Der Autopilot von Tesla ist irgendwie gefährlich

Tesla gilt als der innovativste Autobauer der Welt. Das hat sich das Unternehmen auch mit Fug und Recht erarbeitet. Was aber, wenn der Autopilot Macken macht? Dann entwickelt sich das Automobil schnell zu einer Waffe. Ob das so richtig ist, darf bezweifelt werden. Problematisch ist es allemal. Autonomes Fahren ist noch längst nicht marktreif. Falls das überhaupt möglich ist. Aber genau das behauptet Tesla. Und das ist gefährlich wie der Autopilot selbst.

Es lief in letzter Zeit alles andere als rund beim Baby von Elon Musk, dem glühenden Kopf von Tesla. Da wird an einem Autopiloten gebastelt. Und ganz plötzlich hagelt es Negativ-Meldungen mit Toten und Verletzten. Und die schlechten Schlagzeilen reißen irgendwie in letzter Zeit nicht mehr ab. Da wird von „Öko-Hipstern“ als potentielle Zielgruppe von Tesla erzählt. Und es macht ein SUV die Runde, der bei 2,5 Tonnen Lebendgewicht nur mit Elektroantrieb durch die Walachei poltern soll. Und irgendwie gibt es immer weniger Experten, die bei Tesla außer einem ausgewachsenen Spieltrieb noch anderes sehen.

Es ist ja das Eine, dass man alles machen kann, was die Technik so hergibt. Aber es ist etwas anderes, wenn man darüber nachdenkt, ob das sinnvoll ist. Und es ist etwas ganze besonderes, wenn potentielle Lebensgefahr immer im Kofferraum mit sich herumgeschleppt wird. Da gibt es Probleme bei der Radaufhängung, es gab mindestens einen Toten mit dem Autopiloten, weil die Software einen Lkw als hoch hängendes Schild erkannt hatte. Und so zieht sich das derzeit durch alle möglichen Medien.

Ungeachtet der Tatsache, dass das schon eine große Ingenieur-Leistung ist, was da Tesla veranstaltet. Aber unterm Strich muss ich ganz einfach sagen, dass ein Auto im öffentlichen Straßenverkehr doch lieber von einem lebendigen und aktiv hinschauenden Fahrer bewegt werden sollte. Die Spielereien von Tesla gehören meiner Ansicht nach in den Hobbykeller. Elektro-Antrieb hin oder her, aber der Autopilot kann nicht funktionieren.

Ich sehe es schon kommen, wenn diese Software wirklich in Serie in Autos eingebaut wird: Ein Zweieinhalb-Tonnen-Unikum kurvt durch ein Wohngebiet und überfährt dabei die Nachbarskinder, die ihre Bälle von der Straße klauben. Natürlich ist das etwas drastisch formuliert. Aber ich meine halt nur. Auf solche Gegebenheiten wird ein solcher Autopilot einfach nicht reagieren können. Denn die öffentliche Straße ist nun einmal nicht der Flugverkehr. Aber genau das will uns Elon Musk erklären: Der Tesla funktioniert so wie ein Verkehrsflugzeug. Und genau das ist deplatziert auf öffentlichen Straßen.

Natürlich musste Musk hier gegensteuern und meinte nach den Unfällen mit dem Autopiloten, dass der Fahrer trotzdem jederzeit eingreifen können muss. Also nix da, dass der 2,5-Tonnen-SUV die Kids allein in die Schule bringt und die Mama derweil ins Büro fahren kann. Aber es geht ja noch weiter. Flugzeug-Piloten werden extremst darauf trainiert, in Gefahrensituationen sofort beim Autopiloten einzugreifen. Glauben Sie ernsthaft, dass irgendwer so schnell im Wohngebiet den Autopiloten beim Tesla heraus gefummelt bekommt, wenn ein Ball zwischen parkenden Autos hervor gerollt kommt?

Der Hersteller der Autopilot-Software, die im Tesla eingebaut ist, hat selbst verkündet, dass diese Software gar nicht für irgendwelche Gefahrensituationen vorbereitet ist. Wie kann dann Elon Musk auf die Idee kommen, ein solches Vehikel durch den öffentlichen Straßenverkehr gondeln zu lassen? Am Ende ist alles nur ein Testballon, der auf eine Teststrecke gehört. Das mag sich irgendwann mal ändern. Aber der Straßenverkehr ist nun einmal kein Luftraum. Die Gefahren sind völlig andere. Und hier kann Tesla nicht einfach tun, was sie wollen. Auch nicht mit Elon Musk.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert