Die WWDC und irgendwas mit Äpfeln

Gestern war der große Tag des angebissenen Apfels. Weltweit kamen die ganzen Techblogs um die Ecke und schrieben wie die Weltmeister über die Neuerungen, die der Konzern aus Cupertino so präsentierte.

Da war die Rede von einem neuen iOS, einem neuen MacOS, neuen Macbooks, Online-Speicher und so weiter und so fort. Ich möchte einmal kurz zusammenfassen, was da gestern so aus Kalifornien auf die staunende Masse einpladderte.

Was ist die WWDC?

Die Worldwide Developer Conference ist eine von Apple abgehaltene Entwicklerkonferenz in Kalifornien. Sie richtet sich in erster Linie an Software-Entwickler für MacOS und iOS. Sie findet seit 1983 jährlich statt und ist seit einigen Jahren im Moscone Center in San Francisco beheimatet.

Gestern begann die WWDC 2013. Sie läuft noch bis 14. Juni. Und hier zeigt sich, dass der Apfelkonzern etwas ganz besonderes ist. Denn die Tickets für die Konferenz kosteten 1599 US-$ und waren innerhalb von 2 Minuten ausverkauft, wie die Wikipedia weiß.

Weltweites Interesse an angebissenen Äpfeln

Ich habe ja bereits anklingen lassen, dass die Apple Corporation etwas ganz besonderes ist. Sie mussten in den letzten Jahren nicht viel machen und waren trotzdem in aller Munde. So etwas schaffen nicht viele Firmen, vor allem nicht im High Tech Sektor.

Das Interesse an den Neuigkeiten aus Cupertino war weltweit derart hoch, dass die Webseiten der oben angesprochenen Tech Blogger reihenweise ausfielen. Die großen Blogger sind zwar schon sagenhaft mit Technik ausgestattet, aber trotzdem brach die Technik aufgrund des Ansturms zusammen. Und so etwas schafft eben nur Apple.

iOS 7 – Aufregend unaufgeregt

Aufgeräumt und ausgereift, so kommt es daher, das neue mobile Betriebssystem. Man ist förmlich geneigt zu sagen, dass iOS 7 so gar nichts mehr mit seinem Vorgänger zu tun hat, so wurde es umgebaut. Eine der wichtigsten Neuerungen ist das so genannte „Control Center“, mit dem man mit nur einem Wisch sofort Zugriff auf die wichtigsten Funktionen hat. Ein ewiges Scrollen durch Funktionen und Apps sollte damit dann also ein Ende haben.

Alle Nachrichtenfunktionen und „Today“ mit Wetter, Verkehr oder Terminen sind auch sofort greifbar. Zudem gibt es „AirDrop“ zum schnellen und einfachen Teilen von irgendwelchen Inhalten. Die Foto Apps wurden grundlegend überarbeitet, ebenso der Safari Browser, der nun mehr Inhalt zeigt. Also sehr viel neues unter der Haube von iOS 7.

MacOS ohne Katzen

Waren die letzten MacOS-Versionen Leoparden oder Löwen oder andere Katzen, heißt die neue Version „Mavericks“, zu deutsch: die Eigenbrödler. Die wichtigsten Dinge, die da neu sind, sind: Die Suchfunktion „Finder“ erhält Tabs, sämtliche Dokumente lassen sich mit Schlagworten ausstatten, die Synchronisation mit der iCloud ist jetzt automatisiert möglich. Wer Windows 8 kennt, dem kommen diese Dinge irgendwie bekannt vor. Und Apple hat hier tatsächlich das Rad nicht wirklich neu erfunden.

Man kann nun inzwischen auch mehrere Displays zu einem riesigen Display zusammenschalten. Und dieses Mega-Display kann dann auch Vollbild anzeigen. Also das, was bei Windows seit einigen Jahren mit viel Geldeinsatz und gesonderten Grafikkarten möglich ist, bringt MacOS Mavericks von Haus aus mit.

Dabei kommt das neue System völlig unaufgeregt und aufgeräumt daher. So wie quasi Windows 7 von unnötigem Ballast befreit wurde, als es auf den Markt kam, und deshalb so problemlos die Muskeln spielen lassen konnte, so kommt jetzt MacOS Mavericks sauber und stark um die Ecke.

Wo Licht ist, ist auch Schatten

Es wäre ja wirklich zu schön gewesen, wenn Apple in allen Bereichen hätte glänzen können. Aber es ist eben doch nicht so gekommen. Die Glanzstücke der gestrigen Präsentation müssen zweifellos die beiden Betriebssysteme gewesen sein. Hier wurde innovativ gearbeitet.

Nahezu auf der Stelle getreten ist man wohl bei den Mac Books und bei der iTunes-Erweiterung namens „Radio“. Und ein großer Schwachpunkt ist eben auch, dass man auch bei iOS 7 weiterhin wild Apps öffnen muss, um an Informationen heranzukommen. Wo andere Hersteller wesentlich weiter sind, verharrt hier die Vorzeige-Computerbude im Nichtstun.

Mein Eindruck

Die Gefahr, dass sich der Gigant auf seinen bisherigen Erfolgen ausruhen könnte, ist tatsächlich gegeben. Die habe ich ja gestern bereits erwähnt. Irgendwie ist das alles nicht konsequent genug. An einigen Stellen sehr gute und starke Veränderungen (wie beim Aussehen von iOS 7 und MacOS X Mavericks), an anderer Stelle der Hauch des Egalseins. Apple wird somit ein wenig undurchschaubar.

Keine Frage, sie können es. Sie liefern immer wieder sehr gute Produkte ab. So auch dieses Mal. Aber das Gefühl, dass da mehr hätte möglich sein können, wenn man denn gewollt hätte, der bleibt. Bleibt zu hoffen, dass das iPhone konsequenter entwickelt wird.

Umfangreiche Informationen hierzu bietet u.a. der Caschy mit einem Überblicks-Artikel mit Links zu seinen einzelnen Themen. Außerdem hat Jürgen Vielmeier bei Neuerdings sich zu dem Apple-Event geäußert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert