Blick in die Bloggerszene

Ich bin seit längerer Zeit immer wieder in der Bloggerszene unterwegs und suche mir Perlen heraus, die sich zu lesen lohnen. Aber das wird mit der Zeit schwer. Denn irgendwie sind viele nur noch mit ausgefahrenen Ellenbogen unterwegs. Irgendwie fragt man sich da ernsthaft, was das soll. Ich rede dabei nicht von denen, die News aufbereiten oder so. Sondern ich meine solche, die meinen, sowieso die besten und geilsten und einflussreichsten Blogger auf Gottes weiter Erde zu sein. Aber ich habe da mal eine Überraschung für diejenigen: Nein, ihr seid auch nur kleine Wichte.

Es gibt unfassbar gute Blogs. Können Sie sich vorstellen, was unfassbar gute Blogs sind? Ich würde mich nicht für so wichtig halten, meinen Blog dazuzählen zu wollen. Aber genau das ist es: Diese Blogs bringen sehr gute Informationen oder Geschichten oder sonst etwas und nehmen sich nicht weiter wichtig. Die kommen fundiert und alles mögliche daher und sind einfach rundherum gut. Solche Blogs lese ich gern mal. Allerdings gehen solche Blogs auch immer wieder verloren, wenn dann die Ellenbogen-Fraktion um die Ecke kommt und behauptet:

Ich schildere euch ein Problem und zeige euch die Lösung

Ernsthaft? Und dann kommen diese Ellenbogen-Blogs daher und bringen Lösungsansätze für irgendwas. Allerdings sind diese Ansätze allesamt schon lange bekannt. Wenn da allerdings die Suchmaschinenoptimierung zuschlägt, werden diese Artikel höher platziert als das, was vorher da war und eigentlich auch besser war. Warum ist das denn so? Google kommt immer wieder mit irgendwelchen Verlautbarungen daher, die da fast wie eine Qualitätsoffensive klingen. Und dann passiert das immernoch? Das verstehe ich nicht.

Wie ich schon schrieb: Ich würde mich nie und nimmer dazu zählen, wenn es um unfassbar gute Blogs geht. Aber ich bekomme es eben auch mit, was da passiert. Jeder dritte oder vierte Blog kommt Siegfried-und-Roy-artig daher mit einer Art „Look at me, I’m Roy“ und tut so, als würde dort der Stein der Weisen zu finden sein. Dabei ist das gar nicht der Fall. Es ist nur das Palaver von Bloggern, die sich im Rampenlicht suhlen. Aber wie kam es dazu? Das war doch vor ein paar Jahren nicht der Fall. Habe ich da irgendwas verpasst?

5 Replies to “Blick in die Bloggerszene”

  1. Gute Frage. Du meinst es steckt das Geld dahinter? Also diejenigen, die die besten SEO-Rankings haben gewinnen die Leser. Die wiederum können nicht erkennen, dass die Informationen bereits durch „bessere Blogger“ aufbereitet wurden.

    Der lauteste gewinnt, das war auch schon ohne Blogs so. Ich kann dir nicht dagen, wann das passiert ist. Vermutung ist, wie gesagt, als das große Geld kam und die Sucht nach Aufmerksamkeit um jeden Preis.

  2. Es gibt so viele Blogs, für die ich mich überhaupt nicht interessiere. Und dann gibt es die, die du mit „unfassbar gute Blogs“ beschreibst. Ich denke, dass die Blogsphäre genau das auch sein sollte. Es ist (fast) für jeden was dabei. Man muss halt nur interessiert sein an dem Thema, das dort gerade im Fokus steht. Mir gehen allerdings die Blogger etwas auf die Nerven, die uns anderen tolle, neue Methoden offerieren, mit denen bisher noch nie irgendwer um die Ecke gekommen ist. Wer schon so lange dabei ist wie wir @Henning und @Stef dem kann man in dieser Hinsicht nichts mehr „vormachen“. Aber so sucht sich halt ein jeder sein Thema. Wenn es ihnen Spaß macht … Jeder soll nach seiner Fasson und so weiter. :-)

  3. Hallo Henning,
    heute nahm ich mir wieder die Zeit fürs Kommentieren in den Blogs, weil es in den letzten Wochen zu kurz gekommen war. Also ich persönlich blogge nur über meine CMS-Erfahrungen, die jeder CMS-User auf die eigene Art und Weise macht. Sicherlich bin ich noch kein CMS-Experte mit 20 Jahren Erfahrungen dahinter, aber das Wissen, was ich jetzt habe, versuche ich, den Stammlesern zu vermitteln. Da wird kein CMS schön geredet und nur das, wie ich es erlebte und durch meine CMS-Tests.

    Ich denke, dass da jeder Blogger seinen Weg finden wird. Aber es wird weiterhin so sein, dass viele Blogger aufhören werden, weil eben von Anfang nicht richtige Motivationsgründe wie Geldeinnahmen und Co. Das ist die falsche Richtung, die jemand beim Blogstart einlegt. So sehe ich es nach der 10-jährigen Bloggerei von mir.

    Das jemand besser als ich rankt und wenn auch noch zu gleichen Themen, soll mir egal sein. Ich habe meine Stammleser und derjenige seine Stammleser. Für jedes Blog gibt es eigene Leser und auch in Ordnung so. Gute Blogs sind für mich die, die mir etwas bieten. Ich habe ein CMS-Problem und weiss um die Lösung nicht. Wenn ich das im Blog xyz finde, dann ist alles bestens. Dorthin komme ich wieder und lese immer wieder im Blog. Ich denke, dass es jedem Leser so geht.

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