Sie wissen schon: Dieses angeblich gestorbene WhatsApp-Mädchen.

Mit Nonsens an die Spitze

Im August wurde eine Liste mit den erfolgreichsten Youtubern Deutschlands veröffentlicht. Und Rebekah Wing landete dort auf Platz 2. Mit Inhaltsleere? Sie hat 40% mehr Abonnenten als ein Nintendo-Spieler, der für seine Fans auf seinem Kanal Spielkonsolen vorführt und Spiele unter der Marke Nintendo durchspielt. Der macht sich einen ganzen Haufen Arbeit. Wahrscheinlich verdient er auch ganz gut Aber der Zuspruch für Rebekah Wing erklärt sich mir nicht.

Ich gönne jedem seinen Erfolg. Mir ist klar, dass man mit Videos mehr Erfolg hat als mit Blogartikeln. Dazu ist mein Kanal bei Google News auch viel zu unbedeutend. Aber sorry, ein bisschen Eigenleistung darf schon dabei sein. Das muss ja bei Rebekah Wing auch mal so gewesen sein, wie ich erfuhr. Wahrscheinlich alles vor der #BEKIGANG. Kein Wunder, dass sich gestandene Youtuber genau darüber aufregen:

Die Wahrheit über Rebekah Wing feat. TeilzeitREKTor
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Es geht mir dabei nicht darum, meiner Tochter zu erzählen, sie solle „was vernünftiges“ gucken. Was soll das denn sein? Und wie findet man es? Diese Frage nach empfehlenswerten Kanälen für Jugendliche ist nicht neu. Und sie wurde hier im Artikel beantwortet. Und wer weiß: Vielleicht nimmt sich die #BEKIGANG ein Beispiel und guckt mal, wie man denn sonst seinen Kanal befüllen kann. Dann wird auch nicht mehr so sehr geschimpft. Oder etwa doch?

2 Replies to “#BEKIGANG – Der Youtube-Star und die Kinder”

  1. Meiner Meinung muss diese Rebekah Wing weg vom Fenster. Die macht unseren Kindern nur unnötig Angst und verstößt gegen den Richtlinien von YouTube zB Rufmord …

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