Die ganz legalen Werbeblocker

Ich habe monatelang auf Werbeblocker gewettert, dann habe ich ein „Ja, aber“ von mir gegeben, letztlich sind sie mir egal. Nun sollen sie auch legal sein. Leute, lassen wir uns nichts erzählen: Wenn die großen Medienhäuser ihre Webseiten mit Werbung zukleistern, die dann nebenher sonstwas macht, ist es legal, sich mit einem Werbeblocker dagegen zu schützen. Das wurde nämlich nun entschieden.

Die bösen Werbeblocker

Ja, AdBlock Plus und speziell die Easy List sind ein Grauen. Aber dass es so weit gekommen ist, das haben sich Webseiten zuzuschreiben. Kennen Sie das noch mit den Einwahl-Modems? Da gab es eine beliebte Masche mit „Tippen Sie OK“. Hat man das gemacht, hat man sich einen teuren Dialer eingefangen. Oder dieser ganze Multimedia-Schmutz, der mitgeliefert wird. Oder die Schadsoftware, die mitunter mitgegeben wird. Vor allem die Menge an Werbung ist es, die zu den Werbeblockern geführt hat.

Wie ich schon öfter schrieb, muss es nicht unbedingt AdBlock Plus oder etwas in der Art sein. Denn die sind wirklich schlimm, wie man so liest. Aber Werbeblocker haben eine ganz einfache Schutzfunktion. Ich habe mich vor längerem geirrt, als ich darüber jammerte, dass mich Nutzer von Werbeblockern bestehen würden. Ich habe ja letztlich keine Werbung mehr hier. Aber ich kann das gut verstehen, wenn man Werbeblocker nutzt. Sie sind nicht böse, sie schützen. Naja, einige. Aber ich meine halt.

Das Oberlandesgericht München entschied

Medienunternehmen haben mal wieder gegen AdBlock Plus geklagt. Und sie forderten, dass die Herstellung des Werbeblockers und der Easy List gestoppt wird. Sicher, der Werbeblocker hat einen nicht gerade guten Ruf. Aber als reiner Werbeblocker erfüllt er seinen Zweck. Dass die Eyeo GmbH über AdBlock Plus zwar die Werbung der Webseiten ausblendet und ggf. eigene Werbung einblendet und damit Geld generiert, ist das Eine. Aber soll wirklich wie in der Klageschrift beschrieben das Urheberrecht verletzt oder die Marktmacht missbraucht worden sein?

Die Richter am Oberlandesgericht München sahen jedenfalls keinen Grund, irgendwas gegen AdBlock Plus zu unternehmen. Und das, obwohl den Webseiten Werbeeinnahmen entgehen, womit der Werbeblocker tatsächlich Werte vernichtet. Aber die Argumentationen der Medien zogen alle nicht bei den Richtern. Und deshalb geht es nun an den Bundesgerichtshof. Konstruktive Dialoge finden jedenfalls nicht statt. Und die sind, so weiß ich es aus eigener Erfahrung, von AdBlock Plus auch gar nicht gewollt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert