Besserwisser-Listen: Was Blogger alles sollen

Kennen Sie Besserwisser-Listen? Also Dinge, die vermeintliche Ratgeber mit irgendwelchen Böppel am Zeilenanfang wortreich aufbereiten und dann verkünden? Diese Besserwisser-Listen gibt es überall. Warum sollte es sie also nicht bei Bloggern geben? Schließlich gibt es da auch Menschen, die anderen Menschen erzählen wollen, wie irgendwas besser funktioniert. 

Was sind denn Besserwisser-Listen bei Bloggern?

Was ich alles so in den letzten Monaten zu lesen bekommen habe, muss ich Ihnen mal kurz aufschreiben. Da gibt es Menschen, die solche Dinge zur Verfügung stellen, wie die folgende Liste (nicht lachen) darstellt:

  • Die ultimative Formel für Sponsored Posts
  • 200+ Blogartikel Ideen
  • 12 Gründe für Pinterest
  • 3 Tipps für den perfekten Webseiten-Namen
  • 10 Tipps, um die Verweildauer auf deinem Blog zu erhöhen
  • Wie du deine Blognische findest und warum das unglaublich wichtig ist (inkl. Arbeitsblatt)
  • Die ultimative Seitenleiste

Nein, liebe Leser, das ist kein Scherz, diese Artikel-Überschriften gibt es. Und ich dachte, diese ganze Sache mit „Wir drechseln uns eine fancy Überschrift und reißen die Weltherrschaft an uns“ wäre vorbei. Wir hatten doch auch mal über einen Überschriften-Baukasten gesprochen. Aber das bringt ja alles nichts. Wir Blogger sind immernoch nicht weiter.

Was soll denn eine „ultimative Formel“ in Bezug auf bezahlte Artikel sein? Überhaupt ist es wichtig, möglichst catchy alles mögliche zu formulieren. Ich möchte wetten, dass das Ganze dann auch mit Klimmzügen in der Suchmaschinen-Optimierung einher geht. Freunde, so kommen wir doch nicht weiter. Solche Besserwisser-Listen braucht nun wirklich niemand.

Geht es denn auch anders?

Das ist die große Frage: Geht es auch anders? Ja, geht es. Ich habe zum Beispiel bestimmt nie die perfekte Überschrift, ich suche mir meine Artikel-Ideen selbst. Eine Blog-Nische will ich gar nicht besetzen, und Kooperationen und ich finden wahrscheinlich in diesem Leben nicht mehr so richtig zusammen.

Am Ende muss doch jeder selbst wissen, ob man sich an irgendeinen Ratgeber hält. Manche sind ja wirklich gut. Aber wenn ich mich so umschaue, dann kommen die meistens ohne irgendwelche Fetzer-Worte wie „ultimativ“ oder „perfekt“ aus. Und die erzählen auch nicht immer irgendwas von irgendwelchen Mengenangaben, auf die sich der potentielle Leser einlässt. Dieser Artikel ist ein gutes Beispiel.

Es ist doch aber so, dass jemand, der mit dem Bloggen anfängt, möglichst unaufgeregt Informationen sammeln will. Und das Ganze ohne irgendwelchen Hokuspokus. Wenn denn irgendwas sachlich erklärt werden würde, würde das vielen weiterhelfen. Oder haben Sie in der Schule im Mathematik-Unterricht gehört:

Ich werde euch jetzt 12 ultimative Wege aufzeigen, wie ihr das perfekte Dreieck zeichnet.

Auch du kannst der fancy Influencer sein

Das ist ja überhaupt die „beste“ Art der Bullshit-Überschriften in Blog-Artikeln. Wir nehmen einfach das neue Terror-Triggerwort „Influencer“ und wurzeln einfach mal los. Und wir bauen einfach irgendeine Liste zusammen, die aus Twitter, Instagram, Facebook, Snapchat und all dem besteht, und verwenden dabei möglichst griffige Floskeln wie „Das kannst auch du“.

Nein, das will ich alles nicht lesen. Und das macht mir auch immer wieder die Freude an der Bloggerszene kaputt. Denn wer weiß, mancher will vielleicht kein Influencer sein. Vielleicht wollen viele einfach ihre Geschichte erzählen. Denen sind dann vielleicht auch solche Besserwisser-Überschriften egal. Solche Artikel mit potentiellem Bullshit-Charakter können wir eigentlich gleich ganz bleiben lassen. Oder wollen Sie so etwas immer wieder lesen?

2 Replies to “Besserwisser-Listen: Was Blogger alles sollen”

  1. Ich lese generell keine Clickbait-Blogs. Ehrlich geschriebene Meinungen sind mir da deutlich lieber.

    Influencer ist in gewisser Weise jedoch automisch jeder Blogger. Der Unterschied ist nur, dass einige Leute hauptsächlich einfach nur noch Influencer sein wollen und der Inhalt dabei egal ist.

    1. Hallo Markus,

      das sehe ich im Prinzip genauso. Blogger haben eine Teilmenge namens Influencer. Das ist die gleiche Teilmenge, die Instagram-Nutzer oder Youtuber oder Facebook-Nutzer haben. Nicht jeder in diesen Gruppen ist automatisch ein Influencer. Aber jeder Influencer ist erstmal Teil der jeweiligen Gruppe.

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