Bloggen – Wie sieht das Bloggen 2017 aus?

Zwei Drittel des Januars sind um, und nun stellt man sich die Frage, was das mit dem Bloggen in diesem Jahr werden soll. Experten äußern sich dazu. Jetzt ist das mit Experten immer so, dass sie entweder „nur so“ genannt werden oder sich den Ruf tatsächlich erarbeitet werden. Entsprechend gehaltvoll sind dann solche Expertenmeinungen. Ich meine, das betrifft ja egal welches Thema. Nun also Experten zum Bloggen 2017.

Ja, ich stimme zu, dieser ganze Kram mit den Accelerated Mobile Pages – dieses AMP – muss zwingend scheitern. Google darf doch nicht noch mehr Macht bekommen. Das stimmt schon. Blogger müssen sich irgendwie von Google abkoppeln. Man nutzt die Suchmaschine des Konzerns, bloggt mit einem Smartphone mit einem Betriebssystem von ihm und dann auch noch AMP, das sich ausschließlich Google ausgeschwitzt hat. Nein, diese Googlefizierung muss irgendwie aufhören.

Aber wenn ich jetzt hergehe und mir überlege, mich von Google komplett abzusondern, dann mache ich mir ja die „Laufkundschaft“ kaputt. Und es ist schon so, dass viele dabei nicht mit aktivem Werbeblocker um die Ecke kommen. Das kann man ja alles, wenn man will, anhand von Statistiken herausfinden. Das bisschen, was ich an Werbeeinnahmen habe, würde dann auch wegbrechen. Wenn man sich also von Giganten wie Google abkoppeln will, muss die Finanzierung anders laufen.

Ja, ich mache eh nicht mit Google AdSense Werbung rum. Aber wenn man das mal zusammenspinnt, dann kommt man darauf, dass die ganze Sache mit den Werbenetzwerken aufhören muss. Blog-Finanzierung muss anders gehen. Zum Beispiel über ein statisches Bild, für dessen Platzierung ein Blogger monatlich den Betrag „X“ erhält. Dadurch würde niemand verfolgt werden, und das Einschleusen von Schadcode ist nahezu unmöglich. Wer aber will solche Deals mit Bloggern eingehen? Blogger werden von so vielen Unternehmen ja bis heute nicht für voll genommen.

Einerseits sollen sich Blogger professioneller aufstellen und eben nicht mehr die Ich-blogge-dann-mal-los-Mentalität haben. Andererseits legen so viele Unternehmen nach wie vor die Nun-stell-dich-nicht-so-an-Mentalität an den Tag. Wie soll das denn dann gehen? Nach allem, was ich selbst so erlebe, bin ich völlig außerstande, hier beurteilen zu können, dass sich an dem Verhältnis irgendwas geändert hat. Es mag Ausnahmen geben. Aber solche Dinge wie „Pack mal mein Logo in die Seitenleiste für 50 Euro im Monat“ werden wohl für das Gros der Blogger Illusion sein.

Also lassen wir auch 2017 den gesamten Geschäftssinn außer Acht. Ich meine, ich lasse ja nach wie vor meinen kleinen Reklame-Bereich bestehen, da über die Dinge wie der Amazon-Wunschzettel, PayPal oder Flattr exakt null herauskommt. Dann eben ist die angezeigte Werbung meine Bezahlung. Denn ehrlich: Es ist nichts umsonst. Und wenn wir den ganzen Geschäftssinn außer Acht lassen, können wir auch authentisch und persönlich bleiben. Dann dürfen auch Fehler passieren. Ich wurde für den einen oder anderen Artikel kritisiert. Das gehört einfach dazu. Und ohne Kritik kein Weiterkommen.

Ich hoffe aber, dass der Rest von 2017 – um die elfeindrittel Monate sind ja noch übrig – enthusiastisch, engagiert, attraktiv, authentisch in den Blogs werden kann. Dabei darf man gern klar Stellung beziehen, und das Thema ist nahezu völlig egal. Und egal, wie es läuft, es gibt immer Geschichten zu erzählen. Und man sollte vielleicht nicht jedes Wort von Experten auf die Goldwaage legen. Für mich gilt nach wie vor die Ich-blogge-dann-mal-los-Mentalität, und damit fahre ich seit Jahren gut.

2 Replies to “Bloggen – Wie sieht das Bloggen 2017 aus?”

  1. Früher war das/der Blog für den Normalo nur ein elektronisches Tagebuch. Heutzutage muss da was rausspringen. Warum eigentlich?

    Schreibe ich als Blogger nicht, um meine Gedanken aufzuschreiben. Vielleicht auch, um ins Gespräch zu kommen – mit Fremden und/oder Bekannten.

    Und wenn Finanzierung und ‚Kommerz‘, dann muss doch der Mehrwert für alle stimmen. Warum sollte ich als Unternehmen/Marke denn auf dem Blog sichtbar sein?

    Sind meine Kunden/Interessenten dort? Oder finde ich den Autor einfach nur ’nett‘? Habe ich als ‚Werbender‘ überhaupt etwas davon?

    Ich denke, hier sollte sich jeder klar darüber werden.

    Und ja, diese komischen Regeln von Google mit follow/nofollow und seitenweit etc. hilft da nicht gerade.

    1. Ja, das stimmt. Ein Blog ist in erster Linie ein Tagebuch. Das sollte man nicht vergessen. Deshalb finde ich dieses ganze SEO-Zeug nur bedingt gut.
      Ich glaube, mit der Monetarisierung muss man sich eh was überlegen. Bei einem persönlichen Blog ist das Thema sowieso anders. Da stehen halt die Gedanken im Vordergrund. Und deshalb dürfen gern Kopfstände zur Steigerung der Einnahmen unterbleiben.

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