Blogger, die „top“ sein wollen?

Mit Hitlisten, Toplisten, Charts und so etwas ist das so eine Sache. Man kann sich danach orientieren, man kann es aber auch lassen. Je nachdem, wie man sich dabei fühlt. Da gibt es aber Blogger, die führen einzig und allein deshalb ihren Blog so, wie sie ihn führen, weil sie irgendwie in so einer Liste auftauchen wollen. Klar, das ist etwas zu einfach gedacht, aber so in die Richtung geht es doch irgendwie.

Ich konnte gestern wieder ein Wortgefecht zwischen mir und einem Bekannten erleben. Er stellte die gewagte These auf, Bloggen sei Blödsinn. Er habe sich nie für Blogs interessiert, weil diese Blogger eh nur Schwachsinn zusammen schreiben. Als ich von ihm dann eine genauere Beschreibung dafür haben wollte, warum er diese Meinung vertritt, wurde er bockig und erzählte mir, er müsse sich nicht erklären.

Das Motto könnte dazu lauten: Ich bin das Universum, und die Sonne dreht sich um mich. Leute, die keine Ahnung vom Bloggen haben, sollten sich auch mit Wortmeldungen dazu sehr zurückhalten. Ich weiß, das kann nicht jeder. Aber dann sollte man vielleicht etwas davon verstehen, was man als Unfug abstempelt. Ich kann ja auch nicht einfach die Arbeit jedes Freizeitgärtners als Unsinn abstempeln, nur weil ich nichts vom Pflanzen, Gießen, Grubbern etc. verstehe.

Blogs werden – man höre und staune – immer mehr Bestandteil der täglichen Alltagspresse. Es gibt sogar Blogs, die irgendwie in regelmäßigen Abständen – zum Beispiel einmal pro Monat – eine Zusammenfassung ihrer wichtigsten Artikel in gedruckter Form zum Kauf feilbieten. Naja, so weit muss es nicht gehen. Aber fakt ist nun einmal, dass Blogs immer wichtiger geworden sind. Nicht umsonst höre ich in der Tagesschau immer wieder „Wie in einem Internet-Blog zu lesen ist“.

Tja, aber welche Blogs sind denn wichtig? Da gibt es ja Hitlisten. Ja, ich war mal in Charts von Leipziger Bloggern, die von einem regionalen Blog herausgegeben wurden. Mehr so aus Spaß an der Freude. Aber in nationalen – gar internationalen – Charts möchte und kann ich ganz sicher nicht auftauchen. Ich halte das auch nicht für wichtig. Sie etwa?

Ich schreibe hier über alles mögliche, wie Sie wissen. Ich gebe gern meinen Senf dazu. Im Prinzip ist dieser Blog mehr und mehr eine Kommentarspalte geworden. Das kann man doch nicht ernsthaft in irgendwelche Charts hineinpumpen. Ich weiß auch so, welche Reichweite ich habe. Mit der bin ich zufrieden, und damit reicht es dann auch. Dieser Blog war nie als Erfolgsblog gedacht, á la „1000 Wege zum wirklichen Erfolg“ oder so etwas. Hier ging es größtenteils um Beobachtungen. Und das ist nicht unbedingt chartskompatibel. Soll es ja auch nicht.

Ich schreibe ja über Dinge, die nicht jedem gefallen müssen. Das sollen sie ja auch gar nicht. Wenn ich über Dinge schreiben würde, die jedem gefallen sollen oder überall Interesse wecken sollen, müsste ich mich und diesen Blog neu erfinden. Mir wäre irgendwie nicht wohl dabei. Und deshalb war es auch nie mein Ziel, in solchen Charts aufzukreuzen. Da halte ich es übrigens so wie der Ulf Hundeiker.

2 Replies to “Blogger, die „top“ sein wollen?”

  1. Diese Charts sind, in der Tat, fürchterlich. Früher – also damals in den Anfängen des Netz, waren sie noch ein beliebter Weg um Traffic aufzubauen. Das ist aber schon einige Jahre her.

    Trotzdem fand ich die damals schon doof.

    Heute sind diese Charts aus SEO-Sicht doch auch eher bedenklich, oder? Das sind doch, um Grunde genommen, reine Linksammlungen.

    Und zu Deinen Meinungen… Dein Blog wäre für nur halb so interessant, wenn Du z.B. immer so schreiben würdest, das ich kopfnickend vor dem Rechner sitze. Ich finde eine andere, kontroverse Meinung zu einem Thema immer sehr reizvoll zu lesen.

    LG Thomas

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