KI-Unsinn, der uns noch teuer zu stehen kommt

Es wird derzeit derb viel KI-Unsinn erzählt, verbreitet, geglaubt und produziert. „Künstliche Intelligenz“ ist zu einem Modewort verkommen, und das nervt enorm. Wir haben ja vor allem nicht mal allzu viel davon, wenn ich mir das so richtig ansehe. Die Eingabe „Male mir einen blauen Himmel“ wird dann vermutlich bald zu einer Vielzahl an blauen Klecksen führen. Aber wir sind ja so die großen Helden mit unserer Wunderwaffe KI. Wenn da mal nicht noch ein dicker Pferdefuß lauert, um uns ein Bein zu stellen. Sagt dann nicht, ihr hättet davon nichts geahnt.

Ach, komm, da geht noch ein bisschen mit dem KI-Unsinn

„Da gibt’s doch was von Ratiopharm“ hat uns jahrzehntelang oder so die Werbung wissen lassen. Jetzt, wenn man sich umschaut, behaupten unzählige mehr oder minder mit der Thematik vertraute Quellen, dass man doch für dieses und jenes die KI hätte. Ist das so? Leute, ist es echt so einfach? Wir werfen irgendwas in eine Maske rein und nehmen das, was rauskommt, für bare Münze? Alles klar, ich gehe dann mal mit knapp 50 in Vorruhestand. Kommt dann aber bloß nicht an und wollt korrigiert haben, was eure KI verzapft hat.

Es ist ja das Eine, für bestimmte Aufgaben die Dienste von Künstlicher Intelligenz zu nutzen. Aber es ist das Andere, dann alles unreflektiert anzunehmen, was diese so ausbrütet. Und wenn irgendwas mit all dem ausufernden KI-Unsinn schief geht, was dann? Dann kommen wieder die dummen, echten Menschen ins Spiel und dürfen die Kohlen aus dem Feuer holen. Eine Frage, die man sich immer stellen sollte: Ist es wirklich notwendig, eine KI für alles mögliche zu nehmen?

Ich habe jetzt Werbung für Backöfen gesehen, in denen „Backen mit Künstlicher Intelligenz“ beworben wird. Alter, wollt ihr mich veräppeln? Hat Oma ihren Sonntagskuchen etwa nicht so hinbekommen, dass wir ihn alle gern gegessen haben? Es fehlte nur noch, dass es so einen KI-Unsinn bei einem Wasserkocher gibt. Aber so, wie sich dieser ganze Unfug entwickelt, weiß man ja nie, was all den Entwicklern noch so einfällt. Wobei: Vielleicht ist das Alles ja auch eine Werbelüge. Man weiß es nicht.

Wir werden alle sterben

Wir haben es neulich mal probiert: Irgendeine Kundenanfrage haben wir hergenommen und anonymisiert in ChatGPT reingeworfen. Da kam sogar eine Lösung raus, die vielleicht das Problem behoben hätte. Super, dann hänge ich wirklich meinen Job an den Nagel. Das Problem ist aber: Wir haben im Support fast ausschließlich mit gewachsenen Umgebungen zu tun. Wenn wir da so eine Null-Acht-Fuffzehn-Lösung dem Kunden um die Ohren rotzen, kann es passieren, dass der dann neu bauen muss.

Es ist ja so, dass du nie einfach irgendwas 1:1 übernehmen kannst. Wenn ich mir aber ansehe, dass es Leute gibt, die komplett das glauben, was ihnen diese so genannte KI um die Ohren haut, sehe ich schwarz für das Überleben der Menschheit. Am Ende ist es vielleicht nur ein ganz schnöder Marketing-Move. Wer weiß das schon? Und Hersteller wie Microsoft bauen diesen Kram jetzt überall ein. Ich freue mich wie Bolle auf die Zukunft, wenn wir reparieren müssen, was irgendeine KI verzapft hat.

Lieber Vorsicht walten lassen

Ich sage ja nicht, dass Künstliche Intelligenz nicht auch etwas gutes an sich haben könnte. Aber die spannende Frage ist, ob wir da nicht zu blauäugig sind. Es ist ja das Eine, dass uns vielleicht irgendwelche Datensammel-Aufgaben erleichtert werden. Aber es ist etwas völlig anderes, wenn wir davon reden, wo diese Daten gespeichert werden. Wer hat denn dann etwas gegen uns in der Hand? Das mag paranoid klingen. Ich halte aber so eine Frage durchaus für legitim.

Dass dieser ganze KI-Unsinn durchaus dann auch gefährlich werden kann, kann man mittlerweile auch fundiert lesen. Es muss dann allerdings auch gar nicht erst so weit kommen. Ich glaube, bei all dem Hype fehlen klare Spielregeln. Die müssen aber Außenstehende festlegen, nicht die Anbieter. Und da fehlt es meiner Meinung nach an Einblick in all das, was landläufig Künstliche Intelligenz genannt wird.

So lang es keine Spielregeln gibt, kann ich doch ein Spiel nicht auf das Publikum loslassen. Oder sehe ich das falsch? Gut, ich kann überall „Preview“ oder ähnliches dranschreiben. Aber die Nutzer interessiert doch sowas nicht. Die wollen die süßen Früchte kosten, ihre Mathe-Aufgaben lösen, ihre Fehler beheben, schnell mal ein Rezept finden. Und hier sehe ich es schon kommen, dass einiges aus dem Ruder laufen wird. Aber Hauptsache, wir haben „KI“ gesagt.

4 Replies to “KI-Unsinn, der uns noch teuer zu stehen kommt”

  1. Durch die Nutzung von KI können wir beispielsweise Datenmuster identifizieren und verstehen, die sonst für uns schwer zu erkennen wären. Dadurch können wir schnellere und präzisere Entscheidungen treffen und Lösungen für komplexe Probleme finden. Darüber hinaus kann KI auch dazu beitragen, dass wir unsere Zeit und Ressourcen effizienter nutzen und so Kosten senken. Natürlich gibt es auch Herausforderungen und Risiken, die mit der Nutzung von KI verbunden sind. Aber wenn wir diese Risiken sorgfältig abwägen und klug handeln, können wir das volle Potenzial von KI nutzen und eine bessere Zukunft für uns alle schaffen.

  2. Aber erst mal „Gott“ spielen, etwas arroganteres und warnungsresistenteres wie die gehenden Affen gibt es nicht!

    Dann hat die Erde endlich Ruhe vor dieser nie gesehenen gierigen Ausbeutung und Selbstzerstörung!
    Die Saurier herrschten hunderte Millionen Jahre über diese Welt, die Menschheit schafft nicht mal 3 Millionen Jahre!

    Zwei Planeten treffen sich. Sagt der eine: „Ich bin krank – ich habe Homo sapiens“.
    Darauf der andere: „Hatte ich auch – das vergeht wieder!“

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